Frage, ob SPÖ oder ÖVP wirklich eine Trendumkehr wollen, oder lieber in koalitionärer
Schönheit untergehen
Wien (fpd) - Eine "klare Positionierung der SPÖ hinsichtlich ihres Verhaltens zur FPÖ"
fordert FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache, wie er betonte. "Wer hat das Sagen, der Osten oder der Westen?"
"Es ist ja so, dass von der SPÖ immer gesagt wird, dass sie partout mit uns nicht will, weil wir so etwas
wie der politische Gottseibeiuns sind", so Strache. Bundeskanzler Faymann und der Wiener Bürgermeister
Häupl hätten sich ja dahingehend schon eindeutig geäußert. "Da stellt sich natürlich
die Frage, wie wir dann die Signale aus Salzburg interpretieren sollen."
"Wir sind dazu bereit, aktiv Verantwortung zu übernehmen", hielt Strache fest. Ein Teil dieser Verantwortung
sei es auch, die Sozialisten wieder sozial zu machen, etwa bei der EU-Kritik oder beim Arbeitsmarkt. Die FPÖ
werde aber sicher keine leeren Kilometer zurücklegen. "Was würde es uns nutzen, wenn wir uns in
Salzburg mit der Frau Burgstaller einigen und Faymann in Wien dann die Sicherung rausschraubt?"
Hinter den Kulissen sei ohnehin alles ausgepackelt, äußerte Strache eine Vermutung, "selbst wenn
es die Akteure in den Bundesländern vielleicht sogar wirklich ganz anders wollen". Aber da trete dann
der "koalitionäre Schutzschalter" in Aktion. "Die Frage ist, ob SPÖ oder ÖVP wirklich
eine Trendumkehr wollten, oder ob sie lieber in koalitionärer Schönheit untergehen", so Strache.
Die Art und Weise, wie man sich der FPÖ jetzt gegenüber verhalte, sei auch nicht ganz unwichtig für
weitere Wahlgänge in diesem Jahr, betonte Strache. Womit nicht die EU-Wahl gemeint sei, sondern die Landtagswahlen,
die heuer noch stattfinden, Oberösterreich, Vorarlberg und möglicherweise Wien.
"Es wäre auch reizvoll, mit der ÖVP ein Stück des Weges zu gehen", erwog Strache. "Aber
wahrscheinlich sind die koalitionäre Harmonie und Kuschelkurs mit der SPÖ ein stärkeres Motiv als
das, was sich in der Landespolitik abspielt. Und die ÖVP wird ihre historische Chance in Salzburg fallenlassen,
damit Faymann in Wien Ruhe gibt." |