Wien (bmukk) - Kulturministerin Claudia Schmied zeichnete am Nachmittag des 03.03. den österreichischen
Journalisten, Publizisten und Autor Robert Misik mit dem Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik
2008 aus. Der Festakt fand im Palais Niederösterreich statt. Die Laudatio hält Franz Schuh.
Robert Misik, geboren 1966, arbeitet regelmäßig für die in Deutschland erscheinende taz sowie für
die in Österreich erscheinenden Zeitschriften Standard, profil und Falter, weiters betreibt er auf der Homepage
der Tageszeitung Der Standard einen Videoblog. Misik begann seine journalistische Tätigkeit 1989 bei der mittlerweile
eingestellten Arbeiter-Zeitung, war 1992 bis 1997 Korrespondent des Nachrichtenmagazins profil in Berlin und 1998
bis 2002 leitender Redakteur des Magazins Format. Seit 2002 arbeitet Misik als freier Autor.
Eines seiner Hauptthemen ist die Auseinandersetzung mit der Globalisierung und ihren Folgen, ein weiterer Schwerpunkt
die Auseinandersetzung mit der Konsumkultur und der Zunahme kultureller Aspekte in der Warenproduktion. Besonders
engagiert sich Misik in theoretischen und politischen Debatten. So hat er eine eigene Veranstaltungsreihe am Bruno-Kreisky-Forum
für internationalen Dialog.
Misik, der als einer der streitbarsten Publizisten seiner Generation gilt, ist Autor zahlloser Kritiken, Essays,
Kommentare und Reportagen. Zuletzt erschien "Politik der Paranoia. Gegen die neuen Konservativen". Weitere
Bücher, alle im Aufbau Verlag, Berlin erschienen: Mythos Weltmarkt, 1997, Die Suche nach dem Blair-Effekt,
1998, Republik der Courage. Wider die Verhaiderung (gemeinsam herausgegeben mit Doron Rabinovici,2000, Marx für
Eilige, 2003, Genial dagegen, 2005, Glanz und Elend der Kommerzkultur, 2007, Gott behüte! Überreuter
Verlag, 2008. 1999 und 2000 erhielt Robert Misik den "Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch".
Schmied würdigt den Ausgezeichneten als einen Autor, "der es versteht, dem Leser komplexe, gesellschaftliche,
politische und ökonomische Zusammenhänge nahezubringen, ohne zu vereinfachen und ohne schwarz/weiß
zu malen". "Robert Misik tritt aber niemals belehrend oder gar allwissend auf, sondern er entwickelt
Argumente und Gedanken, überprüft Thesen und Behauptungen, wägt Pro und Kontra ab und vertraut auf
die Intelligenz und Urteilskraft seiner Leserinnen und Leser" so Schmied.
Der mit 7.300 Euro dotierte österreichische Staatspreis für Kulturpublizistik wird im Zwei-Jahres-Rhythmus
abwechselnd mit dem österreichischen Staatspreis für Literaturkritik an eine Persönlichkeit vergeben,
die sich durch hervorragende Beiträge auf dem Gebiet der Kulturpublizistik besonders ausgezeichnet hat. Der
Jury 2008 gehörten Helmut Schönauer, Franz Schuh, Staatspreisträger des Jahres 1985, und Daniela
Striegl an. Weitere bisherige Preisträger waren Karl-Markus Gauß (1994), Konrad Paul Liessmann (1996),
Robert Menasse (1998), Adolf Holl (2002), Peter Huemer(2004), Paul Lendvai (2006. |