Weitere 3,6 Millionen Euro stehen für Forschungsarbeiten unter JKU-Leitung zur Verfügung
Linz (jku) - Nanotechnologie ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken: Kleine schnelle Chips für
neue leistungsfähige Computer, Mobiltelefone oder Navigationssysteme sorgen für rasche Datenübertragung.
Nanostrukturierte Werk- und Kunststoffe sind fester, härter und widerstandsfähiger und finden ihren Einsatz
im Umweltbereich, in der chemischen Verfahrenstechnik, in der Medizin bis hin zur Luftfahrt. Ein österreichweites
Verbundprojekt unter JKU-Leitung beschäftigt sich mit Nanotechnologie und forscht an vorderster Front.
Univ.Prof. Dr. Friedrich Schäffler vom Institut für Halbleiter- und Festkörperphysik an der JKU
koordiniert seit 2005 das Verbundprojekt NSI (Nanostructured Surfaces and Interfaces), in dem Forschung auf dem
Gebiet der Nanotechnologie betrieben wird. NSI besteht aus acht vernetzten Einzelprojekten, an denen Universitäten,
Forschungseinrichtungen (JKU, UAR (Upper Austrian Research GmbH), TU Graz, TU Wien, Universität Graz) und
sechs österreichische Firmen (darunter die oö. Firmen Profactor GmbH, TCKT GmbH und Tiger Coatings GesmbH
& Co KG) beteiligt sind. Für die nächsten drei Forschungsjahre auf internationalem Niveau stehen
jetzt weitere 3,6 Millionen Euro zur Verfügung. Unterstützt wird das Verbundprojekt von der bei der FFG
(Forschungsförderungsgesellschaft mbH) angesiedelten österreichischen Nanoinitiative.
Die FFG ist die nationale Förderstelle für anwendungsorientierte und wirtschaftsnahe Forschung in Österreich.
Seit 2005 unterstützt die FFG dieses Projekt. Ein internationales Gutachtergremium und eine FFG-Jury genehmigte
weitere 3,1 Millionen Euro für die Forschungsarbeiten rund um Verbundkoordinator Schäffler. Die restliche
Fördersumme in der Höhe von 0,5 Millionen Euro kommt von den beteiligten Firmen. Mit dieser dritten Förderperiode
kann bis 2012 weiter anwendungsorientierte Forschung betrieben und die Nanotechnologie in OÖ ausgebaut werden.
"Über dieses Verbundprojekt sind verschiedene Kompetenzfelder vernetzt und dadurch entstehen neue Synergien.
Die Unternehmen können auf einen umfangreichen Wissens- und Technologie-Pool zurückgreifen und die Universitäten
sind in den Firmen bei der Umsetzung neuer Produkte dabei und können zu deren Optimierung beitragen",
sagt Schäffler.
Darüber hinaus schafft das NSI Verbundprojekt Stellen für Doktoranden und Diplomanden und trägt
in OÖ nachhaltig zum Studiengang NanoScience/Technologie der JKU bei, der ab dem Wintersemester 2009 als eigener
Master-Kurs angeboten wird.
Zur Stärkung der eingesetzten Analysetechniken und Forcierung der Nanoanalytik gibt es zudem in der neuen
Förderperiode ein eigenes wissenschaftliches Projekt, in das das kürzlich gegründete Zentrum für
Oberflächen- und Nanoanalytik (ZONA) der JKU und das Zentrum für Elektronenmikroskopie und Nanoanalytik
der TU Graz eingebunden sind. |