Jahresdurchschnitt 2008 um 3,0% über 2007
Wien (statistik austria) - Der Index der Erzeugerpreise der Industrie, EPI 2000, erreichte im Dezember
2008 nach Mitteilung der Statistik Austria 112,1 Punkte und stieg damit gegenüber Dezember 2007 um 1,7%. Eine
niedrigere Jahresteuerungsrate hatte es zuletzt im Oktober 2006 (+1,1%) gegeben. Im Vergleich zum Vormonat November
2008 fiel der Index um 1,1%.
In der 2. Jahreshälfte 2008 zogen die Preise vor allem in den Monaten Juli bis Oktober kräftig an (Juli
2008: +3,8%, August 2008: +3,8%, September 2008: 4,4%, Oktober 2008: +3,9%). Im November (+2,8%) und Dezember (+1,7%)
zeigte die Jahresteuerungsrate deutlich sinkende Tendenz.
Analyse für das Jahr 2008
Im Jahresdurchschnitt haben sich die Erzeugerpreise der Industrie um 3,0% gegenüber dem Vorjahr erhöht.
Im Jahr 2007 hatte der Jahresdurchschnitt um 2,9% und im Jahr 2006 um 1,8% über dem Vorjahresniveau gelegen.
Hauptpreistreiber im Jahr 2008 waren die Erzeugerpreise für Energie, die im Jahresdurchschnitt um 6,7% gegenüber
2007 anstiegen. Die Preise für Fernwärme und elektrischen Strom erhöhten sich im Jahresdurchschnitt
um 11,7% bzw. 4,8%. Erhebliche Preissteigerungen gab es auch für die Verbrauchsgüter. Sie verteuerten
sich gegenüber 2007 um 2,8%. Besonders die starken Preisanstiege für Lebensmittel in der ersten Jahreshälfte
2008 trugen zu dieser hohen Veränderungsrate bei. Pflanzliche und tierische Öle und Fette erhöhten
sich im Jahresdurchschnitt um 18,5%, Obst und Gemüseerzeugnisse um 12,8%, Milch und Milcherzeugnisse um 7,2%
sowie Fleisch und Fleischerzeugnisse um 6,7%.
Signifikante Preissteigerungen verzeichneten im Jahr 2008 auch die Gütergruppen: Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen
(+14,6%), Futtermittel (13,3%), Natursteine (+10,6%) sowie sonstige Eisen-, Blech- und Metallwaren (+6,1%).
Verbilligt haben sich hingegen die Preise im Vergleich zum Jahr 2007 für elektronische Bauelemente (-5,1%),
NE-Metalle und Halbzeug daraus (-3,4%) sowie für die Produktgruppe "Holz, gesägt, auch gehobelt
oder imprägniert" (-3,0%).
Jährliche Veränderungen von Dezember 2008 gegenüber Dezember 2007
Hauptgrund für die moderate Jahresteuerungsrate von +1,7% ist der enorme Preisrückgang für Energie.
Die Energiepreise sanken gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,6% (November 2008: +3,0%, Oktober 2008: +7,3%).
Die Preise für Fernwärme stiegen zwar im Jahresabstand um 5,2%, fielen aber gegenüber November 2008
um 3,8%. Elektrischer Strom verteuerte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,9% (-2,8% gegenüber dem Vormonat).
Vorleistungsgüter erhöhten sich gegenüber Dezember 2007 um 2,6%. In diesem Bereich stiegen vor allem
die Preise in der "Metallerzeugung und -bearbeitung" sowie in der "Herstellung von Waren aus Steinen
und Erden". Draht verteuerte sich um 24,6%, Rohre um 16,0%, Gießereierzeugnisse um 2,7%. Im Bereich
der Herstellung von Waren aus Steinen und Erden erhöhten sich vor allem die Erzeugerpreise für Keramik
(+6,1%), Ziegel und sonstige Baukeramik (+4,5%) sowie für die Produktgruppen "Zement, Kalk und gebrannter
Gips" (+3,9%).
Im Jahresabstand vergünstigt haben sich bei den Vorleistungsgütern die Preise für chemische Grundstoffe
(-7,0%), Mahl- und Schälmühlerzeugnisse (-0,3%) sowie für Futtermittel (-0,2%).
Für Verbrauchsgüter lag die Jahresteuerungsrate bei +2,2% (November 2008: +2,5%, Oktober 2008: +3,1%).
Im Lebensmittelbereich wiesen Teigwaren (+9,5%), Fleisch- und Fleischwaren (+7,0%) sowie Kaffee und Tee (+6,6%)
die höchsten Teuerungen auf. Die Preise für Obst- und Gemüseerzeugnisse erhöhten sich gegenüber
dem Vorjahresmonat um 3,5%, jene für Backwaren (ohne Dauerbackwaren) um 2,7%. Deutlich gesunken sind dagegen
die Preise für Milch und Milcherzeugnisse (-6,5%).
Weitere Preisanstiege im Bereich der Verbrauchsgüter verzeichneten pharmazeutische Erzeugnisse (+11,5%) und
Sportgeräte (+3,9%). Gegenüber dem Vorjahresmonat verbilligt haben sich die Preise für Leder und
Lederwaren (-3,9%).
Monatliche Veränderungen Dezember 2008 gegenüber November 2008
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Erzeugerpreise im Dezember 2008 im Bereich der Medizin-, Mess- und Regelungstechnik
(+0,8%) sowie der Gewinnung von Steinen und Erden (+0,6%). Preissenkungen gab es vorwiegend in der Herstellung
von Chemikalien und chemischen Erzeugnissen (-4,2%), der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (-3,2%) und
in der Metallerzeugung und -bearbeitung (-2,3%). |