Wien (nöwpd) - "Die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise sehe ich mit einem Augenzwinkern,
da jede Krise auch eine Chance ist und ihr wieder ein Aufschwung folgt." Dies erklärte der österreichische
Handelsdelegierte in der Slowakei, Konstantin Bekos, bei einem von der Außenhandelsstelle Pressburg der Wirtschaftskammer
in ihrer Reihe "Förderstammtisch" abgehaltenen Treffen österreichischer und slowakischer Unternehmer
sowie Wirtschaftsvertreter.
Mit seiner Aussage bewegte sich Bekos auf der Linie einer Umfrage, die die Außenhandelsstelle im Herbst gemacht
hatte und deren Ergebnisse in diesen Tagen mit einer neuen Umfrage evaluiert werden sollen. 90 Prozent der befragten
Unternehmer hatten angegeben, sich im Licht ihrer Erfahrungen wieder für die Slowakei als Standort entscheiden
zu wollen. Aus dem Umstand, dass die auf Deutsch und Slowakisch gestellten Fragen zu 70 Prozent auf Slowakisch
beantwortet wurden, zieht Bekos den Schluss, "dass die österreichischen Unternehmer ein großes
Vertrauen in ihre slowakischen Mitarbeiter haben und ihnen die Geschäftsführung ihrer Niederlassung weitgehend
überlassen."
Der Handelsdelegierte räumt ein, dass der Motor der slowakischen Wirtschaft im Sog der internationalen Entwicklung
"etwas gedrosselt läuft", ist aber dennoch optimistisch. Denn das Wirtschaftswachstum der Slowakei
werde heuer zwar nicht an das Vorjahr, in dem es 6,4 Prozent zulegte, anschließen können, aber mit prognostizierten
zwei Prozent immerhin das höchste in der EU sein.
Rund 1.600 österreichische Unternehmen sind im Land jenseits der March mit eigenen Unternehmen, Niederlassungen
oder Beteiligungen vertreten. Ihre bisherigen Investitionen in der Höhe von 3,2 Milliarden Euro entsprechen
wertmäßig fast fünf Prozent des für heuer erwarteten slowakischen Bruttoinlandsprodukts von
67 Milliarden Euro. Nach Deutschland und Holland ist Österreich der drittgrößte Investor im Lande.
Da der enorme Nachholbedarf der Slowakei für eine stabile Inlandsnachfrage sorgt, erwartet Bekos mittel- bis
langfristig einen weiterhin expandierenden Absatzmarkt für österreichische Qualitätsprodukte. Neben
der generellen Unterstützung österreichischer Firmen bei der Marktbearbeitung will die Außenhandelsstelle
Pressburg künftig insbesondere die Vermittlung des Innovationspotentials österreichischer Unternehmen
in Sachen Erneuerbare Energien und Umwelttechnik forcieren. |