Schadstoffabhängige Verkehrsbeeinflussungsanlage nimmt zwischen Imst und Zams ihren Betrieb
auf
Innsbruck (lk) - Die Umwelt-VBA, ein Projekt des Landes und der Asfinag, nimmt am 11. Februar nach
dem Unterland zwischen Kufstein und Zirl-West nun auch im Oberland auf einer Strecke von 14 Kilometern zwischen
Imst und Zams seinen Betrieb auf.
„Die schadstoffabhängige Verkehrsbeeinflussungsanlage (VBA ) ermöglicht es, die Geschwindigkeit nicht
permanent oder zu fixen Zeiten zu reduzieren, sondern nur bei großer Luftbelastung“, erklärt dazu Umweltschutzreferent
LHStv Hannes Gschwentner. Zur Steuerung der Umwelt-VBA wird einerseits die Zahl der Fahrzeuge gezählt und
andererseits die derzeitige Luftbelastung an den Luftmessstellen gemessen.
„Aus diesen Daten wird der Anteil der PKW an der aktuellen Luftbelastung errechnet. Dies bedeutet, dass nur dann
Tempo 100 geschaltet wird, wenn der Anteil der PKW auch wirklich maßgebend ist. Bessert sich die Luftqualität,
gilt wieder Tempo 130.“, betont Gschwenter.
Zahlen verdeutlichen die Verschlechterung der Luftgüte im Oberland: Der Jahresmittelwert von 40 Mykrogramm
pro Kubikmeter Luft wurde im Vorjahr mit 45 Mykrogramm überschritten. Allein diesen Jänner wurde beim
Halbstundenmittelwert 6 Mal die Marke von 200 Mykrogramm überschritten – im letzten Jahr wurde dieser Negativwert
lediglich 2 Mal erreicht.
Die Umwelt-VBA ist ein Teil des Maßnahmenpakets des Landes Tirol nach dem Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L).
In diesem Paket ist auch eine Reihe von Beschränkungen für LKW enthalten (Nachtfahrverbot, Fahrverbot
für Alt-LKW, sektorales Fahrverbot). Die Maßnahmen sind nötig geworden, weil an mehreren Messstellen
in Tirol die Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) überschritten wurden.
Tirol war eines der ersten Bundesländer, das massive Maßnahmen für die Verbesserung der Luftgüte
getroffen hat. Bereits im Winter 06/07 wurde das Tempo 100 auf den Autobahn im Ober- und Unterland verordnet. Aus
diesem Zeitraum liegen Ergebnisse über das Reduktionspotential vor: Der Stickoxidausstoß sank bei PKW
um -23% (das sind ca. 82 Tonnen), die Feinstaubemmission sogar um -27%. (dies entspricht einer Reduktion um 23
Tonnen). Auch bei der gemessenen Luftqualität konnten Erfolge erzielt werden – die Luftbelastung ging um -6%
zurück. „Ebenso konnte für den Klimaschutz eine positive Bilanz gezogen werden: Messdaten aus den vorletzten
Winter belegen, dass um 14.000 Tonnen weniger CO2 in die Atmosphäre abgegeben und um 4,6 Millionen Liter weniger
Treibstoff verbraucht wurden als bei Tempo 130“, rechnet Gschwentner vor. |