Darabos beim EU-Verteidigungsministertreffen in Prag
Prag / Wien (bmlvs) - "Der Prozess der inneren Stabilisierung in Bosnien schreitet voran, entwickelt
sich jedoch deutlich langsamer als erwartet. Die Sicherheitslage ist zwar stabil, aber die politische Entwicklung
des Landes befindet sich in einer schwierigen Phase. Die wichtigen politischen Entscheidungen des Hohen Repräsentanten
brauchen eine sicherheitspolitische Untermauerung. Deshalb ist Österreich der Auffassung, dass es in Bosnien
keinen überhasteten Rückzug der europäischen Friedensmission geben darf", betont Verteidigungsminister
Norbert Darabos vor Beginn des EU-Verteidigungsministertreffens in Prag.
"Ein Rückzug darf nur Schritt für Schritt erfolgen. Ich bin überzeugt, dass es weder im Interesse
der EU noch der Mitgliedstaaten ist, dass sich EUFOR ALTHEA selbst auflöst. Österreich appelliert an
die Mitgliedstaaten, in der derzeitigen noch etwas ungeklärten Situation keine weiteren einseitigen Rückzüge
einzuleiten", so Darabos. Österreich werde seinen Beitrag so lange wie notwendig aufrechterhalten. Ein
vorzeitiger Rückzug aus der Mission komme für uns nicht in Frage, sagt der Minister.
Verteidigungsminister Norbert Darabos wird heute, Donnerstag, die Debatte der Verteidigungsminister zum Einsatz
der Europäischen Union in Bosnien mit einem Grundsatzstatement eröffnen. Die teschechische Präsidentschaft
hat Darabos ersucht, den Standpunkt Österreichs als Einleitung zur Debatte darzulegen. |