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Liebe bis in den Tod: Premiere Musical "Rudolf" im Raimundtheater |
erstellt am |
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Der mysteriöse Tod und das tragische Leben des berühmten Kronprinzen
als Bühnenstoff der deutschsprachigen Erstaufführung Wien (musicalvienna) - Mit viel Jubel ist am Abend des 26.02. die deutschsprachige Erstaufführung des Musicals "Rudolf" nach der Romanvorlage "Der letzte Walzer" von Frederic Morton im Wiener Raimundtheater (6., Wallgasse 18-20) über die Bühne gegangen. Die Vertonung der Geschichte einer der wohl tragischsten Figuren des Hauses Habsburg stammt aus der Feder des amerikanischen Komponisten Frank Wildhorn ("Jekyll & Hyde", The Scarlet Pimpernel"). Regie führte der Brite David Leveaux, der am Broadway bereits mit einigen Auszeichnungen bedacht wurde. Nach dem Erfolgsstück "Elisabeth" und "Die Habsburgischen" ist "Rudolf" ein weiteres Werk aus dem Hause der Vereinigten Bühnen Wien, das sich den politischen Verstrickungen und widersprüchlichen Gefühlen der berühmtesten österreichischen Familiendynastie widmet. Darstellerisch setzt man dabei auf bewährte Stimmen: Drew Sarich ("Hair", "Jesus Christ Superstar") mimt den Thronfolger, Uwe Kröger ("Elisabeth", "Rebecca") ist als intriganter Ministerpräsident Graf Taaffe zu hören und die Newcomerin Lisa Antoni verkörpert die zerbrechlich schöne Baronesse Mary Vetsera. Wenn das Schicksal dich ereilt Das Bühnenwerk, das bereits seit Sommer 2006 im Budapester Operetten-Theater zu sehen war, nimmt vor allem die Liebesgeschichte mit der jungen Baronesse sowie die politische Zerrissenheit des Kronprinzen zwischen den Plänen seines Vaters und seinen eigenen revolutionären Idealen ins künstlerische Blickfeld. Dabei weicht die Inszenierung in einigen Grundzügen von der historischen Wahrheit ab, jedoch passiert dies vor allem zugunsten einer starken Präsenz symbolhafter Bilder. Liebe, Wut und die inneren Selbstzweifel bestimmen die charakterliche Darstellung des schicksalhaften Thronfolgers, der dem Denken seiner Zeit um vieles voraus war. Das Bühnenbild von Mike Britton spricht in einprägsamen und teils sehr märchenhaften Bildern zum Publikum, die auch die Kontraste zwischen der Welt des Hofes und dem einfachen Leben des Volkes gut zum Ausdruck bringen. Frank Wildhorns musikalische Kompositionen lassen zwar leicht eingängige Ohrwürmer vermissen, bestechen stattdessen aber durch einfühlsame Soli des Hauptprotagonisten sowie durch starke Duette ("Du bist meine Welt", Wenn das Schicksal dich ereilt"). Das Ende der berühmten Geschichte hat bereits der 30. Jänner 1889 geschrieben und so erfüllt sich statt Rudolfs großen Zukunftsvisionen lediglich nur die Verbundenheit mit Mary Vetsera bis in den Tod. |
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Informationen: http://www.musicalvienna.at | ||
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