Niedrigster Wert seit 2006 - Treibstoffe und Heizöl billiger
Wien (bmlfuw) - Die österreichische Inflationsrate war im Jänner 2009 weiter rückläufig,
sie betrug nach Berechnungen der Statistik Austria 1,2% (Dezember 1,3%, November 2,3%, Oktober 3,1%). Das ist die
niedrigste Veränderungsrate seit Jänner 2006. Sie kann vorwiegend dadurch erklärt werden, dass die
Preise für Treibstoffe und Heizöl deutlich niedriger waren als vor einem Jahr. Ohne diese Verbilligungen
hätte die Inflationsrate 2,3% betragen. Hauptpreistreiber war die Instandhaltung von Wohnungen. Gegenüber
dem Vormonat (Dezember 2008) ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,5% zurück.
Die harmonisierte, auf EU-Ebene vergleichbare österreichische Inflationsrate (HVPI) für Jänner 2009
betrug ebenfalls 1,2% - in der Eurozone sank sie auf 1,1%, in der gesamten EU auf 1,7%.
Der Hauptpreistreiber im Jahresabstand war im Jänner 2009 in Österreich die Ausgabengruppe "Wohnung,
Wasser und Energie" (durchschnittlich +2,1%), die etwas mehr als ein Drittel der Jahresinflation verursachte.
Dafür waren in erster Linie Teuerungen bei der Instandhaltung von Wohnungen (+5,4%) ausschlaggebend, was hauptsächlich
auf höhere Preise beim Material für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen zurückzuführen
war (insgesamt +6%; Zement +11%, Isolierglaskippfenster +8%). Wohnungsmieten waren durchschnittlich um 2,9% höher
als vor einem Jahr. Relativ gering war die Teuerung bei der Haushaltsenergie (insgesamt +1,4%); dies deshalb, weil
die Preisanstiege für Gas (+18%), Strom (+5%) und Fernwärme (+4%) durch starke Preisrückgänge
beim Heizöl (-23%) größtenteils kompensiert wurden.
Moderater Anstieg bei Nahrungsmitteln - Milchpreise stark gesunken
Die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +2,9%) verursachte
ein Drittel der Inflationsrate. Hauptverantwortlich dafür waren vor allem Preisanstiege für die Untergruppe
Nahrungsmittel (durchschnittlich +2,7%). Verglichen mit der Situation vor einem Jahr (Jänner 2008: +8,3%)
erscheint diese Veränderungsrate jedoch moderat, stellt die Statistik Austria fest.
Verstärkten Preisauftrieb gab es nach wie vor bei Nahrungsmitteln wie Fleisch und Fleischwaren mit insgesamt
+5%, bei Brot und Getreideerzeugnissen mit +4% sowie bei Zucker, Marmelade, Honig und Süßwaren mit durchschnittlich
+8% Teuerung. Obst und Gemüse kosteten im Schnitt um jeweils 3% mehr. Dagegen wiesen Molkereiprodukte und
Eier im Jahresabstand deutlich negative Veränderungsraten auf (durchschnittlich -4%), Vollmilch war sogar
um 13% billiger. Auch die Preise für Öle und Fette waren geringer als im Jänner 2008 (insgesamt
-1%); Butter kostete um 21% weniger, sortenreines Pflanzenöl um 25% mehr. Alkoholfreie Getränke waren
im Jahresabstand um durchschnittlich 4,3% teurer, was vor allem auf höhere Kaffeepreise (+15%) zurückzuführen
ist.
Ausgabengruppe "Verkehr" war Preisdämpfer
Hauptpreisdämpfer im Jahresabstand war diesmal die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -4,9%).
Die Preisrückgänge waren hier so stark, dass sie die durchschnittlichen Anstiege der beiden Ausgabengruppen
"Wohnung, Wasser und Energie" sowie "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" fast vollständig
kompensierten. Dafür waren insbesondere starke Preisrückgänge bei Treibstoffen verantwortlich (insgesamt
-21%). Die Preise für Wartung und Reparatur von Pkw stiegen insgesamt um 4%. Flugtickets waren um 6% billiger
als vor einem Jahr. |