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Debatte um mehr Unterrichtsstunden für Lehrer |
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erstellt am
09. 03. 09
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BM
Schmied: "Strukturreform muss kommen"
Budgetbedarf lässt aus heutiger Sicht keine Alternative zu
Wien (sk) - "Josef Pröll hat heute eine Erhöhung des Bildungs-Budgets ausgeschlossen und sich
für Strukturreformen im Bildungsbereich ausgesprochen. Der Finanzbedarf für die Verbesserungen unserer
Schulen von 180 Millionen Euro im Jahr 2009 und 345 Millionen Euro im Jahr 2010 muss daher durch Strukturreformen
abgedeckt werden. Durch die Verschiebung der Arbeitszeit zu den Kindern kann dieser Betrag aufgebracht werden.
Für die Lehrer gibt es Beschäftigungssicherheit. Die Verbesserung der Schule im Interesse der Kinder
und Eltern kann weitergeführt werden. Der aus den Vorgaben des Finanzministers resultierende Budgetbedarf
lässt aus heutiger Sicht keine Alternative zu. Auf Basis der heutigen Positionierung des Finanzministers lade
ich die Vertreter der Lehrergewerkschaft für kommende Woche zu Gesprächen ins Bildungsministerium ein.
Ausgehend von der Positionierung des Finanzministers erwarte ich von der Gewerkschaft auch alternative Vorschläge,
eventuell einem Maßnahmen-Mix auch im Zusammenhang mit einem neuen Dienstrecht", so Bildungsministerin
Claudia Schmied. |
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Kopf: Schmieds Medienoffensive ersetzt nicht die bisher verabsäumten Verhandlungen
Eigenprofilierung offensichtlich wichtiger als das Gespräch mit den MitarbeiterInnen
Wien (övp-pk) - "Bildungsministerin Schmied hat bisher gerade einmal eine Stunde für
Gespräche mit den LehrervertreterInnen, aber offensichtlich sehr viele Stunden in die diversen Interviews
der letzten Tage investiert", so ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf angesichts der jüngsten Medienoffensive
der Ministerin. "Offensichtlich ist der Ministerin die populistische Eigenprofilierung wichtiger als das Gespräch
mit ihren MitarbeiterInnen", so Kopf.
"Es ist leicht, mit einem populistischen Vorschlag die Zustimmung des Stammtischs zu erlangen. In Zeiten der
Krise braucht es in der Regierung aber Profis mit Lösungs- statt Ankündigungskompetenz. Schmied muss
jetzt beweisen, dass sie das drauf hat. Das, was die Minister Mitterlehner und Hundstorfer gemeinsam mit Wirtschaft
und Gewerkschaft bei der Kurzarbeitslösung zustande gebracht haben, muss man auch von Schmied erwarten können",
so Kopf abschließend. |
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Rosenkranz: Verfehlte rot-schwarze Bildungspolitik auf Kosten der Lehrer, Schüler und Eltern
Wo bleiben Reformvorschläge zu Schulverwaltungen?
Wien (fpd) - "Grundsätzlich wird man über die Vorschläge von Ministerin Schmied
ohne Emotionen diskutieren dürfen. Auch ob 2 Stunden mehr Unterrichtszeit in den Klassen geleistet werden
sollen", so FPÖ-Bildungssprecher NAbg. Dr. Walter Rosenkranz, "Aber nicht nur!" Bei der Stundenreform
von Ministerin Schmied sollte nicht die Mehrarbeit für die Lehrer im Vordergrund stehen, sondern mehr Unterrichtsstunden
im Vergleich zur gesamten Arbeitszeit der Lehrer. Schmied differenziert leider auch nicht, welche Gegenstände
mehr Arbeitsaufwand außerhalb der Unterrichtszeit erfordern (z. B. Gegenstände mit Schularbeiten) oder
wie viel Schüler eine Klasse hat. Die Stundenreform dürfe nicht nur durchgeführt werden, um die
Neue Mittelschule zu finanzieren, dann hätten auch die meisten Lehrer kein Problem damit.
"Hätte die Ministerin von vornherein vernünftige Gespräche mit allen Beteiligten geführt,
wäre die Lage nicht so wie momentan eskaliert. Jedenfalls verwahrt sich die FPÖ vor einer politischen
Linie, bei der die Lehrer im Allgemeinen als Sündenböcke einer verfehlten rot-schwarzen Bildungspolitik
herhalten müssen.", so Rosenkranz weiter. Reformvorschläge, die zu einer Verschlankung der Schulverwaltung
führen, habe Ministerin Schmied bis jetzt nicht auf den Tisch gelegt. "Schmied verlangt von den Lehrern
einen 'Solidaritätsbeitrag', ihre eigenen Hausaufgaben in Richtung umfassende Reform liegen jedoch noch nicht
vor."
Verwunderlich erscheine es außerdem, dass aus SPÖ-Sicht nur die Lehrer einen wirtschaftlichen Solidarbeitrag
leisten sollten. Andere Solidarbeiträge aus Bereichen des öffentlichen Dienstes seien bis jetzt auf Bundes-,
Landes- und Gemeindeebene nicht eingefordert worden. "Bildungspolitik ist jedenfalls zu wichtig, um nur die
Titelseiten in den Medien zu füllen. Der derzeitige Stellungskrieg zwischen einer Ministerin, die auf Steigerung
ihres Bekanntheitsgrades aus ist, und einer Lehrergewerkschaft, welche die Flexibilität eines Granitblocks
hat, ist abzulehnen." Dieser Kampf werde leider ohne echtes Ergebnis auf dem Rücken von engagierten Lehrern,
bildungswilligen Schülern und Eltern, die ihren Kindern beste Bildungschancen bieten wollten, ausgetragen. |
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Glawischnig: Grüne wollen "Bildungsmilliarde"
Glawischnig sprach von einer "hilflosen Bildungsministerin", die sich zwar "trauen
möchte", die Sache aber dilettantisch angegangen sei.
Wien (grüne) - Die Grünen wollen das Thema Bildung diese Woche ins Parlament bringen. Bundessprecherin
Eva Glawischnig kündigte in einer Pressekonferenz für das Mittwoch-Plenum einen Dringlichen Antrag mit
dem Titel "Budgetäre Bildungsgarantie" an. Gefordert wird von den Grünen vor allem eine Milliarde
Euro für die Jahre 2009/2010 für diesen Bereich. Kritik gab es einmal mehr an Unterrichtsministerin Claudia
Schmied (S), aber auch mit der Lehrergewerkschaft sind die Grünen unzufrieden.
Bildungssprecher Harald Walser stellte sich gegen die von der Unterrichtsministerin geplante Ausweitung der Unterrichtszeit
um zwei Stunden: "Wir sind ganz klar gegen Schmieds Vorschlag, denn viele Lehrer sind an der Grenze der Belastbarkeit".
Die Vorgangsweise Schmieds sei indiskutabel. Auch würde die Maßnahme keine Antwort auf die Wirtschaftskrise
darstellen, denn: "Zehn Prozent mehr Arbeitszeit stellen einen Jobkiller dar". Und Verbesserungen für
den Unterricht werde ein solches "Sparpaket" auch keine bringen, denn die Kinder würden durch die
Maßnahme nicht mehr Betreuung erhalten.
Glawischnig sprach von einer "hilflosen Bildungsministerin", die sich zwar "trauen möchte",
die Sache aber dilettantisch angegangen sei. Ergebnis sei eine Verstimmung mit der betroffenen Berufsgruppe. Die
Grünen sind aber ebenfalls dafür, dass die Lehrer mehr Zeit in der Schule verbringen sollten - dafür
müsse man aber die entsprechende Infrastruktur schaffen, wie z.B. Arbeitsplätze, so Walser. Kritik übte
er auch an der Lehrergewerkschaft: Diese stehe für "in Beton gegossene Reformverweigerung". Die
Gewerkschafter hätten "großen Anteil daran, dass nichts weitergegangen ist".
Im geplanten Dringlichen Antrag wollen die Grünen in Bezug auf "frühere Versprechen" verlangen,
dass es im Bildungsbereich - auch jetzt in der Wirtschaftskrise - kein Sparen geben dürfe, sagte Glawischnig.
Finanzminister Josef Pröll (V) versuche offensichtlich, auch in diesen Bereich hineinzugreifen. Neben der
Bildungsmilliarde wollen die Grünen auch ihre Forderungen nach einer Gemeinsamen Schule der 6- bis 14-Jährigen
sowie der Ganztagsschule aufs Tapet bringen. |
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Auer: Pröll gegen Schmied: (Budget)-Not gegen (Lehrer)-Elend
Auf dem Weg zur freudlosen Schule
Wien (fsg) - "In der allgemeinen Diskussion über die Erhöhung der Lehrverpflichtung
dürfte es Unterrichtsministerin Schmied und Finanzminister Pröll entgangen sein, dass die Bundeslehrer
bereits im Jahre 2001 mit einem Sparpaket versehen wurden: durch eine Verschlechterung bei den Überstundenzuschlägen
sowie bei der Abgeltung der Klassenvorstandstätigkeit, der Kustodiate und der Einzelsupplierungen wurde damals
ein Äquivalent für die Erhöhung der Lehrverpflichtung um eine Stunde geschaffen", so der FSG-BMHS-Lehrervertreter
Fritz Auer.
"Wenn man jetzt fehlende Budgetmittel in eine Erhöhung der Lehrverpflichtung umrechnen und das Ganze
noch als Solidarbeitrag für die Finanzkrise verkaufen will, dann bedarf es dazu keiner Unterrichtsministerin
sondern nur schlichter Rechenkenntnisse. Von einer Fachministerin hätte man sich mehr erwarten können,
nämlich die Aufnahme rechtszeitiger Verhandlungen mit dem sturen Finanzminister Pröll, welcher nicht
einmal die notwendigen Budgetmittel für die Biennalsprünge bereitstellen und damit in einem Arbeitsgang
sämtliche pädagogischen Ideen von Schmied verhindern will", Auer.
"Um es einmal klar zu sagen: die Lehrer sind nicht bereit, als einzige Berufsgruppe einen Solidarbeitrag für
die Finanzkrise durch eine Arbeitszeiterhöhung zu leisten oder sich pädagogische Innovationen durch Gehaltsverzicht
oder Jobverlust zu finanzieren" stellt Auer fest.
"Das unprofessionelle Verhalten von Schmied und Pröll hat zur größten Demotivationswelle seit
Einführung der allgemeinen Schulpflicht geführt. Eine freudlose Schule, wo demotivierte Lehrer Dienst
nach Vorschrift verrichten; das soll die Schule der Zukunft sein?", fragt sich Auer. |
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