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Kirche gedenkt Kardinal Königs |
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Am 13. März jährt sich der Todestag des unvergessenen Wiener Alterzbischofs zum fünften
Mal – Gedenkgottesdienst mit Bischof Kapellari Wien (pew) - Am 13. März jährt sich der Todestag von Kardinal Franz König zum fünften Mal. Dass das Andenken an den unvergessenen Wiener Alterzbischof, Mann des Konzils und allseits geachteten "Pontifex austriacus" in vielfacher Weise wach ist, belegt eine Reihe von Veranstaltungen rund um seinen Todestag. Bischof Egon Kapellari zelebriert als Präsident der "Kardinal-König-Stiftung" am 13. März um 18 Uhr einen Gedenkgottesdienst im Wiener Stephansdom; Persönlichkeiten aus Religion, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Medien nehmen am 14. März im Wiener Kardinal-König-Haus an einem Symposion zum Thema "Gewissen" teil; die langjährige Büroleiterin des Kardinals (und Wiener Diözesanarchivarin) Annemarie Fenzl bringt gemeinsam mit Wolfgang Moser das Buch "Kardinal König - Woher komme ich? Wohin gehe ich? Anregungen für ein angstfreies Leben" heraus. Das Buch wird am 11. März in der Unterkirche des Stephansdoms - in unmittelbarer Nähe zur Grabstätte Kardinal Königs - präsentiert. Zu der Messe am 13. März werden zahlreiche Weggefährten und Schüler Kardinal Königs erwartet, aber auch viele einfache Gläubige, die den "Herzenskardinal" nicht vergessen haben. Die "Kardinal-König-Stiftung" hat den Dom-Musicus Thomas Dolezal beauftragt, ein Konzept für die Gestaltung des Gottesdienstes zu entwerfen. Dolezal geht von dem Schriftwort aus "Alles vergeht, aber der Name des Frommen wird nicht getilgt". Die Gestaltung wird im Sinn des Testaments des Kardinals ("Vergesst an meinem Sarg die Osterkerze nicht") insgesamt "österlich-zuversichtlich" sein. In seinem Konzept versammelt Dolezal die großen Jubiläumsgestalten des heurigen Jahres, die zugleich Bezüge zum Denken Kardinal Königs repräsentieren: Texte des Apostels Paulus, Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy (aus dem Oratorium "Paulus"), Georg Friedrich Händel (aus dem Oratorium "Der Messias") und Joseph Haydn. In den drei großen Komponisten komme die ökumenische Weite zum Ausdruck, ebenso im Gebrauch der verschiedenen Sprachen - lateinisch, englisch, deutsch. Für die musikalische Gestaltung sorgen unter der Leitung von Thomas Dolezal Solisten, Chor und Orchester von "Ars musica". "Das Gewissen in Zeiten von Krise" Das Symposion im "Kardinal-König-Haus" am 14. März (Mitveranstalter sind die "Kardinal-König-Stiftung" und die Stiftung "Pro Oriente") steht unter dem Generalthema "Gewissen - Freiheit und Verantwortung in Zeiten von Krise und Beliebigkeit". Die Teilnehmenden wollen sich grundsätzlichen Fragen stellen: "Sind wir nicht längst überfordert, unser persönliches Gewissen mit der Alltags-Wirklichkeit in Verbindung zu bringen? Ist das Gewissen noch ein letzter stabiler Halt - oder nur ein Fluchtort aus gesellschaftlich verbindlichen Normen? Wo reift heute noch ein 'gebildetes Gewissen'? Wie kann - inmitten moralischer Beliebigkeit - wieder mutiges und verantwortungsbewusstes Handeln wachsen?" Ab 9.30 Uhr werden im "Kardinal-König-Haus" der Salzburger Theologe Prof. Clemens Sedmak als Hauptreferent, der Berliner Rabbiner Prof. Walter Homolka und der Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide (der jüngst durch eine Studie über islamischen Religionsunterricht Aufsehen erregte) über das Gewissen jeweils aus der Sicht ihrer Religion sprechen. Ab 14 Uhr diskutieren Sozialminister Rudolf Hundstorfer, "Böhler-Uddeholm"-Chef Claus Raidl, der deutsche Neurobiologe Prof. Joachim Bauer und der Journalist Hans Rauscher ("Der Standard") über Gewissensfragen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien. Nach einem Kurzfilm mit historischen Filmdokumenten von Kardinal König wird "Furche"-Herausgeber Prof. Heinz Nußbaumer als Vizepräsident der "Kardinal-König-Stiftung" aus dem Vermächtnis Kardinal Königs bleibende Leitlinien für Kirche und Gesellschaft heute aufzeigen. Eine Ökumenische Vesper in der Konzilsgedächtniskirche schließt das Symposion ab. Der Platz vor dem Bildungshaus der Jesuiten im 13. Bezirk heißt seit vier Jahren übrigens "Kardinal-König-Platz". (Anmeldung: Tel. 01 / 804 75 93/649, E-Mail: kursanmeldung@kardinal-koenig-haus.at). Neues Buch zeigt Kardinal König als Seelsorger Die "unverrückbaren Prinzipien seiner seelsorglichen Arbeit und sein Mut machendes Kirchenbild" zeigen Annemarie Fenzl und Wolfgang Moser in ihrem neuen Buch über den Kardinal auf. Die Autoren wollen zeigen, dass das "Lebensrezept" Kardinal Königs auf jeden Menschen anwendbar ist: "Wer den Glauben so ernst nimmt, wie er es getan hat, dem eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten für ein geglücktes und angstfreies Dasein", heißt es in einer Aussendung des "Styria"-Verlages. Als "König der Herzen" und "Seelen-Friedensstifter" sei der Kardinal unvergessen, "lebendig geblieben in vielen Menschen ist auch die Erinnerung an seine Offenheit und seine Zuversicht, seine Sorge um die Menschen und sein Interesse an ihrem Leben, wie es wirklich ist, und seine Suche nach Antworten – gemeinsam mit ihnen". Bei der Präsentation wird Annemarie Fenzl zum Buch sprechen, und dabei insbesondere die Sorge Kardinal Königs um die "Mitte" aufzeigen. Im Buch zitiert sie eine Passage aus einem 1964 gehaltenen Vortrag Königs, in dem der Kardinal skizziert habe, "was wir heute zweifellos erleben": "In diesem Aufbruch des Konzils wird die Kirche vom Geist Gottes geführt. Die Christen wissen sich geborgen im Vertrauen auf sein Wort. In diesem Vertrauen glauben sie auch, heute ein großes Atemholen der Geschichte mitzuerleben. Und so wie das Atemholen das Einatmen und das Ausatmen einschließt, so wird auch diese Phase auf dem Weg der Kirche durch die Jahrtausende wieder von einer anderen abgelöst werden: dem Ausholen wird ein Einholen folgen, dem Gespräch wieder die Definition, der Auflockerung wieder die Festigung. Wir leben heute in der ersten Phase und wir sind gewiss, dass sie notwendig ist. Wir wissen, dass diese Phase der Bewegung wieder abgelöst werden wird durch eine Phase der Ruhe, in der das, was die Bewegung hervorbrachte, sich dann als neues Leben in Ordnung manifestiert". "Brückenbauer" im weitesten Sinn des Wortes Der Wiener Alterzbischof starb vor fünf Jahren im 99. Lebensjahr. Er galt weit über den kirchlichen Bereich hinaus als "Brückenbauer" im weitesten Sinn des Wortes. Das von Kardinal Christoph Schönborn geleitete Requiem verdeutlichte nochmals eindrücklich, wie breit die Wertschätzung für König war: Der Dom war damals bis auf den letzten Platz gefüllt. Auch auf dem Stephansplatz hatten sich trotz des nasskalten Wetters Tausende Menschen versammelt. Bereits in den Tagen davor hatten zigtausende Menschen in Stille und Gebet von Kardinal König Abschied genommen, dessen sterbliche Hülle in der Vierung des Doms aufgebahrt war. Sowohl beim Requiem als auch bei der Aufbahrung hatten viele Menschen Tränen in den Augen. Auffallend war der hohe Anteil junger Leute unter den Trauernden. Priester und Laien, Katholiken und Nichtkatholiken bezeichneten das Begräbnis einmütig als ein "tiefes spirituelles Ereignis", in dem noch einmal deutlich wurde, wie sehr Kardinal König aus der Botschaft des Evangeliums gelebt hatte. Mehr "Pontifex" als mancher Papst - so beschrieb der katholische Publizist, Historiker und Vatikanspezialist Hansjakob Stehle Kardinal Franz König nach dessen Tod. In einem Nachruf würdigte er König als "einen Wege bahnenden Brückenbauer". Dabei habe König "nie einer kirchenfürstlichen Pose" bedurft, um glaubhaft den Dialog zwischen Religionen und Konfessionen, Gläubigen und Nichtglaubenden, zwischen Tradition und Erneuerung zu fördern". |
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Informationen: http://stephanscom.at | ||
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