Der Außenhandel Österreichs   

erstellt am
09. 03. 09

Vorläufige Ergebnisse für das Jahr 2008
Wien (statistik austria) - Wie die Statistik Austria anhand vorläufiger Ergebnisse errechnete, wiesen auch im Jahr 2008 die Umsätze im österreichischen Außenhandel im Vergleich zum Vorjahr in beiden Handelsrichtungen einen Zuwachs auf, wobei die Einfuhren um 4,3% auf 119,13 Mrd. € und die Ausfuhren um 2,3% auf 117,33 Mrd. € stiegen. Stark geprägt waren die Ergebnisse traditionell durch den Handel mit den EU-Mitgliedstaaten, der über 70% des österreichischen Gesamthandels ausmachte. Eingangsseitig wurde im EU-27-Binnenmarkt ein Handelsumsatz von 87,56 Mrd. € erreicht, ausgangsseitig gab es einen Umsatz von 84,58 Mrd. €. Die Importe aus den Drittstaaten beliefen sich auf 31,57 Mrd. €, die zugehörigen Exporte auf 32,75 Mrd. €. Während sich also im Handel mit der EU-27 ein Einfuhrüberschuss von 2,98 Mrd. € ergab, lag im Handel mit den Drittstaaten ein Ausfuhrüberschuss von 1,18 Mrd. € vor, woraus insgesamt ein Bilanzdefizit von 1,80 Mrd. € resultierte.

Rückblickend stieg seit dem Jahr 1995, dem Beitritt Österreichs zur EU, der Umsatz im Außenhandel auf weit mehr als das Doppelte. Die zu Beginn dieser Zeitperiode noch negative Handelsbilanz konnte im Laufe dieser Jahre durch einen verstärkten Zuwachs der Ausfuhren nahezu ausgeglichen werden und bewegte sich im Jahr 2002, in dem erstmals eine positive Bilanz erzielt wurde, und im Jahr 2007 weitgehend um den Nullwert.

Bei einer Analyse der Ergebnisse auf Monatsbasis sind Wachstumsraten von bis zu 18% (April Ausfuhren +16,8%; Einfuhren +18,3%) gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres feststellbar. Dem gegenüber waren die Monate März und August leicht negativ und ein markanter Einbruch stellte sich im November 2008 ein, der bei den Einfuhren einen Rückgang von 7,5% und bei den Ausfuhren sogar einen solchen von 14,3% erreichte. Im Dezember waren es dann einfuhrseitig -5,4% und ausfuhrseitig -9,0%. Dieses Ergebnis fügt sich damit erwartungsgemäß in das Bild der aktuellen weltweiten Konjunkturabschwächung als Folge der Finanzmarktkrise ein.

Auf Ländergruppenebene ist vor allem dem Handel in Europa und mit Asien ein weiteres Wachstum des Außenhandels im Jahr 2008 zu verdanken. In der Einfuhr war der österreichische Handel mit den Ländern Asiens durch seinen starken Zuwachs von 10% bereits mehr als doppelt so hoch wie jener in die Länder Amerikas und er lag auch in der Ausfuhr höher. Der mit Abstand bedeutendste Handelspartner innerhalb Europas ist nach wie vor Deutschland mit 55 % Anteil an den Einfuhren aus der EU bzw. 48,20 Mrd. € und ausfuhrseitig 41 % bzw. 34,86 Mrd. €. An zweiter Stelle folgte Italien mit 8,25 Mrd. € bei den Einfuhren und 10,08 Mrd. € bei den Ausfuhren. Der bedeutendste Handelspartner außerhalb Europas waren die Vereinigten Staaten mit einem Importwert von 3,40 Mrd. € und einem Exportwert von 5,21 Mrd. €. Der Handel mit den USA war in beiden Verkehrsrichtungen um knapp 10% niedriger im Vergleich zum Vorjahr. Weitere wichtige Handelspartner waren beispielsweise Tschechien auf Platz 5, Frankreich auf Platz 6 und China auf Platz 8. Der Handel mit China zeigte positives Wachstum in beiden Richtungen (Importe: +8,6%; Exporte: 14,5%). Insbesondere konnte der Abschnitt „Bekleidung und Zubehör“ bei den Importen aus China mit +10,5% zulegen.

Ein Vergleich der Bilanzen mit verschiedenen Ländern ließ charakteristische Handelsmuster erkennen. So war Deutschland seit jeher Österreichs größter Lieferant, ein Einfuhrüberschuss von 13,34 Mrd. € unterstrich dies auch im Jahr 2008. Auch aus China importierte Österreich mehr Güter als es selbst dorthin exportierte und verzeichnete mit diesem Handelspartnerland eine negative Bilanz von 3,11 Mrd. €. Die höchsten Ausfuhrüberschüsse wurden im Handel mit den Ländern Italien mit 1,84 Mrd. €, USA mit 1,81 Mrd. €, Rumänien mit 1,67 Mrd. € und Vereinigtes Königreich mit 1,61 Mrd. € erzielt.

Besonderes Augenmerk im Zusammenhang mit dem Konjunkturrückgang ist auf die Entwicklung der Produktgruppe „Maschinen und Fahrzeuge“, die auch Maschinen- und Fahrzeugteile beinhaltet, zu richten. Diese für den österreichischen Außenhandel wichtigste Produktgruppe, die im Jahr 2007 noch Zuwächse von 11,0% in der Einfuhr und 9,2% in der Ausfuhr aufwies, verzeichnete 2008 mit Einfuhren in Höhe von 40,85 Mrd. € und Ausfuhren von 46,67 Mrd. € einen Rückgang von 2,0 % in beiden Handelsrichtungen. Besonders dramatisch wirkte sich hierbei das 4. Quartal 2008 aus, in dem die Einfuhren von „Maschinen und Fahrzeugen“ um 11,4% und die Ausfuhren um 14,0% zurückgingen.
     
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