Internationale Konferenz gegen Menschenhandel in Wien   

erstellt am
23. 02. 09

Wien (bmi) - "Der Menschenhandel und vor allem die Ausbeutung von Frauen und Kindern ist ein besonders verabscheuungswürdiges Verbrechen. Österreich tut daher seit Jahren sehr viel gegen Menschenhandel, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene", sagte Innenministerin Dr. Maria Fekter anlässlich der Ministerkonferenz "Richtlinien für die Erstellung von Datenbanken bezüglich Menschenhandel" am 23. und 24. Feber 2009 in Wien.

Die Konferenz bildet den Abschluss eines 18-monatigen Projekts über die Datensammlung im Bereich Menschenhandel. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Inneres, der Internationalen Organisation für Migration (IOM), ausgewählten EU-Staaten und weiteren Organisationen durchgeführt. Ziel des Projekts war die Entwicklung von einheitlichen Richtlinien für die Datensammlung im Bereich Menschenhandel samt vergleichbarer Indikatoren. "Das soll den Behörden in den EU-Staaten ermöglichen, gezielter gegen Menschenhandel vorzugehen und potenzielle Opfer besser zu schützen", sagte Fekter. Derzeit werden in den einzelnen EU-Staaten unterschiedliche Daten gesammelt – ihre Vergleichbarkeit ist nahezu unmöglich. Das macht die Erstellung von EU-weiten Problemanalysen und die Bekämpfung des Menschenhandels schwierig.

Mit den heute präsentierten Richtlinien soll die Vergleichbarkeit der Daten verbessert werden. Dadurch sollen Kriterien vereinfacht werden:

  1. bessere Analysen – anhand vergleichender Daten lassen sich die "modus operandi" leichter herausfiltern und entsprechende Schwerpunktaktionen setzen,
  2. eine bessere Ursachenforschung – mit vergleichbaren Daten können die Behörden den Ursachen des Menschenhandels viel leichter auf den Grund gehen, und
  3. eine vereinfachte Opferidentifizierung – dzt. gibt es unterschiedliche Definitionen von Opfern.


"Damit die Umsetzung der heute beschlossenen Richtlinien optimal erfolgen kann, werden wir großen Wert auf den Datenschutz, die technische Adaptierung und einen breiten und nationalen Konsens aller Datenlieferanten, das heißt von Polizei, Sozialeinrichtungen und NGOs, legen", sagte Fekter.

Neben Fekter nahmen EU-Ratsvorsitzender Innenminister Ivan Langer aus Tschechien, Justizminister Tibor Draskovics aus Ungarn), IOM Generaldirektor William Lacy Swing, Staatssekretär Vladimir Cecot aus der Slowakei, OSZE-Sonderbeauftragte Eva Biaudet und Generaldirektor des UNO-Sitzes in Wien und Exekutivdirektor des UNO-Büros für Drogenkontrolle und Verbrechensverhütung Antonio Maria Costa teil.

     
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