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Weltfrauentag am 8. März |
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erstellt am
06. 03. 09
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Heinisch-Hosek
und Bures wollen Frauen in Wissenschaft und Technik unterstützen
Staatspreis für Chancengleichheit in F&E ausgelobt
Wien (sk) - "Österreich kann es sich nicht leisten, in Forschung und Technik auf das Potenzial
der Frauen zu verzichten", sind sich Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek und Infrastrukturministerin
Doris Bures einig. Das Infrastrukturministerium will daher 60.000 Euro in den Staatspreis für Chancengleichheit
in Forschung und Entwicklung (F&E) investieren, der 2009 erstmals vergeben wird und anlässlich des Internationalen
Frauentages heute, Donnerstag, präsentiert wurde. Die Ausschreibung läuft von 23.März bis 22. Juni
2009.
"Mir ist es sehr wichtig, dass die einzelnen Ressorts Frauenförderung verwirklichen", ist die Frauenministerin
über Bures Initiative erfreut. Sie hofft hier auch auf eine Vorbildwirkung für viele Frauen und Mädchen
und regte an, die Berufsinformation in der siebenten und achten Schulstufe auszubauen. Auch erinnerte Heinisch-Hosek
an den Girls Day, der am 23. April stattfindet und an dem viele Unternehmen - auch der Bundesdienst - Mädchen
dazu einladen, sich den Betrieb anzusehen und atypische Berufe kennenzulernen.
"Der Nationale Aktionsplan für Frauen am Arbeitsmarkt soll Wirklichkeit werden", so Heinisch-Hosek.
Ein wesentlicher Teil davon sei, den Frauenanteil in F&E zu erhöhen. Derzeit würden zwar 56 Prozent
der StudienanfängerInnen und rund 55 Prozent aller AbsolventInnen und 46 Prozent der DoktorandInnen Frauen
sein. Gleichzeitig sind aber nur mehr 27 Prozent der Absolventinnen habilitiert und 16 Prozent der UniversitätsprofessorInnen
weiblich. Die Frauenministerin unterstützt daher die Bemühungen des Wissenschaftsministers nach einer
40-Prozent-Quote für alle Uni-Gremien.
Sechs Preise zu je 10.000 Euro für F&E-Betriebe, die innovative Lösungen für mehr Chancengleichheit
umsetzen
"Wenn man zur Erkenntnis gelangt, dass es unklug ist, auf die Hälfte der Bevölkerung zu
verzichten, dann ist auch klar, dass es ebenso unklug ist, so wenigen Frauen reelle Chancen im F&E-Bereich
zu geben", betonte Bures. Es sei hier im besonderen Unterstützung und Networking nötig. Derzeit
sei lediglich nur jede fünfte WissenschafterIn eine Frau. Im Hochschulbereich ist jede dritte MitarbeiterIn
eine Frau, im außeruniversitären Bereich lediglich jede zehnte. Um den Frauenanteil in Wissenschaft
und Technik zu erhöhen, müsse man bei verschiedensten Puzzlesteinen ansetzen, von der Frage der Kinderbetreuung
bis hin zur Frage der gleichen Bildungs- und Ausbildungschancen für Frauen und Mädchen.
Ein Ansatz sei der ins Leben gerufene Staatspreis für Chancengleichheit in F&E. "Es geht darum, positive
Beispiele der Frauenförderung vor den Vorhang zu holen", betonte Bures. Teilnahmeberechtigt sind forschungs-
und entwicklungsintensive Betriebe sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, die in Österreich
ansässig sind bzw. Forschungseinheiten in Österreich betreiben.
FEMtech-Expertinnen 2008 ausgezeichnet
"Forschung lebt von den Menschen, den forschenden Personen, deren Qualifikationen und Innovationen",
so Bures. Mit der Initiative des Infrastrukturministeriums "FEMtech Expertin des Monats" wird seit Jahren
das Ziel verfolgt, Forscherinnen aufzuzeigen und zu portraitieren - denn die "FEMtech Expertinnnen" sind
Vorbilder.
Im Rahmen der heutigen Veranstaltung wurden auch die FEMtech-Expertinnen 2008 ausgezeichnet. Die Expertinnen der
Monate Jänner bis Dezember 2008 sind: Sylvia Brunner, Molekularbiologin; Tanja Lube, Werkstoffwissenschafterin;
Ille C. Gebeshuber, Physikerin; Viktoria Weber, Biotechnologin; Andrea K. Steiner, Geophysikerin; Elisabeth Friedbacher,
Chemikerin; Ursula Schneider, Architektin; Heidi Perr, Informatikerin; Ingrid Kohl, Chemikerin; Renate Tisch, Physikerin;
Katharina Prall, Verfahrenstechnikerin, Susanne Zeilinger, Biochemikerin. |
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Fekter: Frauenanteil bei Polizei steigt
Spitzenpositionen im Innenressort sind heute längst nicht mehr ausschließlich in
reiner Männerhand
Wien (bmi) - "Es darf keine Hindernisse geben, wenn es um die berufliche Integration, im Besonderen um
die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und um die Karrierebestrebungen von Frauen geht", sagte Innenministerin
Dr. Maria Fekter anlässlich des Weltfrauentags 2009.
Lange Zeit war die Sicherheitsexekutive ein männlich dominiertes Feld: 1984 wurden die ersten Frauen in den
Kriminaldienst aufgenommen. 1990 gab es die ersten uniformierten Gendarmeriebeamtinnen in Österreich. Später
wurden Frauen auch für den Grenzkontrolldienst aufgenommen. Seither hat sich die Zahl der weiblichen Mitarbeiterinnen
kontinuierlich erhöht. Heute beträgt der Frauenanteil im Innenressort ca. 20 Prozent; in der Verwaltung
sind es rund 60 Prozent, in der Bundespolizei knapp elf Prozent (zum Vergleich: 1995 waren es fünf Prozent).
In Vorarlberg ist der Anteil an Polizistinnen mit über 15 Prozent am höchsten.
"Noch erfreulicher ist ein weiterer Trend: der Frauenanteil in den Grundausbildungslehrgängen beträgt
im bundesweiten Schnitt bereits ein Drittel, in einigen Lehrgängen sogar 50 Prozent. Das zeigt, dass der Polizeiberuf
für Frauen immer interessanter wird. Wir hatten in den letzten Jahren bereits Ausmusterungsfeiern, wo bis
zu zwei Drittel der neuen Inspektoren Frauen waren. Diese positive Entwicklung wird künftig natürlich
auch zu einer Zunahme der Führungspositionen bei der Polizei führen", sagte Fekter.
Spitzenpositionen im Innenressort sind heute längst nicht mehr ausschließlich in reiner Männerhand:
knapp ein Viertel aller Abteilungen der Zentralstelle werden bereits von Frauen geleitet. Darunter wichtige Abteilungen
wie Beschaffung, EU-Angelegenheiten, Internationale Angelegenheiten oder Krisen- und Katastrophenschutzmanagement.
"Ich lege großen Wert darauf, dass Frauen auch weiterhin die Möglichkeit erhalten, im Innenressort
Karriere zu machen", sagte Fekter. Im BM.I trat daher mit Ende des Vorjahres der Frauenförderungsplan
in Kraft. Er enthält ein nachhaltiges Bekenntnis zu einer aktiven Gleichbehandlungspolitik. "Wir wollen
mit diesem Plan eine größtmögliche Chancengleichheit für Frauen und Männer gewährleisten",
so die Innenministerin weiters.
Schon seit Jahren setzt sich die Strategie des "Gender Mainstreaming" als durchgängiges Prinzip
in allen Tätigkeitsbereichen des Bundesministeriums für Inneres fort. Insbesondere werden Maßnahmen
der Personalplanung und Personalentwicklung auf ihre möglichen geschlechtsspezifischen Auswirkungen überprüft.
Weitere Schwerpunkte des Frauenförderungsplans sind die Förderung von Frauen im Rahmen der Aus- und Weiterbildung,
die Möglichkeit der Teilzeitarbeit und Teleworking. Hinzu kommen laufend Informationsveranstaltungen zu Themen
wie Mobbing am Arbeitsplatz, sexuelle Belästigung und Arbeitspsychologie. Sie sollen dazu beitragen, dass
Frauen gar nicht erst in solche Situationen kommen. "Wir haben aber auch ein ressortweites Mentoring für
WiedereinsteigerInnen eingeführt. Dabei gibt eine erfahrene Mentorin ihre Erfahrungen an Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern weiter, die nach längerer Abwesenheit wie Kinderkarenz wieder in den Berufsalltag zurückkehren",
sagte Fekter.
Neu ist auch die Initiative "Working Mum", wo die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Mittelpunkt
steht. Weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Frauenquote (z.B. durch Aktionen wie den Girlsday), den Aktionsplan
für exekutive Auslandseinsätze und internationale Aktivitäten, wie etwa das European Network of
Policewomen, runden die Möglichkeiten ab. |
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Rege besuchte FPÖ-Veranstaltung im Parlament zum Frauentag
Empfang beim Dritten Nationalratspräsidenten
Wien (fpd) - Die Initiative Freiheitlicher Frauen (iFF) organisierte am 06.03. in Zusammenarbeit mit dem Dritten
Nationalratspräsidenten Dr. Martin Graf im Parlament eine Veranstaltung anlässlich des Frauentages am
8. März. Etwa 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Österreich nahmen daran teil. Nach einer Führung
durch die Republiksausstellung und das Parlament fand ein Empfang beim Dritten Nationalratspräsidenten statt,
wo FPÖ-Frauensprecherin NAbg. Carmen Gartelgruber, iFF-Vorsitzende BR Monika Mühlwerth und Präsident
Graf Ansprachen hielten. Als Forderung der FPÖ wurde hierbei gleicher Lohn für gleiche Arbeit genannt
und darauf verwiesen, dass Österreich vor Estland an vorletzter Stelle der Einkommensschere in der EU stehe.
Weiters müsse es Chancengleichheit und Gleichberechtigung geben. Dem Quotendenken wurde hingegen eine Ansage
erteilt. Gefordert wurde auch Wahlfreiheit für die Frauen, sich auch eine Zeitlang den eigenen Kindern widmen
zu können, verbunden mit Hilfestellung beim Wiedereinstieg in den Beruf. Beim Thema soziale Absicherung für
Frauen verlangt die FPÖ auch die Berücksichtigung älterer Frauen, damit diese in der Pension nicht
in die Armutsfalle geraten würden. Auch eine stärkere Förderung der Familien wurde gefordert. |
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Haubner: Wir setzen Taten und haben Lösungen
Steuerreform benachteiligt 900.000 Alleinerzieherinnen und begünstigt Männer
Wien (bzö) - "Für das BZÖ ist der internationale Frauentag nicht ein Tag der
Absichtserklärungen, sondern ein Tag, um zeigen zu können, dass wir Taten setzen und Lösungen für
anstehende Probleme haben", stellte BZÖ-Klubobmannstellvertreterin Abg. Ursula Haubner in einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit Frauensprecherin Abg. Martina Schenk fest.
"Diese Regierung macht eine unglaubwürdige Frauenpolitik, wenn es um Karrierechancen und um Chancengleichheit
bei Einkommen geht. In den letzten Tagen haben wir von der Frauenministerin und von der Nationalratspräsidentin
wiederholt gehört, "wie schrecklich es sei, dass die Einkommensschere zwischen den Geschlechtern immer
mehr auseinander gehe"". "Gerade aber die Steuerreform ist eine der frauenfeindlichsten, die in
den nächsten Wochen umgesetzt werden soll. Es werden nämlich gerade jene Frauen, die Alleinerzieherinnen
sind und ein kleines Einkommen haben benachteiligt - das sind immerhin 900.000 unselbstständige Erwerbstätige,
die keine Lohnsteuer bezahlen. Gerade diese Frauen haben von diesem Kinderbetreuungspaket im Steuersystem überhaupt
nichts", kritisierte Haubner.
"40 Prozent von den 1,8 Millionen Frauen verdienen weniger als 13.000 Euro und daher sind bei diesen geringen
Gehältern die Abschreibung der Kinderbetreuungskosten nicht relevant, da sie keine Steuern bezahlen. Auch
die Einführung eines Kinderfreibetrages nützt diesen Frauen überhaupt nichts und der Kinderabsetzbetrag
wird zwar etwas erhöht, das ist aber viel zu wenig", führte Haubner aus.
So steht es wortwörtlich in den Erläuterungen zur Steuerreform: "Höhere Einkommen profitieren
von der Tarifentlastung absolut gesehen mehr als niedrige, aufgrund der Einkommensschere sind daher in absoluten
Beträgen Männer begünstigt. Diese Regierung gibt sogar zu, dass bei dieser Steuerreform Männer
begünstigt werden. Die Frauenministerin sagt dazu nur lapidar, dass diese Reform den Frauen zugute kommt.
Wofür brauchen wir eine solche Ministerin, die das nicht nachvollziehen kann, dass eine große Gruppe
in diesem Steuersystem in keinster Weise berücksichtigt wird?", fragte Haubner.
"Gerade aber diese Alleinerzieherinnen haben sehr hohe Kinderbetreuungskosten. Eine Alleinerzieherin mit einem
Durchschnittseinkommen von 1.000 Euro hat lediglich eine Ersparnis von 49 Euro. 900.000 Frauen bekommen also 49
Euro monatlich mehr im Rahmen dieser groß angekündigten Steuerreform mit der Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten",
erklärte Haubner.
"Wir werden daher in der Nationalratssitzung dementsprechende Anträge einbringen, damit vor allem auch
der Kinderfreibetrag nicht als solcher durchgeführt wird, sondern, dass man in Richtung Erhöhung des
Alleinverdiener- und Alleinerzieherabsetzbetrag geht. Auch der Kinderabsetzbetrag soll nämlich merklich erhöht
werden. Wir wollen monatlich 85 Euro, anstatt wie vorgesehen nur 57 Euro", sagte Haubner.
Im weiteren Verlauf der heutigen Pressekonferenz befasste sich Haubner mit dem Thema Unterhalt. Sie fordert eine
rasche und unbürokratische Abwicklung. "Jedes Kind hat ein Recht auf sichere Unterhaltsleistung",
so Haubner. Die derzeitige Praxis sei für Frauen nicht zufrieden stellend. "Es kann nicht sein, dass
die Mütter den Unterhalt über Gerichte oftmals mit Hilfe von Anwälten erkämpfen müssen,
wenn der Kindsvater nicht zahlt." Frauen kämen in eine Situation, die man ihnen nicht zumuten könne.
Haubner erhob gleich mehrere Forderungen. Unter anderem verlangt sie ein rascheres Verfahren. Überhaupt sollte
der Staat den Unterhalt zunächst bevorschussen und sich das Geld vom Unterhaltsverpflichteten zurückholen.
Die Auszahlung solle über die Jugendwohlfahrt der Länder - Bezirkshauptmannschaften - abgewickelt werden.
Diese familienpolitische Maßnahme zur Beschleunigung und Vereinfachung erfordere daher auch eine Kooperation
mit den Ländern. Sie habe bereits Gespräche mit dem Land Kärnten geführt und Zusicherung erhalten,
sagte Haubner. |
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Glawischnig: Grüne wollen Auftrag zur Gleichstellung in Verfassung
Die Lage der Frauen in Österreich habe sich nämlich nicht verbessert
Wien (grüne) - Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März haben die Grünen am
Donnerstag gefordert, dass ein Arbeitsauftrag zur Gleichstellung als Grundrecht in der Verfassung verankert wird.
Die Lage der Frauen in Österreich habe sich nämlich nicht verbessert, so Parteichefin Eva Glawischnig
und Europasprecherin Ulrike Lunacek bei der Präsentation des fünften Grünen Frauenberichts. Offensichtlich
sei diese Situation "gesellschaftlich akzeptiert und politisch gewollt", meinte Glawischnig.
Frauen haben Recht auf die Hälfte der Parlamentssitze
Die Ungleichstellung der Frauen zeige sich unter anderem auch bei den Frauenquoten im Parlament, meinte Glawischnig.
Sowohl SPÖ als auch ÖVP würden ihre selbst auferlegten Frauenquoten nicht erfüllen, bei FPÖ
und BZÖ müsse man weibliche Abgeordnete gar "mit der Lupe suchen". Weil Frauen aber die Hälfte
der Bevölkerung repräsentieren würden, hätten sie auch ein Recht auf die Hälfte der Parlamentssitze,
so die Parteichefin. Deshalb fordere man abermals eine Bindung der Parteien- und Klubförderung an den Frauenanteil.
Auch wollen die Grünen, dass ein Arbeitsauftrag zur Gleichstellung in der Verfassung als Grundrecht verankert
wird. Glawischnig schlägt vor, dass dieses Recht überall dort gelten solle, "wo staatliches Geld
fließt". So können sich die Grünen auch vorstellen, öffentliche Auftragsvergabe an betriebliche
Gleichstellung in Unternehmen zu knüpfen, erklärte Frauensprecherin Judith Schwentner.
Frauen in Österreich massiv benachteiligt
Der Frauenbericht der Grünen belege, dass Frauen in Österreich immer noch massiv benachteiligt seien,
so Schwentner. Besonders die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen würden zeigen, "wie
sehr strukturelle Ungleichheit in unserem Land verankert ist". Durch die Wirtschaftskrise fürchtet Schwentner
eine weitere Verschärfung der Situation von Frauen am Arbeitsmarkt.
Gefordert wird deshalb, dass Teilzeitarbeitsplätze, die nach wie vor Frauendomäne seien, qualitativ verbessert
und auch für Männer attraktiv gemacht werden sollen. Weiters pocht Schwentner auf einen "massiven
Ausbau" ganztägiger Kinderbetreuungsplätze sowie einen gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn von
1.000 Euro netto. |
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