Bozen (lpa) - Die Südtiroler Landesregierung hat am 09.02. die Debatte um Haushaltsentwurf und Finanzgesetz
2009 mit der Verabschiedung beider Gesetzesunterlagen beendet. Der 5,4 Milliarden Euro schwere Budgetentwurf und
die 61 Artikel umfassende Vorlage für das Finanzgesetz werden nun an den Landtag weitergeleitet.
Haushaltsentwurf 2009
5,424 Milliarden Euro werden dem Land Südtirol im laufenden Jahr zur Verfügung stehen. Der Haushaltsendbetrag
wurde gegenüber dem Anfangshaushalt 2008 110 Millionen Euro angehoben, was der Wirtschaft sowie Schule und
Kultur zu gute komme, wie Landeshauptmann Luis Durnwalder bei der heutigen Montagspressekonferenz hervorhob. Wichtige
Haushaltsposten sind nach wie vor Gesundheits- (1275 Mio. €) und Sozialwesen einschließlich Familie und Pflegesicherung.
Der Landeshauptmann zählte heute auch einige weitere Sektoren auf, in denen die Vorjahreskapitel ansehnlich
angehoben wurden: Dazu gehört jenes der institutionellen Organe und Angelegenheiten, das im Zusammenhang mit
den anstehenden Referenden über zusätzliche drei Millionen Euro und somit über mehr als 15 Millionen
Euro verfügen kann. Die Personalausgaben werden aufgrund der Kollektivverträge von 572 auf 611 Millionen
Euro steigen, von 592 auf 646 Millionen Euro wächst das Bildungsbudget, von 148 auf 188 Millionen Euro jenes
des Transportwesens. 300 Millionen Euro sollen für öffentliche Arbeiten bereit stehen. Im Bereich des
geförderten Wohnbaus sind 160 Millionen Euro ausgewiesen, hinzukommen allerdings 50 Millionen Euro von den
insgesamt 180 des Jahres 2008, die wegen fehlender Wohnbauflächen nicht ausgegeben werden konnten. Mit einem
Plus können auch die Gemeinden rechnen: der Haushaltsansatz liegt bei 562 gegenüber 507 des Vorjahres.
LH Durnwalder betonte heute, dass die öffentlichen Investitionen bei über 900 Millionen Euro lägen
und somit mehr als ein Sechstel des Landeshaushaltes ausmachten. (Detaillierte Aufstellung liegt bei.)
Finanzgesetzentwurf genehmigt
Neben dem Budgetentwurf stimmte die Landesregierung heute auch dem Entwurf des 61 Artikel starken Finanzgesetzes
zu. „Im Wesentlichen hatten wir uns schon im Verlauf der vorangehenden Sitzungen auf den Gesetzestext geeinigt,
heute kamen noch zwei Punkte dazu“, so der Landeshauptmann. Es geht dabei zum einen um die Organisation der Landesmuseen,
zum anderen um die Finanzierung der Instandsetzung des Meraner Pferderennplatzes. In Sachen Museenverwaltung und
Museenkoordination rang sich die Landesregierung heute nach langer Diskussion auf die von Museumslandesrätin
Sabina Kasslatter Mur vorgeschlagene Auflösung der Körperschaft Südtiroler Landesmuseen durch, die
derzeit mit einem Jahresbudget von drei Millionen Euro die acht Landesmuseen betreut. An ihre Stelle soll ein Betrieb
treten. Dieser Betrieb wird in einer neuen Landesabteilung Museen angesiedelt. Der Leiter der Landesabteilung Museen
wird den Betrieb Landesmuseen führen, der ähnlich dem Sonderbetrieb für Bodenschutz und Wildbachverbauung
über eigene Verwaltungsbefugnisse verfügen soll. Darüber hinaus wird er auch für die öffentliche
Finanzierung der Museen und Sammlungen im Lande und für die Serviceleistungen im Museumsbereich zuständig
sein. „Mein Ziel ist es, den verschiedenen, derzeit recht unüberschaubaren Strukturen im Museumsbereich eine
klare Form zu geben, Überschneidungen in den Bereichen Marketing, Werbung, Fortbildung auszuschalten, vorhandene
materielle und personelle Ressourcen besser zu nutzen und neue Synergien zu schaffen“, sagt LRin Kasslatter Mur.
Die Landesregierung stimmte dem Vorschlag heute zu. Somit wurde der Gesetzesartikel in den Finanzgesetzentwurf
aufgenommen. Stichtag für die Auflösung der Museenkörperschaft ist demnach Jahresende 2009.
Im Hinblick auf die Erneuerung des Pferderennplatzes Meran einigte sich die Landesregierung heute darauf, die gesetzlichen
Voraussetzungen zu schaffen, damit die Gemeinde Meran die bereits gebuchten aber noch nicht ausbezahlten staatlichen
Finanzmittel vorschießen kann. Bekanntlich soll der Pferderennplatz auf der Grundlage eines Abkommens zwischen
Land, Landwirtschaftsministerium und der Rennplatzbetreiber-Organisation UNIRE im Verlauf von drei Jahren auf Vordermann
gebracht werden. |