Lopatka: "Reform der Anlegerentschädigung ist wichtiges Signal, das neues Vertrauen
schafft" – Neues vier-Säulen-System - Haftung des Bundes als vierte Säule
Wien (bmf) - "Mit der Reform der Anlegerentschädigung wird diese komplett auf neue Beine
gestellt, um in Zukunft die Kleinanleger besser zu schützen. Angesichts der Krise auf den internationalen
Finanzmärkten ist das ein wichtiges Signal, das neues Vertrauen schafft", so Finanzstaatssekretär
Reinhold Lopatka beim Finanzausschuss im Parlament. Derzeit gebe es Unterschiede beim Umfang und der Höhe
der Garantie. Wertpapiereinlagen seien derzeit durch die Finanzierung von Beiträgen bis zu 20.000 Euro garantiert.
Die Zahlungsverpflichtung der Mitglieder sei allerdings mit maximal zehn Prozent des Eigenkapitals gedeckelt, wobei
es aber bisher keine Haftung des Staates, wie bei der Einlagensicherung schon bisher bei einem Betrag von bis zu
50.000 Euro, gab. "Mit der nun beschlossenen Reform wird der Schutz für die vielen Kleinanleger verbessert."
Zu den Eckpunkten der Reform erklärt Lopatka: "Mit einem neuen vier-Säulen-System schaffen wir ein
starkes Fundament für den verbesserten Anlegerschutz. Es wird ein jährlicher Beitrag der Konzessionsträger
eingeführt. Ein Teil davon soll in eine Versicherungsdeckung fließen. Sofern die vorhandenen Mittel
nicht ausreichen, sollen die Anbieter verpflichtet werden, im Schadensfall Sonderbeiträge zu leisten. In Zukunft
soll es weiters - als vierte Säule, die nach Ausschöpfen aller anderen Säulen greift - eine Haftung
des Bundes geben", sagt der Finanzstaatssekretär.
Die laufenden Beiträge der Mitglieder richten sich nach Umsatz und Kundenzahl. Ein Teil der Beiträge
muss von der Entschädigungseinrichtung für Prämien für Versicherungen oder Bankgarantien verwendet
werden, damit der Schutz sofort mit In-Kraft-Treten greifen kann. Zusätzlich müssen im Falle eines größeren
Schadensfalls zeitlich befristet höhere Beiträge entrichtet werden. Die vierte Säule wird - analog
zur Einlagensicherung - organisiert, falls alle anderen Säulen nicht ausreichen. Dazu Lopatka: "Mit diesem
Maßnahmenbündel machen wir die Anlegerentschädigung zukunftsfit und setzen mit der Haftung des
Bundes bewusst ein Zeichen, um auf dem Finanzmarkt für Stabilität zu sorgen." |