Gemeinsame Kraftanstrengung gegen Aufhebung der Anbauverbote
Wien (rk) - Bis zum Europäischen Gerichtshof muss laut Umweltstadträtin Ulli Sima
der österreichische Kampf gegen die Aufhebung des heimischen für die gentechnisch veränderten Maissorten
MON-810 und T 25 gehen. Sie spricht sich für eine gemeinsame Kraftanstrengung gegen den Vormarsch der Gentechnik
angesichts der Abstimmungen beim nächsten EU- Landwirtschaftsministerrat aus. "Österreich hat so
viele Jahre erfolgreich die heimische Landwirtschaft gentechnikfrei gehalten und dem Wunsch der Konsumenten und
Bauern entsprochen, das muss auch weiter so bleiben. Die Debatte auf EU-Ebene geht in die völlig falsche Richtung",
so Sima am Mittwoch. Die Vorgangsweise auf EU-Ebene sei auch demokratiepolitisch mehr als bedenklich: "Es
gab bereits unzählige Abstimmungen in Causa Gentechnik-Verbote, immer konnte sich Österreich bisher mit
seinen Verboten durchsetzen. Die EU-Kommission will offensichtlich so lange abstimmen, bis ihr das Ergebnis genehm
ist", kritisiert Sima und bietet Umweltminister Nikolaus Berlakovich und Gesundheitsminister Alois Stöger
volle Unterstützung in dieser so zentralen Frage der Anbauverbote an. Die heimischen Anbauverbote der gentechnisch
veränderten Sorten MON-810 und T 25 müssen unbedingt aufrechterhalten werden, sie wurden aus wissenschaftlich
fundierten Gründen verhängt. "Österreich hatte all die Jahre starke Verbündete auf EU-Ebene,
gemeinsam konnte man den Vormarsch der Gentech-Lobby hintanhalten. Die EU-Kommission stellt sich gegen die Mehrheit
der europäischen Konsumenten und Konsumentinnen", kritisiert Sima.
Wien hat indes vorgebaut und schützt die Landwirtschaft vor der Gentechnik durch eine Doppelstrategie: Zum
einen mit dem Wiener Gentechnik-Vorsorgegesetz, zum anderen mit der Plattform "Freiwillig ohne Gentechnik",
bei der Stadt Wien, Landwirtschaftskammer und LGV eng kooperieren. |