International agierender Drogenring zerschlagen   

erstellt am
05. 03. 09

Wien (bmi) - Dem Landeskriminalamt Wien gelang es in enger Zusammenarbeit dem mit Bundeskriminalamt und weltweiter Polizei- sowie Justizkooperation einen großangelegten internationalen Drogenring zu zerschlagen. Im Rahmen der mehr als drei Jahre dauernden Operation, die unter dem Namen "Leopold" geführt wurde, stellten die Behörden rund 150 Kilogramm Heroin und Kokain sowie 350.000 Euro Bargeld sicher.

174 Personen wurden wegen Drogenschmuggels und -handels festgenommen, 145 davon in Österreich. Der Straßenverkaufswert des Suchtgifts beträgt geschätzte 15 Millionen Euro.

Der Handel wurde von Österreich aus organisiert. So wurden Kuriere von Deutschland – unter anderem auch aus Südafrika, Südamerika oder den USA - nach Amsterdam beordert und dann mittels Mietwagen nach Österreich delegiert. Vorerst wurden präparierte Fahrzeuge benutzt, später auch Bodypacker eingesetzt.

Die für Österreich bestimmten Drogen entsprechen etwa 750.000 bis eine Million Straßenportionen oder den Jahresbedarf von 2.000 bis 2.500 Drogenabhängigen. In Österreich wurden 117 Kilogramm Drogen beschlagnahmt worunter sich mehr als 80 Kilogramm Heroin befanden. Der Tätergruppe kann der Schmuggel und Transport von 500 Kilo Drogen zur Last gelegt werden.

Die Ermittlungen wurden im Dezember 2005 aufgenommen. Sie wurden, ausgehend von einer sehr massiven offenen Suchtgift-Szene am Wiener Hernalser Gürtel, großteils gegen eine nigerianische Tätergruppe eingeleitet. Aufgrund der Ermittlungsergebnisse stellte das Bundeskriminalamt Kontakte zu ausländischen Behörden in Deutschland, den Niederlanden, Ungarn, der Schweiz, Norwegen, Großbritannien, Frankreich, den USA, Venezuela, Peru, Südafrika und der Türkei her. Es bildeten sich in der Folge Polizeikooperationen, die maßgeblich zum Erfolg der Aktion beitrugen.

Unter den in Österreich festgenommenen Personen befanden sich 80 Organisatoren und 24 Kuriere. Die im Ausland verhafteten Verdächtigen wurden großteils bei Transportfahrten in Deutschland ertappt, aber auch in der Schweiz, in Lima und Budapest. Das Gros der Tatverdächtigen stammt aus Nigeria, aber auch aus Gambia, Togo, Sierra Leone, Ungarn, Polen, der Slowakei und Österreich. Etwa die Hälfte der Festgenommenen wurde bereits verurteilt, unter ihnen acht Frauen.

Das sichergestellte Geld wurde bei Hausdurchsuchungen und bei Überprüfungen von Drogenkurieren vorgefunden.
     
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