Eisenstadt (blms) - Ökonomisch, ökologisch, bedarfs- und erfolgsorientiert - unter diesen Parametern
entsteht mit der "Fußballakademie Burgenland" am Stadtrand von Mattersburg ein Österreichweites
Vorzeigeprojekt. Mit dieser Initiative setzten das Land Burgenland, der SV Mattersburg, der Burgenländische
Fußballverband und die Stadtgemeinde Mattersburg ein breites und deutliches Signal in Richtung Talenteschmiede
für die Zukunft.
"Der Grundstein für sportliche Erfolge, für Spitzenleistungen wird in der Nachwuchsarbeit gelegt.
Daher ist es sehr wichtig, dass gerade in diesem Bereich die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden. Mit der
Realisierung dieses Projektes wird ein zukunftsweisender Schritt, einen Meilenstein für den burgenländischen
Fußball gesetzt", so Landeshauptmann Hans Niessl in einem gemeinsamen Pressegespräch mit Aufsichtsratsvorsitzenden
Karl Kaplan, Christian Illedits, Martin Pucher und Bürgermeisterin Ingrid Salamon anlässlich eines Lokalaugenscheins
in Mattersburg. Angesichts der schwierigen Konjunkturlage sei der Bau auch ein wichtiger Impuls für die burgenländische
Wirtschaft, so Niessl: "Der Bau der Fußballakademie Mattersburg liegt voll im Zeitplan. Der Bauauschuss
hat die Arbeiten beinahe in vollem Umfang vergeben, die Arbeiten vor Ort laufen auf Hochtouren. Das Auftragsvolumen
beträgt rund 10 Millionen Euro - mehr als 240 Personen sind an der Entstehung der Akademie beteiligt."
Ziel des Komplexes ist es, den Fußballern der Zukunft eine optimale Trainingsstätte zu bieten, aber
auch eine Umgebung, in der sich Jugendliche zu Hause fühlen. Für die jungen Fußballer werden einerseits
sechs moderne Trainingsplätze gebaut, andererseits entsteht aber auch ein Schülerheim mit großzügigen
Gemeinschaftsräumen, Cafeteria und Fitnessbereich. BFV-Präsident Karl Kaplan: "71 Jugendliche sind
bereits aufgenommen. Diese werden von 8 Fußballtrainern und Sportwissenschaftlern in der Fußball-HAK
Mattersburg ausgebildet. Das ist ein großartiger Erfolg." Beim Tag der offenen Tür in der Fußball-HAK
haben 120 Schüler für nächstes Jahr ihr Interesse bekundet. Kaplan: "Mit rund 80 Talenten wird
ein Aufnahmetestverfahren absolviert, wobei ein fußballspezifischer, sportmotorischer und sportpsychologischer
Test durchgeführt wird."
Bei der Planung der Fußballakademie wird besonderer Wert auf den Einsatz alternativer Energieanlagen gelegt.
Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Biomasseheizung (Pellets), das Warmwasser wird primär über
am Flachdach installierte Sonnenkollektoren aufbereitet. Die Bewässerung der Rasenplätze soll über
einen Teich, der als Pufferspeicher dient, erfolgen. Der Teich wird von einem neu errichteten Brunnen aus mit Grundwasser
gespeist. Dazu der stv. Aufsichtsratsvorsitzender Christian Illedits: "Die Fußballakademie soll auch
in Sachen Energieeffizienz und Nutzung alternativer Energiequellen ein Muster-Projekt sein. Wir wollen mit den
Ressourcen sorgfältig umgehen. Das Wasser für die Beregungsanlage entnehmen wir aus dem Grundwasser.
Damit entsteht ein natürlicher Kreislauf." Die Beheizung des Rasenplatzes wird energieautark erfolgen.
Angedacht wir der Einsatz von Geothermie mit einer Tiefenbohrung. Illedits: "Es wird derzeit von der burgenländischen
Energieagentur auch geprüft, ob eine Aufheizung mit einer Wasserpumpe möglich ist."
Rund um das Schülerheim, das auf vier Ebenen errichtet und Platz für rund 90 Fußballtalente bieten
wird, entstehen insgesamt sechs Sportplätze. Zur Ausführung kommen vier Naturrasenfußballplätze
und zwei Kunstrasenplätze. Die Spielfelder sind je nach Geländebeschaffenheit in unterschiedlichen Höhenlagen
in das Grundstück eingeplant worden. Präsident Martin Pucher: "Wir sind nicht nur in der geplanten
Bauzeit, sondern auch exakt im Baubudget. Auch die aus ökonomischen Gründen bereits vorgefertigten Fertigteilsanitärzellen
im 1. Obergeschoss werden bereits versetzt." Dazu Mattersburgs Bürgermeisterin Ingrid Salamon abschließend:
"Die Fußballakademie hat für uns eine ganz besondere Bedeutung. Mit dieser Akademie erfahren die
Schulstadt Mattersburg und die gesamte Region eine weitere Aufwertung." |