Stöger: "Nationalen Aktionsplan für Ernährung noch vor Sommer"   

erstellt am
23. 03. 09

Lebensmittel- und Speisenangebot verbessern, Ernährungsbildung auf mehreren Ebenen forcieren
Wien (sk) - Die ÖsterreicherInnen essen nach wie vor zu viel, zu fett und zu süß, so das Fazit des am 23.03. von Gesundheitsminister Alois Stöger und Ernährungswissenschafter Dr. Ibrahim Elmadfa (Universität Wien) präsentierten Österreichischen Ernährungsbericht 2008. Stöger will darauf mit einem Nationalen Aktionsplan Ernährung (NAPE) antworten: "Das Wesentliche beim Nationalen Aktionsplan für Ernährung ist - und das ist ein Ziel der Gesundheitspolitik - dass die gesunde Wahl die leichtere Wahl sein soll." Es müsse nicht nur das Lebensmittel- und Speisenangebot systematisch verbessert werden, sondern auch Ernährungsbildung breit und auf mehreren Ebenen erfolgen.

Ein erster Schritt dazu sei die Transfett-Verordnung, die eine Reduktion der Fette und den Austausch von schlechten Fetten vorsieht. Diese Verordnung soll noch vor dem Sommer in Kraft treten, kündigte Stöger an. Ein Grobkonzept des NAPE wurde seitens des Ministeriums bereits erarbeitet und soll nun mit ExpertInnen und allen betroffenen Verkehrskreisen weiterentwickelt werden.

Gesunde Ernährung als Krankheitsprävention
Der Österreichische Ernährungsbericht zeigt auf 400 Seiten die Ernährungsgewohnheiten verschiedener Bevölkerungsschichten auf. Auch Veränderungen im Ernährungsverhalten, wie beispielsweise der verstärkte Konsum von Fertigprodukten und der Verzehr von Nahrung außer Haus werden deutlich.

"Erstmals geht es auch um die Frage von Krankheitsprävention durch die Ernährung. Fast die Hälfte der verlorenen Lebensjahre in Gesundheit entfallen auf Erkrankungen, bei denen Ernährung eine entscheidende Rolle spielt", erklärte Stöger. Er stellte demnach fest: "Investitionen und Interventionen im Bereich der Ernährung zahlen sich mehrfach aus."

Weiters erläuterte der Gesundheitsminister die drei wesentlichen Ergebnisse des Ernährungsberichts: Die ÖsterreicherInnen werden immer dicker - bereits 11 Prozent der Bevölkerung sind übergewichtig - die ÖsterreicherInnen essen zu fett und zu salzig sowie zu viel Süßes und zu wenig Kohlenhydrate.

Das Ernährungsverhalten der ÖsterreicherInnen sei verbesserungswürdig. Stöger fasste demnach einige Ernährungsrichtlinien zusammen: "Erstens vielseitige Ernährung, zweitens mehr kohlenhydrathaltige Speisen und Beilagen, weniger Gebackenes oder Frittiertes, Vollkornprodukte sind zu bevorzugen. Drittens viel Gemüse und Obst, am besten fünf Mal täglich. Viertens bei Fett sparen, weniger Koch- und Streichfett, weniger fettreiche Lebensmittel. Fünftes viel Flüssigkeit, also Trinken mit Verstand. Sechsten Essen mit Genuss, Zeit nehmen beim Essen und mehr körperliche Bewegung im Alltag".
     
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