Wien (statistik austria) - Mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs
wechselt nach der Hauptschule oder der AHS-Unterstufe an eine maturaführende Schule. Nur zwei Drittel von
ihnen schaffen dann tatsächlich die Matura. In ihrer kürzlich erschienenen Publikation "Bildung
in Zahlen 2007/08" zeigt die Statistik Austria, wie unterschiedlich die Erfolgsaussichten schon in den Einstiegsklassen
sind. Die besten Chancen, auf Anhieb von der ersten in die zweite Klasse zu kommen, haben demnach Mädchen
mit deutscher Umgangssprache, die aus der AHS-Unterstufe in eine lehrerbildende höhere Schule, also eine Bildungsanstalt
für Kindergartenpädagogik bzw. Sozialpädagogik, übertreten (94,9% im Schuljahr 2007/08). Im
Gegensatz dazu haben Burschen mit nicht-deutscher Umgangssprache, die von einer Hauptschule in eine HTL wechseln,
weit schlechtere Erfolgsaussichten: Von ihnen steigt nicht einmal die Hälfte (46,4%) auf Anhieb in die zweite
Klasse auf.
Vier von zehn Neueinsteigern kommen aus Hauptschulen
Insgesamt besuchten im Schuljahr 2006/07 rund 58.600 Schülerinnen und Schüler die Einstiegsklasse einer
maturaführenden Schule (die erste Klasse bei berufsbildenden und lehrerbildenden höheren Schulen bzw.
die fünfte Klasse bei der AHS-Oberstufe). 43,7% dieser Jugendlichen kamen direkt aus der AHS-Unterstufe, 40,0%
aus der Hauptschule, 5,5% aus einer anderen Ausbildung und 7,0% wiederholten die Einstiegsklasse. Der Rest dieser
Schülerinnen und Schüler (3,8%) besuchte im Jahr davor eine Schule im Ausland, war in keiner schulischen
Ausbildung bzw. ist ihre schulische Herkunft unbekannt.
Abgänger der AHS-Unterstufe weit erfolgreicher
Die Übertrittsquoten von der Einstiegsklasse maturaführender Schulen 2006/07 in die nächste Klasse
2007/08 zeigen, dass der Weg zur Matura nicht leicht wird: Insgesamt schafften nur etwa drei Viertel den Aufstieg
(77,4%). Mädchen waren dabei erfolgreicher als Burschen (80,3% zu 74,0%), Schülerinnen und Schüler
mit deutscher Umgangssprache weit erfolgreicher als jene mit nicht-deutscher (79,3% zu 63,2%) und Abgänger
der AHS-Unterstufe erfolgreicher als jene der Hauptschule (87,7% zu 74,8%).
Betrachtet nach Schultypen war das Weiterkommen an technisch gewerblichen höheren Schulen (HTL) und kaufmännischen
höheren Schulen (HAK) am schwierigsten: Nur drei von vier Erstklässlern konnten hier in die zweite Klasse
aufsteigen (73,1% bzw. 73,6%). Schon etwas größer waren die Erfolgschancen bei wirtschaftsberuflichen
höheren Schulen, an denen 79,5% der Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2007/08 von der ersten
in die zweite Klasse aufstiegen. Bei der AHS-Oberstufe waren es 79,9%, bei lehrerbildenden höheren Schulen
(Bundesanstalten für Kindergarten- bzw. Sozialpädagogik) und land- und forstwirtschaftlichen höheren
Schulen jeweils 86,1%. Differenziert nach der schulischen Herkunft zeigten sich in BHS bei HTL die größten
Unterschiede – 86,9% der Abgänger der AHS-Unterstufe schafften es dort von der ersten in die zweite Klasse,
aber nur 69,4% der Hauptschulabgänger.
Ein Viertel der Schüler, die nicht aufsteigen, wiederholt die Klasse
Nach dem Schuljahr 2006/07 haben rund 13.200 Kinder (22,6%) nach der Einstiegsklasse einer maturaführenden
Schule die Ausbildung nicht in der nächste Klasse fortgesetzt, mehr als ein Drittel von ihnen trotz positivem
Jahreszeugnis. Der Großteil der Schülerinnen und Schüler, die nicht aufgestiegen sind, besuchte
weiterhin eine Schule: Ca. ein Viertel wiederholte die Einstiegsklasse (27,1%), mehr als die Hälfte (54,3%)
wechselte die Ausbildung – vorwiegend in Richtung Berufsschule, andere maturaführende Schule oder berufsbildende
mittlere Schule. Nur jeder Fünfte brach die Schullaufbahn zumindest vorübergehend ab (18,7%). |