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Arbeitslosigkeit dramatisch gestiegen |
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erstellt am
02. 03. 09
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Februar-Arbeitslosigkeit um 23,7 Prozent über dem Vorjahresniveau
Zahl der Jobsuchenden stieg um 57.842 auf insgesamt 301.695 - Sachgüterproduktion
und Arbeitskräfteüberlasser vom Anstieg am stärksten betroffen
Wien (ams) - Ende Februar gab es in Österreich einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit.
Gegenüber Februar 2008 stieg die Zahl der Jobsuchenden um 57.842 Personen oder 23,7 Prozent auf insgesamt
301.695 Betroffene an. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung lag Ende Februar bei 8,3 Prozent, gegenüber
Februar des Vorjahres stieg die Arbeitslosenquote um 1,5 Prozentpunkte. Die zuletzt verfügbare EU-Quote vom
Jänner betrug 4,0 Prozent. Damit liegt Österreich innerhalb der EU weiterhin hinter den Niederlanden
an zweitbester Stelle.
"Besorgniserregend ist das Gleichbleiben der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat, üblicherweise
sinkt im Laufe des Februars saisonbedingt die Arbeitslosigkeit im Jahresverlauf schon wieder. Ursache für
diese unerfreuliche Entwicklung ist neben der schlechten konjunkturellen Entwicklung auch die schlechte Wetterlage,
die sich an den Bauarbeitslosenzahlen deutlich zeigt", betone Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice
(AMS). Diese schlechte Entwicklung zeigt sich auch in der Beschäftigtenstatistik, die Zahl der unselbständig
Beschäftigten wird nach ersten Schätzungen des BMASK Ende Februar mit rund 3.350.000 oder -13.000 gegenüber
dem Vorjahr erstmals seit April 2002 rückläufig sein.
Vom kräftigen Anstieg der Arbeitslosigkeit waren alle Bundesländer betroffen. Bedingt durch die unterschiedliche
Wirtschaftsstruktur fiel der Anstieg jedoch unterschiedlich stark aus. Den relativ stärksten Zuwachs gab es
in Oberösterreich (plus 11.587 oder 44,2%), gefolgt von Salzburg (plus 4.237 oder 42,6 %), Vorarlberg (plus
2.456 oder 30,7 %), Kärnten (plus 6.046 oder 30,0%), der Steiermark (plus 11.334 oder 29,7 %), Tirol (plus
4.283 oder 28,3 %) und Niederösterreich (plus 10.710 oder 24,7%). Im Burgenland (plus 1.823 oder 17,8%) und
in Wien (plus 5.366 oder 7,4 %) blieb der Anstieg deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt.
Nach Branchen betrachtet zeigt sich Ende Februar folgendes Bild: Der größte Arbeitslosenanstieg Ende
Februar war im Bereich der Herstellung von Waren (Sachgüterproduktion) (plus 11.421 bzw. 46,6%) und damit
eng zusammenhängend bei der Arbeitskräfteüberlassung (plus 9.214 bzw. 43,0%) zu verzeichnen. In
der Baubranche lag die Zahl der Arbeitslosen um 15.240 Personen oder 31,5 Prozent über dem Vorjahresniveau.
In anderen Branchen hingegen ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit vergleichsweise moderat. So zeigt der Handel
ein Plus von 5.186 bzw. 14,6%, im Bereich des Tourismus steigt die Arbeitlosigkeit mit +2.830 bzw. 11,9%.
Ende Februar stieg die Arbeitslosigkeit in allen Altersgruppen. Den stärksten Anstieg gab es bei den Jobsuchenden
unter 25 (plus 12.529 oder 35,9 %). Die Zahl der Arbeitslosen im Alter zwischen 25 und 49 Jahren nahm um 36.557
oder 23,2 % zu, die der über 50-Jährigen um 8.756 oder 17,0%.
Ende Februar 2009 liegen den regionalen Geschäftsstellen des AMS 26.275 sofort verfügbare gemeldete offene
Stellen vor. Damit lag der Bestand offener Stellen um -10.757 bzw. -29,0% unter dem Wert des Vorjahres. 4.998 sofort
verfügbare vorgemerkte Lehrstellensuchende stehen 3.157 gemeldete sofort verfügbare offene Lehrstellen
gegenüber. Die Lehrstellenlücke betrug damit 1.841(+857) Lehrstellen.
Die Zahl der Personen in Schulung blieb gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert, so befanden sich Ende
Februar mit 57.983 um 186 bzw. 0,3% mehr Personen in einer Ausbildung durch das AMS. |
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Hundstorfer: 1 Milliarde Euro für aktive Arbeitsmarktpolitik - so viel wie noch nie
Anstieg der Arbeitslosigkeit mit ganzer Kraft entgegensteuern - 200 neue AMS-MitarbeiterInnen
Wien (bmask) - "Die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise auf Österreich sind auch
im Februar deutlich spürbar. Mit den aktuellen Arbeitsmarktdaten setzt sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit
leider fort", sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten. Umso mehr sei es
notwendig, die Probleme am Arbeitsmarkt offensiv anzugehen. " Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz! Mit
einer Milliarde Euro für die aktive Arbeitsmarktpolitik steht mehr Geld als je zuvor für zielgerichtete
Maßnahmen zur Verfügung", so Hundstorfer. Zudem werden ab sofort 200 zusätzliche AMS-MitarbeiterInnen
eingestellt, um die Menschen schneller wieder in Beschäftigung zu bringen.
Die letzte Woche im Nationalrat beschlossene Kurzarbeit sei ein wichtiges und notwendiges Instrument, den ArbeitnehmerInnen
über die Krise zu helfen. Künftig wird es möglich sein, bis zu 18 Monate kurzzuarbeiten. Auch die
Verlängerung des Durchrechnungszeitraums von bisher 4 Wochen auf bis zu 6 Monate wurde beschlossen. Neu ist,
dass Kurzarbeit künftig mit Qualifizierungsmaßnahmen verbunden werden kann: "46 Prozent der Arbeitslosen
verfügen als höchste Qualifikationsstufe lediglich über einen Pflichtschulabschluss, der Schlüssel
zu Beschäftigung liegt also in Bildung und Qualifikation, die wir den Menschen ermöglichen wollen",
unterstrich Hundstorfer. Daher sollen heuer auch 20.000 arbeitslose Menschen durch Fachkräftequalifizierungsprogramme
bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhalten.
Die Arbeitsmarktmilliarde wird in zielgerichtete Weiterbildungsprogramme fließen. So soll jeder Jugendliche,
der einen Ausbildungsplatz will, auch einen bekommen. "In Summe sind 123 Millionen Euro für die überbetriebliche
Ausbildung von 12.000 Jugendlichen vorgesehen", erläutert der Sozialminister. Hundstorfer kündigt
ein 2. Beschäftigungspaket an, das vor allem die Neugestaltung der Altersteilzeit, eine Verbesserung der Bildungskarenz
(Bildungskarenz plus) und eine Arbeitsstiftung für LeiharbeiterInnen vorsieht. "Denn die, die zu allererst
ihren Arbeitsplatz verlieren, sind junge Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter", so Hundstorfer. |
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Riener: Krise meistern, Menschen helfen
Arbeitsplätze sichern, ist oberstes Ziel
Wien (övp-pk) - Angesichts der heute präsentierten, dramatischen Arbeitsmarktdaten gelte
es, "die Krise zu meistern, um den Menschen zu helfen", so die ÖVP- Sozialsprecherin Barbara Riener.
"Oberstes Ziel muss jetzt für alle sein, Arbeitsplätze zu sichern. Und jene Menschen, die keinen
haben, müssen einen bekommen. Es gilt weiter mit aller Kraft gegen die Krise zu steuern", so Riener.
Die Regierung - speziell Finanzminister Pröll und Wirtschaftminister Mitterlehner - agiert in der aktuellen
Krise mit Weitsicht und Verantwortung, um die Wirtschaft zu stärken und den Menschen zu helfen. Die in der
vergangenen Woche im Nationalrat beschlossene Kurzarbeit sei eines der "Instrumente gegen die Krise",
welches rasch die richtigen Bedingungen für Unternehmen und Mitarbeiter schaffe, damit es zu möglichst
wenigen Kündigungen komme. "Die Kurzarbeit ist eine temporäre, situationsbezogene Maßnahme,
die allen Unternehmen nützt und Arbeitsplätze schützt", so Riener. Auch aus ökonomischer
Sicht sei dies eine bessere Variante, da die Ausgaben für drei Kurzarbeiter geringer sind als für einen
Arbeitslosen.
Riener betonte in diesem Zusammenhang auch die bereits fixierten Konjunkturpakete zur Stärkung der Wirtschaft.
Diese müssen nun rasch greifen. Auch die mit 1. Jänner 2009 rückwirkend beschlossene Steuerentlastung
muss nun rasch spürbar werden und all jene Menschen entlasten, die Steuern zahlen, wodurch wiederum die Kaufkraft
unterstützt wird.
Die Ökoprämie, die Wirtschaftsminister Mitterlehner mit Vertretern aus der Autobranche und den Sozialpartnern
verhandelt hat, hilft nicht nur "den Unternehmen und der Umwelt, sondern vor allem auch den Arbeitnehmern
und den Autokäufern und dient letztendlich wieder zur Sicherung von Arbeitsplätzen", so Riener.
"Die Maßnahmen, die bereits gegen die Krise getroffen wurden, müssen nun erkennbar werden, um die
Wirtschaft zu stärken und den Menschen zu helfen. Da auch Österreich nicht von der globalen Krise verschont
wird, geht es jetzt darum, die Arbeitsmarktsituation zu stabilisieren, um bei den Menschen die Hoffnung aufrechterhalten",
so Riener abschließend. |
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Kickl: Arbeitslosigkeit ist große Herausforderung
Leider sind derzeit weder SPÖ noch ÖVP dieser Aufgabe auch nur halbwegs gewachsen
Wien (fpd) - "Die derzeitige Arbeitslosigkeit ist eine enorme Herausforderung, die mehr verlangt
als nur ein paar rot-schwarze Lippenbekenntnisse", erklärte FPÖ-Arbeitnehmersprecher NAbg. Herbert
Kickl zu den aktuellen Zahlen zum Arbeitsmarkt. 301.695 Betroffene seien eine dramatische Entwicklung, die selbst
von einer völlig abgehobenen SPÖ-ÖVP-Regierung unter Kanzler Faymann und seinem Minister Hundstorfer
nicht mehr schöngeredet werden könne. Gerade die Tatsache, dass der stärkste Anstieg bei den Jobsuchenden
unter 25 zu verzeichnen sei, müsse den Verantwortlichen eigentlich zu denken geben. "Ein Arbeitsmarkpaket,
das endlich massiv bei der Aus- und Weiterbildung ansetzt, ist das Gebot der Stunde. Das Verwalten der Arbeitslosen
führt nur in eine Sackgasse und ist angesichts der Wirtschaftskrise brandgefährlich", betonte Kickl.
Zu kritisieren sei hier auch die derzeit gängige Schulungspraxis: Rechne man die in Schulung befindlichen
Personen dazu, waren Ende des Monats bereits 359.678 Personen arbeitslos. "Ein unhaltbarer Zustand, der einmal
mehr deutlich widerspiegelt, dass die vom AMS ausgelagerten Schulungen oftmals nur zur Schönung der Arbeitslosenstatistik
dienen. Angesichts des jüngsten AMS-Skandals um verschwundene Gelder von Konten des Arbeitsmarktservice, indem
auch ein Schulungsinstitut und sein Geschäftsführer eine prominente Rolle spielte, ist die dringende
Evaluierung aller Arbeitslosenkurse ein Gebot der Stunde", fuhr der freiheitliche Arbeitnehmersprecher fort.
Auch die Entwicklung bei der Kurzarbeit - das AMS rechne, dass Ende März bereits 38.395 Personen in insgesamt
200 Betrieben von Kurzarbeit betroffen seien - müsse alle Alarmglocken läuten lassen. Von der Kurzarbeit
zur Arbeitslosigkeit sei es oft nur mehr ein kleiner Schritt. "Man hat noch immer den Eindruck, dass SPÖ
und ÖVP auf Zeit spielen. Dabei hat etwa das WIFO bereits im Dezember 2008 eine gezielte Qualifikation von
Arbeitskräften statt kurzfristige 'Feuerwehraktionen' gefordert. Dies ist schon seit langem die Position der
FPÖ", so Kickl abschließend. |
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Lugar: nicht weglächeln sondern agieren
Zusätzlich verlangt Lugar eine Offensive für Unternehmensgründungen
Wien (bzö) - Die Explosion der Arbeitslosenstatistik als Folge der Wirtschaftskrise zeigt laut BZÖ-Wirtschaftssprecher
Abg. Robert Lugar, wie dringend nötig geeignete Maßnahmen schon gewesen wären. "Das Weglächeln
der Krise funktioniert nicht; die Regierung muss endlich aktiv werden und agieren", so Lugar. Dringend nötig
sei ein nationaler Beschäftigungspakt zur Konjunkturbelebung.
Allein durch die vom BZÖ schon mehrmals geforderte Initiative für die thermische Sanierung ließen
sich schon tausende Arbeitsplätze schaffen. Mit der Sanierungen von öffentlichen Gebäuden und der
Bereitstellungen von zinsfreien Krediten für Private könnte sofort ein Impuls für die in der Krise
steckende Bauwirtschaft gesetzt werden. Durch diese Schaffung von Arbeitsplätzen würde nicht zuletzt
auch die Kaufkraft gestärkt, was unmittelbar der Binnenwirtschaft zu gute kommen würde. "Die Regierung
muss sich entscheiden ob sie weiter Arbeitslosigkeit finanzieren will, oder endlich Geld in die Hand nimmt um aktiv
Arbeitsplätze zu schaffen", stellt Lugar klar..
Zusätzlich verlangt Lugar eine Offensive für Unternehmensgründungen. "In dieser schwierigen
wirtschaftlichen Situation sind kreative Lösungen - nicht Alibi-Aktionen gefragt", so Lugar. Die Kurzarbeit
ist eine sinnvolle Maßnahme, die jedoch kein Problem löst, sondern bloß verschiebt, "die
Regierung muss endlich Konzepte präsentieren, wie es hier weitergehen soll, sonst wird man die 30.000 Arbeitnehmer
die jetzt in Kurzarbeit sind, bald in der Arbeitslosenstatistik wieder finden", so Lugar.
Erneut kritisierte Lugar, dass viele Betriebe keinen Zugang zu Krediten finden können. Die Folge: Warenlieferungen
können nicht mehr bezahlt werden - eine Abwärtsspirale werde ausgelöst, die schließlich auch
zu Entlassungen führe. Wegen der massiven Verzögerung der Banken bei der Kreditvergabe fordert Lugar,
"dass eine Brücke von Seiten des Staates hin zur Realwirtschaft gebaut wird. Eine eigene Staatsbank solle
wie bei Wohnbauförderungsdarlehen die Kreditmittel zur Verfügung stellen und so die zögerlichen
Banken umgehen. |
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Schatz und Öllinger: Aktion 10.000 für Jugendliche
Grüne fordern Beschäftigungsoffensive und höheres Arbeitslosengeld
Wien (grüne) - Fast sechzigtausend arbeitslose Menschen mehr als vor einem Jahr, das übertrifft
selbst die dramatischsten Prognosen der Entwicklung am Arbeitsmarkt. Karl Öllinger, Sozialsprecher der Grünen:
"Bisher hat die Politik nur unzureichend auf das enorme Ansteigen der Arbeitslosigkeit reagiert. Das Versprechen
des Sozialministers, 20.000 Menschen zu qualifizieren, wirkt angesichts von 300.000 Jobsuchenden zynisch. Es ist
das Eingeständnis, von der Situation überrascht zu sein und keine Rezepte zur Lösung zu haben."
Gestiegene Arbeitslosenzahlen und deutlich sinkende freie Stellen zeigen klar, dass viele Menschen für längere
Zeit arbeitslos bleiben werden. Die ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen, Birgit Schatz fordert Qualitätsoffensiven
und Beschäftigungsausbau im öffentlichen und gemeinnützigen Bereich: "Die bisherigen Arbeitsmarktpakete
etwa beinhalten kein Angebot für die jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren, obwohl bei diesen die Arbeitslosigkeit
am stärksten gestiegen ist", erläutert Schatz und weiter: "Es muss dringend mit einer 'Aktion
10.000' begonnen werden. Diese schafft neue Arbeitsplätze für junge Menschen und berufliche WiedereinsteigerInnen
im kommunalen und gemeinnützigen Bereich schafft, können echte Zukunftsperspektiven für 10.000 Menschen
im Jahr eröffnet werden. Darüber hinaus hilft es den Gemeinden, verbessert die Infrastruktur und das
Angebot an sozialen Dienstleistungen und verbessert die Lebens- und Einkommenssituation der Menschen".
Die Grünen warnen darüber hinaus vor einem Anstieg der Armut: "Österreich hat derzeit das zweitniedrigste
Netto-Arbeitslosengeld in der EU. Vielen Menschen droht daher aufgrund der drohenden Langzeitarbeitslosigkeit das
Abgleiten in die Armut ", so Öllinger und weiter: "Das Arbeitslosengeld muss sofort von derzeit
55 Prozent auf zumindest 70 Prozent erhöht werden. Außerdem muss die Grundsicherung vorgezogen werden." |
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Foglar: Beschäftigungspaket für Junge, Ältere und LeiharbeiterInnen
Kurzarbeit schafft Arbeitsplatzgarantie bis zu 22 Monaten, ist aber allein nicht ausreichend
Wien (ögb) - "Die explosionsartig ansteigenden Arbeitslosenzahlen zeigen, wie notwendig
der Beschluss der Kurzarbeit Neu in der vergangenen Woche war. Immerhin kann es dadurch bis zu 22 Monaten Arbeitsplatzgarantie
für die Betroffenen geben", sagt der gf. ÖGB-Präsident Erich Foglar. Die Kurzarbeit könne
aber nur ein Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets sein; es gelte nun, richtig auf den Arbeitslosigkeitsanstieg
um fast ein Viertel im Laufe eines Jahres zu reagieren und dafür zu sorgen, dass Arbeitslosigkeit nicht gleichzeitig
Armut bedeute: "Die Erhöhung des Arbeitslosengeldes ist dringend notwendig."
"Die meisten Sorgen macht mir aber die um mehr als ein Drittel gestiegene Jugendarbeitslosigkeit, denn wer
schon den Einstieg ins Berufsleben nicht schafft, ist auch später weit stärker von Arbeitslosigkeit bedroht",
sagt Foglar, "daher muss die Regierung zeigen, dass ihr Bekenntnis zur Ausbildungsgarantie auch in Krisenzeiten
hält." Die Ankündigung von Sozialminister Rudolf Hundstorfer, dass 200 neue AMS-MitarbeiterInnen
direkt in den Berufsinfozentren für Jugendliche eingesetzt werden sollen, sei ein wichtiger Ansatz, aber "das
Wichtigste ist, dass alle Jugendlichen, die einen Ausbildungsplatz suchen, auch einen bekommen."
Allerdings dürfen sich auch die Unternehmen die Wirtschaftskrise nicht zum Anlass nehmen, sich aus der Lehrlingsausbildung
zurückzuziehen, betont der gf. ÖGB-Präsident: "Die Wirtschaft wird auch in Zukunft gut ausgebildete
Fachkräfte brauchen - und die muss sie rechtzeitig ausbilden."
Als Maßnahme gegen die Altersarbeitslosigkeit fordert Foglar die rasche Umsetzung der Sozialpartnervorschläge
zur Altersteilzeit-Reform. "Das sowie die Arbeitsstiftung für arbeitslose LeiharbeiterInnen muss jetzt
Bestandteil des nächsten Beschäftigungspakets sein." |
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Tumpel: "Höchste Zeit, um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen"
Bei Konjunkturprogrammen darf es keine Verzögerung geben
Wien (ak) - "Bei einer so dramatischen Entwicklung der Arbeitslosigkeit müssen es die verantwortlichen
Minister schaffen, die von der Regierung beschlossenen Konjunkturpakete tatsächlich rasch umzusetzen",
sagt AK Präsident Herbert Tumpel zu den aktuellen Arbeitslosenzahlen: "Es geht dabei immerhin um Ankurbelungsmaßnahmen
im Umfang von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung." Jetzt sei es "höchste Zeit, um jeden Arbeitsplatz
zu kämpfen". Mit Ende Februar sind fast 360.000 Menschen auf Arbeitssuche (301.065 als arbeitslos registriert,
57.983 in Schulung) - und das ist der bisher höchste Wert des Jahrzehnts. Zugleich ist die Zahl der Arbeitssuchenden
mit plus 58.028 oder 19,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nach 2000 noch nie so stark gestiegen wie jetzt. "Diese
Entwicklung muss alle aufrütteln", sagt Tumpel, "es muss alles getan werden, um möglichst viele
Menschen in Arbeit zu halten und neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen." Für den AK
Präsidenten geht es zunächst einmal um massives wirtschaftspolitisches Gegensteuern. Außerdem,
so Tumpel, brauchen die Menschen dringend mehr Kaufkraft: "Die versprochene Steuersenkung ist ein erster Schritt,
und ich verlange, dass die Unternehmen lückenlos verpflichtet werden, die rückwirkende Steuersenkung
bereits mit den April-Löhnen auszuzahlen."
Die am stärksten vom Einbruch auf dem Arbeitsmarkt betroffene Gruppe sind die Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
So stieg die Arbeitslosigkeit bei den 15-24-Jährigen im Österreich-Schnitt um 35,9 Prozent. Der regionale
Anstieg der Arbeitslosigkeit konzentriert sich weiterhin auf die westlichen Bundesländer mit Werten von bis
zu 44 Prozent (in Oberösterreich), während in Wien, Niederösterreich und Burgenland der Anstieg
unter zehn Prozent blieb. Die am stärksten betroffenen Branchen sind nach wie vor die Sachgüterindustrie,
der Bau und die Leiharbeit.
Einer Meinung weiß sich Tumpel mit dem Arbeitsminister, dass auch in der Arbeitsmarktpolitik weitere Schritte
notwendig sind. Ein zweites Arbeitsmarktpaket mit weiteren Möglichkeiten zur Vermeidung von Kündigungen
etwa durch eine Reform der Altersteilzeit oder beim Bildungsurlaub muss rasch erarbeitet und umgesetzt werden.
Außerdem muss, so Tumpel, alles getan werden, um den Jungen auf dem Arbeitsmarkt zu helfen: "Von der
Aufstockung der Ausbildungsplätze bis hin zur einer Fachkräfte-Ausbildungsoffensive - wir müssen
ganz einfach alles tun, um den Jungen bei der Bewältigung der Arbeitsmarktkrise so gut wie möglich zu
helfen, und ihnen vor allem eine gute Ausbildung garantieren." |
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