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"Hospiz-Pionierin" Sr. Hildegard Teuschl gestorben |
erstellt am |
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Wien (pew) - Sr. Hildegard Teuschl, Pionierin der Hospizbewegung in Österreich, ist am 18.02. nach
schwerer Krankheit gestorben. Die 71-jährige Ordensfrau der Schwesterngemeinschaft "Caritas Socialis"
litt an Knochenkrebs. 1987 kehrte Hildegard Teuschl tief beeindruckt vom Besuch eines britischen Sterbehospizes nach Österreich zurück, zwei Jahre später organisierte sie das erste mobile Hospizteam in Wien. 1993 schließlich wurde sie zur Mitbegründerin des Dachverbandes "Hospiz Österreich", dessen Vorsitzende sie bis Ende 2007 war. Sr. Teuschl war zudem als langjährige Leiterin der Fachschulen der Caritas der Erzdiözese Wien auch eine Pionierin des Sozialschulwesens in Österreich. Der Wiener Caritasdirektor Msgr. Michael Landau würdigte Sr. Teuschl als eine der großen Pionierinnen der österreichischen Hosipzarbeit. "Sie war eine starke Frau, die auch aus dem Glauben heraus ungeheuer viel bewegt hat und der die Kirche und unser Land sehr, sehr viel verdanken". Wenn es heute in Österreich selbstverständlich sei, "dass Menschen an der Hand eines anderen Menschen sterben und nicht durch die Hand eines anderen, dann ist das ganz wesentlich ein Verdienst von Sr. Hildegard Teuschl", so Landau im Gespräch mit "Kathpress". Sr. Teuschl habe die Hospizarbeit auf eine breite Basis gestellt und das multiprofessionelle Miteinander von Ärzten, Pflegepersonen und Seelsorgern in diesem Bereich gefördert. Der Caritasdirektor erinnerte an das Engagement Sr. Teuschls in der Ausbildung ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Hospizarbeit: "Sie hat Generationen durch ihre Kurse für Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung geprägt". Klasnic: "Arbeit in ihrem Geist fortsetzen" Die frühere steirische Landeschefin Waltraud Klasnic, die vor einem Jahr von Sr. Teuschl das Amt der Vorsitzenden des Dachverbandes "Hospiz Österreich" übernommen hat, zeigte sich in einer ersten Reaktion tief betroffen vom Tod Hildegard Teuschls. Gleichzeitig fühle sie aber eine große Dankbarkeit für die große Lebensleistung von Sr. Hildegard, die auch weiterhin Tag für Tag für die Betroffenen und deren Angehörige spürbar bleiben werde. "Wir werden die Arbeit in ihrem Geist fortsetzen", so Klasnic. Sr. Teuschl habe pionierhaft ein Fundament für die Hospizarbeit in Österreich gelegt, stellte Klasnic im Gespräch mit "Kathpress" fest: "Dass es eine funktionierende Hospiz- und Palliativbewegung in allen österreichischen Bundesländern gibt, ist maßgeblich ihr zu danken". Auch die "Hospiz Österreich"-Vorsitzende würdigte Hildegard Teuschls Einsatz für ein Netzwerk aus ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Hospizbereich und ihr Engagement in der Aus- und Weiterbildung. Waltraud Klasnic erinnerte daran, dass Sr. Teuschl nach ihrem Eintritt in die "Caritas Socialis" den Vornamen der Gründerin der Schwesterngemeinschaft, Hildegard Burjan, angenommen hatte: "Sie hat bewusst den Namen Hildegard angenommen, weil sie, wie Hildegard Burjan, die Zeichen der Zeit erkannt hat. Sie hat nicht nur gesprochen, sondern auch erfolgreich und entschieden gehandelt". Waltraud (Hildegard) Teuschl wurde am 3. August 1937 in Wien geboren, wo sie 1955 am "Sacre Coeur" die Reifeprüfung ablegte. Schon während ihres Lehramtsstudiums an der Universität Wien engagierte sie sich in der Hochschülerinnen-Kongregation der Jesuiten (Alte Burse) und arbeitete am Aufbau des Afro-Asiatischen Instituts mit. Während der Ungarnrevolution war sie im Bereich der Caritas und amerikanischen Care-Hilfe sozial tätig. 1962 trat Teuschl in die Schwesterngemeinschaft "Caritas Socialis" ein und nahm den Ordensnamen Hildegard an. Nach dem Noviziat war sie von 1964 bis 1966 im "Heim für schwererziehbare Mädchen" in Klosterneuburg tätig. Von 1966 bis 1998 leitete sie als Direktorin das Caritas-Ausbildungszentrum für Sozialberufe in der Seegasse. Anfang der siebziger Jahre gründete sie die Fachschulen für Altendienste. 1978 initiierte sie "Lehrgänge für Behindertenarbeit" für Berufstätige, als Weiterentwicklung wurde im Jahr 1989 am Wiener Caritas-Ausbildungszentrum die "Lehranstalt für Heilpädagogische Berufe" gegründet. 1989 organisierte Teuschl das erste mobile Hospizteam in Wien. 1993 schließlich wurde sie zur Mitbegründerin des Dachverbandes "Hospiz Österreich", dessen Vorsitzende sie bis Ende 2007 war. Von 1994 bis 1998 hatte sie die Leitung des Entwicklungsprojekts "Fachhochschulstudiengang Sozialmanagement" inne. Sie war auch Mitbegründerin des ersten interdisziplinären Palliativlehrgangs in Österreich (1998); federführend war sie an der Gründung der "Kardinal-König-Akademie" 1999 in Wien-Lainz beteiligt. Für ihr vielfältiges Engagement erhielt Sr. Teuschl zahlreiche Auszeichnungen und Preise. 1998 wurde sie beispielsweise mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet. 2006 erhielt Hildegard Teuschl als Vorsitzende des Hospiz-Dachverbandes den "Felix Ermacora-Menschenrechtspreis". 2008 war sie erste Preisträgerin des Liese-Prokop-Preises. |
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Informationen: http://stephanscom.at | ||
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