Wien (statistik austria) - Laut aktuellen Ergebnissen der Statistik Austria wurde die 15 Mio. Marke bei
Urlaubsreisen auch 2008 durchbrochen. 76,1% der österreichischen Bevölkerung ab 15 machten mindestens
eine Urlaubsreise. Insgesamt wurden 2008 rd. 15,4 Mio. Urlaubsreisen (davon 8,6 Mio. Haupturlaubsreisen mit vier
oder mehr Nächtigungen und 6,9 Mio. Kurzurlaubsreisen mit ein bis drei Nächtigungen) gemacht (-1,6% gegenüber
2007).
Die Ergebnisse der laufenden Erhebungen, die von Statistik Austria seit 1969 durchgeführt werden, belegen:
Die Bedeutung von Reisen hat innerhalb der letzten Jahrzehnte stark zugenommen. 1969 unternahm nur etwas mehr als
ein Viertel der österreichischen Bevölkerung mindestens eine Haupturlaubsreise (27,5%), im Jahr 2008
machten hingegen bereits 61,4% der Bevölkerung ab 15 Jahren mindestens eine Haupturlaubsreise.
Das Reisevolumen von Haupturlaubsreisen hat sich in den letzten 40 Jahren mehr als verdreifacht (1969: 2,4 Mio.,
2008: 8,6 Mio.): Die Zahl der Haupturlaubsreisen ins Ausland hat sich ungefähr verfünffacht (1969: 1,1
Mio., 2008: 5,3 Mio.) und die Zahl der inländischen Urlaubsreisen hat sich im selben Zeitraum mehr als verdoppelt
(1969: 1,3 Mio., 2008: 3,2 Mio.).
Bis zum Anfang der 1980er Jahre wurde die Mehrzahl der Haupturlaubsreisen im Inland verbracht; auf Grund des stärkeren
Wachstums der Auslandsreisen hat sich dieser Anteil allerdings im Laufe der Zeit zugunsten ausländischer Destinationen
verschoben. 62,3% der Haupturlaubsreisen waren 2008 Auslandsreisen. Der Radius, in dem sich die österreichische
Bevölkerung bei Haupturlaubsreisen bewegt, ist aber relativ klein: Seit Jahren zieht es jene, die eine Haupturlaubsreise
ins Ausland machen, in den Süden. Italien ist nach wie vor das beliebteste Ziel für Haupturlaubsreisen
im Ausland (2008: 20,1%). Kroatien folgt 2008 auf dem zweiten Platz mit rund 11,3%, vor Deutschland (8,9%), Spanien
und Griechenland mit einem Anteil von 7,4% bzw. 6,3%.
Die Hauptmotive für Haupturlaubsreisen im In- und ins Ausland waren seit 1987 Strand- und Badeaufenthalte,
Aktivurlaube und Erholungsurlaube. Die Bedeutung der Strand- und Badeaufenthalte nimmt aber stetig ab. In den letzten
20 Jahren hat sich der Anteil der Strand- und Badeaufenthalte halbiert (1987: 37,9%, 2008: 20,2%) und seit 2006
ist der Anteil der Aktivurlaube bei Haupturlaubsreisen (2008: 22,8%) höher als der Anteil der klassischen
Strand- und Badeaufenthalte.
Generell verreist die österreichische Bevölkerung mehr im Sommer als im Winter, doch Urlaubsreisen im
Winter gewinnen zunehmend an Bedeutung. Während 1969 nur 12,0% der Haupturlaubsreisen im Winter stattfanden,
lag der Anteil im Jahr 2008 schon über 30%. Seit einigen Jahren ist die Tendenz zu einer gleichmäßigeren
Verteilung der Reisen beobachtbar (1969: 61,5% der Haupturlaube in den Ferienmonaten Juli und August, 2008: 37,5%).
Die Annäherung der Saisonen ist vor allem bei längeren Inlandsurlaubsreisen zu erkennen.
Während vor 40 Jahren die Hälfte der Haupturlaubsreisen noch zwischen einer und zwei Wochen dauerten,
lag der Anteil im Jahr 2008 nur mehr bei 36,5%. Dementsprechend ist der Anteil der Haupturlaubsreisen die zwischen
fünf und sieben Tage dauern gestiegen, und zwar von rund 11,7% im Jahr 1969 auf 48,4% im Jahr 2008.
Seit 1969 ist das wichtigste Transportmittel bei Haupturlaubsreisen der PKW (2008: 55,0%). Zu diesem Zeitpunkt
spielte das Flugzeug mit einem Anteil von 3,4% eine weniger wichtige Rolle, aber bis 2008 hat sich der Anteil verachtfacht
(2008: 29,5%), was vor allem auf Kosten der Bahn geschah: Im Jahre 1969 wurde die Bahn noch bei einem Viertel aller
Haupturlaubsreisen genutzt, im Jahr 2008 lag der Anteil nur noch bei 6,7%.
Während Flugreisen bei Inlandsurlaubsreisen erwartungsgemäß eine geringere Bedeutung haben, werden
bei Haupturlaubsreisen ins Ausland seit 1996 mehr Reisen mit dem Flugzeug als mit dem PKW gemacht (Ausnahme: 2001
und 2002).
In den vergangenen Jahren, wurde bei rd. drei Viertel aller Haupturlaubsreisen in entgeltlichen Unterkünften
genächtigt (2008: 76,4%). Hotels und ähnliche Betriebe wurden dabei 2008 bevorzugt genutzt (53,1%). Bei
fast jeder vierten Haupturlaubsreise wurde 2008 aber gratis genächtigt (23,6%).
Der überwiegende Teil der Haupturlaubsreisen wird seit 1969 ohne die Hilfe von Reisebüros/Reiseveranstaltern
organisiert (2008: 72,4%). In den 1970ern, 1980ern und 1990ern ist der Anteil der Haupturlaubsreisen, die mit
Hilfe von Reisebüros/Reiseveranstaltern organisiert wurden, zwar gestiegen, die Anteile stagnieren seither
bei rd. 30%. Die Unterstützung eines Reisebüros/Reiseveranstalters wird bevorzugt bei Haupturlaubsreisen
ins Ausland in Anspruch genommen (2008: 34,6% der Reisen gänzlich über Reisebüro/Reiseveranstalter
organisiert).
Die Urlaubsreiseintensität und die Anzahl der Haupturlaubsreisen unterscheiden sich nach soziodemografischen
Merkmalen, wie zum Beispiel Alter und Erwerbstätigkeit.
Betrachtet man das Alter, war im Jahr 2008 die Haupturlaubsreiseintensität von Personen zwischen 15 und 24
Jahren mit 65,1% am höchsten. Die meisten Haupturlaubsreisen (26,6%) wurden 2008 allerdings von Personen die
60 Jahre und älter sind gemacht.
Analysiert man die Teilnahme am Erwerbsleben, wurden 2008 die meisten Haupturlaubsreisen von unselbständig
Beschäftigten gemacht (47,9%), gefolgt von Pensionisten (26,0%). Bei Arbeitslosen waren die Anzahl der Haupturlaubsreisen
und die Haupturlaubsreiseintensität mit 45,1% im Jahr 2008 erwartungsgemäß am geringsten.
Seit 1972 hat sich die Reiseintensität verändert. Die Reiseintensität der Studenten und Schüler
(+44,5 Prozentpunkte), der Selbständigen (+35,8 Prozentpunkte) und der Pensionisten (+30,5 Prozentpunkte)
stieg deutlich. Studenten und Schüler haben mittlerweile die höchste Reiseintensität mit 76,0%.
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