In fast allen EU-Staaten gibt es die Absetzbarkeit von Spenden auch für Umwelt-, Tierschutz-
und Menschenrechtsarbeit.
Wien (grüne) - „ÖVP und SPÖ haben bei der morgigen Nationalratssitzung die letzte Chance, in
Sachen Spendenabsetzbarkeit zur Vernunft zu kommen und einer Reparatur des inakzeptablen Gesetzesentwurfes von
Finanzminister Pröll zuzustimmen“, appelliert Eva Glawischnig, Bundessprecherin der Grünen. „Der Gesetzesvorschlag
des ehemaligen Umweltministers und ÖVP-Chefs Pröll zeugt von mangelndem Demokratieverständnis und
umweltpolitischer Kurzsichtigkeit. Pröll sieht Umwelt-, Tierschutz- und Menschenrechtsinitiativen als Gegner,
will diese von der Spendenregelung ausschließen und auf Konfrontationskurs mit der Zivilgesellschaft gehen“,
kritisiert Glawischnig.
Pioniere der Gentechnik sollen bestraft werden
„NGOs wie Greenpeace, Global 2000 oder Vier Pfoten haben vor mehr als zehn Jahren, als die ÖVP noch auf Pro-Gentechnik-Kurs
war, den österreichischen Widerstand gegen die Gentechnik in der Landwirtschaft aufgebaut und getragen. Heute
bejubeln ÖVP und SPÖ, dass die Gentechnikverbote in Österreich auf EU-Ebene halten. Gleichzeitig
sollen die Pioniere des Gentechnik-Widerstands bestraft werden“, kritisiert Glawischnig. Ökonomisch betrachtet
gibt es kein Argument, Spenden an diese Organisationen von der Absetzbarkeit auszuschließen. Aber Vernunft
in Sachen Finanzen ist ein Fremdwort für BM Pröll. "Anders ist es nicht erklärbar, dass er
Millionen für eine sinnlose PKW-Verschrottungsprämie ausgibt, während er den Zukunftsbereich Umweltschutz
finanziell aushungern will."
Österreich Schlusslicht in Sachen Spendenabsetzbarkeit?
In fast allen EU-Staaten gibt es die Absetzbarkeit von Spenden auch für Umwelt-, Tierschutz- und Menschenrechtsarbeit.
Der Gesetzesvorschlag zur Spendenabsetzbarkeit soll bei der morgigen Nationalratssitzung im Rahmen der Beschlüsse
zur Steuerreform abgesegnet werden. Die Grünen werden auf Basis der Vorschläge der Umweltorganisationen
einen Abänderungsantrag einbringen, der Umwelt, Tierschutz und Menschenrechte in die Absetzbarkeit mit einbezieht
und unnötige bürokratische Hürden im Pröll-Vorschlag repariert. „Verweigern SPÖ und ÖVP
ihre Zustimmung, so zeigen sie, dass ihnen zivilgesellschaftliches Engagement nichts wert ist und sie machen sich
verantwortlich dafür, dass Österreich, wie auch beim Klimaschutz, in Sachen Spendenabsetzbarkeit EU-Schlusslicht
bleibt“, bemängelt Glawischnig. |