16 Prozent der Betriebe planen im ersten Halbjahr 2009 eine Aufstockung des Personals -
Fachkräftemangel bleibt weiter bestehen
Wien (ams) - Jedes sechste Unternehmen in Österreich plant im ersten Halbjahr 2009 die Einstellung
neuer, zusätzlicher Mitarbeiter/innen. Insgesamt 35 Prozent dieser Betriebe mit zusätzlichem Personalbedarf
planen heuer sogar mehr neues Personal einzustellen als noch 2008. Gesucht werden dabei vor allem Facharbeiter/innen
(65 %), Angestellte mit Matura (17 %) und ohne Matura (12 %), Hilfsarbeiter/innen (17 %) und Akademiker/innen (11
%). Das ist ein Ergebnis der vom Arbeitsmarktservice (AMS) Österreich in Auftrag gegebenen market-Umfrage,
bei der 911 Unternehmen in der zweiten Jännerhälfte zur Analyse des aktuellen Personalbedarfs am österreichischen
Arbeitsmarkt befragt wurden. "Gerade in schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, offene Stellen für
Arbeitsuchende anbieten zu können. Intensive Anstrengungen des AMS zur Akquisition dieser offenen Stellen
sind daher jetzt notwendig", erklärte Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS).
Sechs Prozent der Unternehmen planen Personalabbau
Von allen Befragten gaben sechs Prozent der Unternehmen an, einen Personalabbau zu planen. Bei 48 Prozent
aller befragten Betriebe ist der Personalabbau dabei größer als im Vorjahr, bei 36 Prozent wird er gleich
hoch und bei 16 Prozent niedriger eingeschätzt. Als Ursache für die Personalreduktion nannten 60 Prozent
der Befragten die wirtschaftliche Entwicklung, knapp ein Drittel (32 %) der Unternehmen gibt an, der Personalabbau
wäre grundsätzlich notwendig gewesen, für die restlichen acht Prozent ist der Personalabbau ein
Zusammenspiel beider Punkte.
70 Prozent sehen optimistisch in die Zukunft des eigenen Unternehmens
Obwohl insgesamt 40 Prozent der Unternehmen glauben, dass sich die Konjunktur im ersten Halbjahr 2009 weiter
verschlechtern wird, sehen sieben von zehn Befragten der Zukunft des eigenen Unternehmens mit Optimismus entgegen.
Auf die Wirtschaftskrise hat in den vergangenen sechs Monaten knapp ein Fünftel (19 %) der Unternehmen reagiert,
beispielsweise durch Personalabbau oder durch einen Aufschub von Investitionen. Für die restlichen 81 Prozent
der befragten Unternehmen war dies bisher nicht notwendig.
Fachkräftemangel bleibt weiter bestehen
80 Prozent der befragten Betriebe glauben, dass trotz der Wirtschaftskrise der grundsätzliche Fachkräftemangel
weiter bestehen bleibt. Der Großteil der Unternehmen ist allerdings davon überzeugt, für den eigenen
Betrieb im ersten Halbjahr 2009 ausreichend Fachpersonal zu finden und einstellen zu können. "Für
die weitere Entwicklung gilt jedoch wie bisher sicherlich, dass Qualifikation der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit
bleibt, auch deshalb verstärkt das AMS 2009 und 2010 mit zusätzlichen Budgetmitteln der Regierung seine
Ausbildungskapazitäten", so Johannes Kopf.
73 Prozent der Unternehmen bleiben Suchkanälen treu
73 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, bei der Suche nach neuem Personal immer dieselben Suchkanäle
zu verwenden. Drei von vier Unternehmen verlassen sich dabei auf die Empfehlungen von Mitarbeiter/innen und Geschäftspartner/innen.
59 Prozent der Befragten nutzen bei der Personalsuche die Angebote des Arbeitsmarktservice, 46 Prozent rekrutieren
ihr Personal über Initiativbewerbungen und 43 Prozent über Inserate in Printmedien. 22 Prozent setzen
auf Jobausschreibungen auf der Firmenhomepage, 14 Prozent verwenden Online-Stellenbörsen im Internet, 12 Prozent
greifen auf Personalleasingfirmen und 9 Prozent auf private Stellenvermittler zurück. |