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Pflegegeld |
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erstellt am
10. 03. 09
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Csörgits:
Kein Verständnis für Boykottaufruf
Verhandeln im Sinne der Betroffenen
Wien (sk) - SPÖ-Sozialsprecherin Renate Csörgits forderte die ÄrztInnen auf, an den
Verhandlungstisch zurückzukehren und die Erstellung von Pflegegeld-Gutachten nicht zu boykottieren, wie von
den Ärztekammern Oberösterreich und Salzburg verlangt. "Ich habe kein Verständnis für
Boykottaufrufe, schon gar nicht auf Kosten von PatientInnen", betonte Csörgits am Montag gegenüber
dem SPÖ-Pressedienst und forderte eine Fortsetzung der Gespräche, um faire Lösungen für beide
Seiten zu erarbeiten.
Csörgits skizzierte die Forderungen nach einer raschen Vereinbarung betreffend bundeseinheitlicher Begutachtungskriterien,
Umsetzung von Qualtitätsrichtlinien und vor allem die Beschleunigung von Pflegegeldeinstufungsverfahren. In
dem Zusammenhang verwies Csörgits auf die laufenden Gespräche, die zum Ziel haben, die Verfahren für
die Pflegegeldeinstufungen zu beschleunigen. "Im Sinne der PatientInnen fordere ich hier eine Verkürzung
von derzeit oft drei Monaten auf zwei Monate", so Csörgits.
"So sehr ich auch Verständnis für die Anliegen der ÄrztInnen habe, verstehe ich die Blockadehaltung
nicht und fordere die Ärztekammer-VertreterInnen auf, Lösungen zu ermöglichen und sie nicht zu verhindern",
so Csörgits abschließend. |
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Ärztekammer Oberösterreich stellt richtig
Boykott von Pflegegeld-Begutachtungen bereits vergangene Woche aufgehoben
Linz (äk-ooe) - Entgegen anderslautender Pressemeldungen hat die Ärztekammer für OÖ
den Boykott von Pflegegeld- und Berufsunfähigkeitsgutachten bereits vergangene Woche aufgehoben. „Es hat eine
klare Vereinbarung zwischen dem Hauptverband und der Österreichischen Ärztekammer hinsichtlich Pflegegeldgutachten
gegeben, die einige Versicherungsträger nicht eingehalten haben“, erklärt Kurienobmann MR Dr. Oskar Schweninger
den Grund für die kurzfristige Protestmaßnahme, „da nun wieder eine Gesprächsbasis besteht, haben
wir keinen Grund mehr, den Boykott fortzusetzen.“ |
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Karlsböck: Pflegegeldeinstufung braucht Ärzte-Know-How
Rasche Lösung für Patienten notwendig
Wien (fpd) - "Die Entscheidung wer wie viel Pflegegeld erhält, behandelt eine sehr sensible
Materie und kann nicht sorgfältig genug getroffen werden, sagte der freiheitliche Ärztesprecher NAbg.
Dr. Andreas Karlsböck. Das dazu notwendige Know-How der begutachtenden Ärzte müsse daher auch angemessen
entlohnt werden.
Jeder Österreicher der um Pflegegeld ansuche müsse sicher sein können, dass er von kompetenter Seite
beurteilt werde und so die für ihn beste Lösung erhalte, so Karlsböck. Dies erfordere aufgrund der
Sensibilität und finanziellen Auswirkung der Entscheidung eine erhöhte Sorgfalt und einen erhöhten
Zeitaufwand, der auch finanziell abgegolten werden müsse, betonte der freiheitliche Ärztesprecher.
Im Sinne der betroffenen Patienten sei der aktuelle Pflegegeldstreit zu beenden und eine rasche Einigung zu erzielen,
schloss Karlsböck. |
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Haubner lehnt Boykott strikt ab
Nein zu Pflegebedürftigen in Geiselhaft
Wien (bzö) - BZÖ-Sozialsprecherin Ursula Haubner lehnt den Boykottaufruf der Ärztekammern
Salzburg und Oberösterreich an die Ärzte, Pflegebedürftigen keine Gutachten mehr auszustellen, als
"zutiefst verurteilenswert", ab. Die Gutachter wollen in Zukunft mehr Geld und versuchen mittels Bokottaufruf,
die Pensionsversicherungsanstalt, die rund 80 Prozent aller Begutachtungen durchführt, zu erpressen. "Hier
wird ein wirklich übles Spiel auf dem Rücken der Pflegebedürftigen gespielt. Patienten werden in
Geiselhaft genommen und als Druckmittel missbraucht, um höhere Honorare zu erzwingen. Das BZÖ lehnt diese
Kampfmaßnahme auf Kosten einer der schwächsten Gruppen unserer Gesellschaft klar ab", so Haubner.
Die BZÖ-Sozialsprecherin fordert sowohl Gesundheitsminister Stöger, wie auch Sozialminister Hundstorfer
auf, hier sofort aktiv zu werden und einen Stillstand bei den Pflegegeldzuerkennungen zu verhindern. "10 Prozent
aller Pflegebedürftigen erleben schon heute nicht mehr die Zuerkennung des Pflegegeldes. Bereits jetzt leiden
viele Patienten unter viel zu langen Wartezeiten und es trifft hier gerade die Menschen, die mittels Pflege wirklich
auf Hilfe angewiesen sind". Es zeige sich wieder einmal deutlich, wie wichtig österreichweit einheitliche
Leistungskataloge und Tarife im Gesundheitsbereich wären, erneuert Haubner eine langjährige BZÖ-Forderung. |
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Öllinger: Grüne für Reform des Pflegegeldverfahrens
Scharfer Protest gegen den Boykott der Ärzte
Wien (grüne) - "Ein Boykott der Pflegegeldverfahren bzw. Begutachtungen ist schlicht inakzeptabel.
Da wird ein Streit um Honorare buchstäblich auf dem Rücken der Pflegebedürftigen ausgetragen",
reagiert der Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger, mit scharfer Kritik an den Ärztekammern von
Oberösterreich und Salzburg, die laut ´Kurier´ zu einem Boykott von Begutachtungen aufgerufen
haben, weil die von der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) bezahlten Honorare zu niedrig sein sollen. "Die
PVA wird sich hoffentlich die beauftragten Leistungen vertraglich abgesichert haben - dann soll sie sie jetzt einklagen",
fordert Öllinger die PVA zu scharfen Maßnahmen auf.
Der Sozialsprecher der Grünen fordert aber auch weit darüber hinausgehende Maßnahmen: "Es
gibt jetzt schon mehrere Rechnungshofberichte, in denen auf den unerträglichen Wildwuchs im Bereich der Pflegegeldverfahren
hingewiesen wird. Da passt fast überhaupt nichts mehr. Teilweise dauern die Verfahren viel zu lange, teilweise
gibt es schlampige Gutachten, teilweise ist die Bezahlung unterschiedlich und dann gibt es auch noch zahlreiche
andere unerträgliche Mängel: fehlende Qualitätsstandards für die Begutachtung, fehlende Kontrolle
der Gutachten bzw. der Abrechnung. Das stinkt ganz gewaltig!"
Öllinger fordert eine Vereinheitlichung der Pflegegeldverfahren, die derzeit von den verschiedensten Stellen
durchgeführt werden: "Die Grünen sind für eine einzige Pflegegeldagentur mit klaren und einheitlichen
Kriterien für die Qualität der Gutachten, ihre Bezahlung, aber vor allem auch die Dauer der Verfahren.
Verfahren, die länger als drei Monate dauern, sind inakzeptabel. Damit muss endgültig Schluss sein." |
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