Wien (grüne) - "Der im heutigen Rechnungshofausschuss diskutierte Einkommensbericht 2006/07 des
Rechnungshofes zeigt eindeutig die Untätigkeit der vergangenen Regierungen in diesem Bereich auf", kritisiert
die Frauensprecherin der Grünen, Judith Schwentner.
Vor allem die SPÖ habe in den vergangenen Jahren reine Lippenbekenntnisse abgelegt und keine aktive Frauenpolitik
betrieben. "Die Einkommensschere zwischen Frauen und Männer geht ungebremst weiter auf. Aber Frauenförderung
scheint auch für die anderen Parteien nicht von Bedeutung zu sein. Das spiegelt sich ja deutlich am gesunkenen
Frauenanteil im Parlament wider", so Schwentner.
Enorme Einkommensunterschiede
Die Einkommensunterschiede zwischen unselbständig beschäftigten Frauen und Männern sind enorm. Laut
aktuellem Einkommensbericht des Rechnungshofes ist die Differenz bei den Bruttojahreseinkommen zwischen Frauen
und Männer von 1998 bis zum Jahr 2007 um 1,1 Prozentpunkte von 39,6 auf 40,7 Prozent gestiegen. Den größten
Einkommensnachteil haben die Frauen als Angestellte, denn sie erhalten im Mittel nur 50 Prozent des Männereinkommens.
Dieser Einkommensunterschied ist jedoch keineswegs nur auf die höhere Teilzeitquote bei Frauen zurückzuführen.
Ein Vergleich der Vollzeitbeschäftigten ergab, dass die Fraueneinkommen selbst bei gleichen Arbeitszeiten
um 22 Prozent niedriger sind.
Wirksame Verbesserungsmaßnahmen sofort!
"Jede weitere Diskussion zu diesem Thema vergeudet nur Zeit. Es müssen sofort wirksame Maßnahmen
zur Verbesserung der Situation von Frauen gesetzt werden, " verlangt Schwentner und erläutert die diesbezüglichen
Forderungen der Grünen: "Wir fordern ein gezieltes Maßnahmenpaket zur Reduktion der Unkommensunterschiede.
Das bedeutet u.a. die Festsetzung eines gesetzlichen Mindestlohns, die Unterstützung von Mädchen bereits
bei der Berufsfindung und eine Förderung qualifizierter Arbeitsplätze für Frauen. Außerdem
braucht es qualifizierte Teilzeitjobs, denn mit den derzeitigen Billig-Teilzeitjobs können sich viele ihr
Leben nicht mehr leisten", so Schwentner abschließend. |