Größter Kinderpornofall der österreichischen Kriminalgeschichte abgeschlossen   

erstellt am
16. 03. 09

Wien (bmi) - Dem Bundeskriminalamt gelang es in enger Zusammenarbeit mit allen Landeskriminalämtern und internationaler Vernetzung der Kinderpornoszene einen schweren Schlag zu versetzen.

Die Causa, die den Namen Operation "Sledgehammer" trägt, nahm auf einer kroatischen Internetseite ihren Anfang. 189 Männern in Österreich wurde im Zuge der Operation der Besitz oder die Weitergabe von obszönen Aufnahmen nachgewiesen. Das gesicherte Material zeigte fünf- bis zwölfjährige Kinder aus den USA und Paraguay. Die Tatverdächtigen sind allen Bundesländern beheimatet und wurden angezeigt. Gegen 97 Personen werden noch Ermittlungen geführt, die Auswertung deren Datenträger ist noch nicht abgeschlossen.

Die Verdächtigen waren in allen gesellschaftlichen, sozialen und beruflichen Schichten anzutreffen.

Etwa ein Drittel der mutmaßlichen Täter stammt aus Wien, aber auch in der Steiermark und Niederösterreich gibt es eine große Anzahl. In der Bundeshauptstadt wurden bei 94 Männern Hausdurchsuchungen durchgeführt. Wobei es bei rund 14.000 Computern, Disketten und Festplatten zu Sicherstellungen kam. Weiters wurden verbotene Waffen, Munition sowie eine Hanfplantage vorgefunden.

Insgesamt wurden bei den seit Jänner 2008 laufenden Erhebungen 935 verdächtige Österreicher identifiziert, 25 davon konnten nicht mehr ausgeforscht werden. Gegen den Großteil - 624 Männer - musste das Verfahren eingestellt werden, da sie das Material im Internet angesehen, jedoch nicht heruntergeladen hatten, erklärte der Ermittlungsleiter. "Sie machten auch gar keinen Hehl daraus."

Der Fall nahm bereits Ende 2007 in Kroatien seinen Anfang. Auf eine Homepage waren 99 aus Estland stammende Kinderpornografie-Fotos geladen. 16 davon gehörten zu einer Aufnahmeserie aus den USA und Paraguay. Die Opfer konnten identifiziert werden. Ein bisher noch unbekanntes Mädchen dürfte erst fünf bzw. sechs Jahre alt sein.

Bei der Überwachung der Homepage zeigte sich, dass innerhalb von 72 Stunden zwölf Millionen mal zugegriffen wurde. 144.285 IP-Adressen in 170 Ländern konnten Nutzern zugeordnet werden. Im Jänner 2008 Österreich informierte INTERPOL das Bundeskriminalamt, worauf die Ermittlungen aufgenommen wurden.
     
Informationen: http://www.bmi.gv.at    
     
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