ITB-Pressekonferenz mit Minister Mitterlehner und ÖW-Chefin Stolba – Branche bleibt trotz
Schwierigkeiten optimistisch – "Wintersaison jedenfalls positiv"
Wien (pwk) - Der Tourismus ist eine der wenigen Branchen, die sich in der Konjunkturflaute als krisensicher
erweisen. Sie ist ein wesentlicher Pfeiler in Österreichs Wirtschaftsläden und leistet einen unverzichtbaren
Beitrag zur nachhaltigen Sicherung des Wohlstandes und der Lebensqualität.
Rekord-Zahl im Spartenvergleich bei Beschäftigten
„Unsere Branche hat in den letzten Jahren im Vergleich aller Sparten den größten Beschäftigungszuwachs
erlebt. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewegt sich nach wie vor auf Rekordhöhe. Im Jahr 2008
waren durchschnittlich 181.000 Mitarbeiter beschäftigt, um 7,1 Prozent mehr als 2007. Im Juli 2008 wurde mit
198.730 Beschäftigten (plus 5,6 Prozent gegenüber Juli 2007) ein neuer Rekordhöchststand erreicht,
erklärte Bundesspartenobmann Johann Schenner am Mittwoch in einem gemeinsam mit Wirtschafts- und Tourismusminister
Reinhold Mitterlehner und Österreich Werbung (ÖW)-Geschäftsführerin Petra Stolba abgehaltenen
Pressegespräch auf der ITB 2009 in Berlin.
Der Tourismus bietet vor allem auch der Jugend chancenreiche und krisensichere Jobs. Jungen und einsatzfreudigen
Leuten eröffnen sich im In- und Ausland viele Karrieremöglichkeiten. Nicht zuletzt bietet der Tourismus
eine Standortgarantie, es findet keine Auslagerung ins Ausland statt. Bereits jeder fünfte Vollarbeitsplatz
wird hierzulande von der Tourismus- und Freizeitwirtschaft zur Verfügung gestellt. Damit kommt diesem Wirtschaftszweig
eine zentrale Bedeutung bei der Einkommens- und Beschäftigungssicherung zu. Der Beitrag des Tourismus zum
BIP beläuft sich (2008) auf 8,4 Prozent. Der Wertschöpfungsanteil von Tourismus- und Freizeitwirtschaft
am BIP beträgt 16,1 Prozent.
Trotz leichter Einbußen keine Krisenstimmung
„In welchem Ausmaß die Wirtschaftskrise auch im Tourismus ankommen wir, lässt sich schwer abschätzen.
Probleme gibt es bisher nur punktuell. Im gehobenen Segment (Stadthotellerie, Vier- und Fünf-Sterne) sowie
im Veranstaltungs- und Businessbereich (Geschäftsreisen und Geschäftsessen) sind Einbußen zu spüren“,
erklärte der Sprecher der österreichischen Tourismuswirtschaft: „Trotzdem sehen die Betriebe optimistisch
in die Zukunft. Es gibt keine allgemeine Krisenstimmung in der Branche“.
Die Wintersaison werde nicht schlechter ausfallen als im Vorjahr. Bedingt durch den späten Ostertermin wird
der März 09 zwar Einbußen, der April jedoch Zuwächse bringen. Unter dem Strich werde die Saison
jedenfalls mit einem Nächtigungsplus schließen. „Arbeitsplätze werden sicher gehalten, vor allem
wenn es sich um Betriebe in Familienbesitz handelt, auch wenn es ertragsmäßig Probleme geben kann.“
Der Verlauf der Sommersaison 2009 lasse sich, so Schenner weiter, zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur schwer einschätzen.
So lässt beispielsweise das schwächelnde Pfund einen Rückgang der britischen Nächtigungen erwarten.
Auf der Positivseite stehen die nach wie vor große Beliebtheit Österreichs und das gute Preis-Leistungsverhältnis.
Bei letzterem konnte nach einer T-Mona-Studie (Tourismus Monitor Austria) der Durchschnittswert von 2,1 im Sommer
2006 auf 1,7 im Sommer 2008 nochmals gesteigert werden (nach Schulnotensystem).
Urlaub zu Hause: Marketing-Kampagnen laufen auf Hochtouren
Nachdem, wie berichtet, in der Sommersaison 2009 vielfach "Daheimbleiben“ im Sinne von Inlands- bzw. Nahurlaub
angesagt sein wird (Schenner: „21 Prozent der Österreicher - so viele wie schon lange nicht - planen konkret
einen Urlaub in Österreich“) gelte es nun, durch gezieltes Marketing und forcierte Bearbeitung der Nahmärkte
Österreichs Wettbewerbsvorteile (in den Bereichen Wintersport, Kultur und Wellness sowie die Nähe zu
Quellmärkten mit hoher Reiseintensität) zu stärken. „Die Vorbereitungen für die im April startenden
Inlands- und Nahmärkte-Kampagne laufen auf Hochtouren“, so Schenner abschließend. |