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EU-Gipfel |
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erstellt am
20. 03. 09
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Krainer:
Toller Erfolg für Bundeskanzler Faymann
Verdoppelung der Krisenhilfe für die Oststaaten wichtiges Signal - "Auf Europa
ist Verlass"
Wien (sk) - Als "tollen Erfolg" für Bundeskanzler Werner Faymann bezeichnete SPÖ-Finanzsprecher
Jan Krainer die heute beim EU-Gipfel beschlossene Verdoppelung der Krisenhilfe für die Oststaaten. "Bundeskanzler
Faymann hat immer völlig zu Recht darauf verwiesen, wie wichtig es für die gesamte Europäische Union
ist, den Nicht-Euro-Ländern finanziell unter die Arme zu greifen. Denn angesichts der wirtschaftlichen Situation
wäre es mehr als fahrlässig gewesen, hier nicht die dringend erforderlichen Mittel zur Verfügung
zu stellen", betonte der SPÖ-Finanzsprecher am 20.03. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Die in der Abschlusserklärung des Gipfels verankerte Verdoppelung des Kreditrahmens sei auch ein Zeichen dafür,
welche enorme Bedeutung die europäische Solidarität hat. Denn Österreich wäre alleine nie in
der Lage gewesen, hier die erforderlichen Geldmittel zu Verfügung zu stellen. "Der heutige Tag ist ein
guter Tag für Europa. Denn mit dem heutigen Beschluss wird deutlich signalisiert, dass sich jeder Partner
und jedes Mitgliedsland der EU auf die Stabilität Europas verlassen kann", so Krainer abschließend. |
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Karas: EU-Gipfel setzt die richtigen Signale
Geschlossenheit vor G20-Gipfel / Richtige Entscheidung zu Konjunkturpaketen
Brüssel (övp-pd) - "Der Wunsch nach einer Stärkung des Internationalen Währungsfonds
durch eine Verdopplung seiner Mittelausstattung, die beschlossene Aufstockung der Zahlungsbilanzhilfen für
Osteuropa als EU-interner Nothilfefonds sowie vor allem auch der überfällige Beschluss zum EU- Infrastrukturprogramm
in Höhe von fünf Milliarden Euro sind die richtigen Antworten auf die Wirtschaftskrise. Die Bürger
wollten konkrete Antworten von Europa, der Gipfel hat geliefert", sagte ÖVP-Europaklubobmann Mag. Othmar
Karas. "Mit diesen Positionen kann die EU beim G-20-Gipfel am 2. April in London geschlossen auftreten. Sie
schafft die Voraussetzungen, dass die internationale Finanzarchitektur gestärkt werden kann. Gleichzeitig
lässt es die EU nicht an interner Solidarität fehlen. Das ist eine realistische und vernünftige
Linie", so die positive Bilanz des EVP-ED Vizepräsidenten im Europäischen Parlament.
Ausdrücklich positiv bewertete Karas die Einigung über die Verwendung des EU-Infrastrukturprogramms in
Höhe von fünf Milliarden Euro. "Österreich wird von diesem Plan profitieren. Vor allem im Ausbau
notwendiger grenzüberschreitender Projekte bei Gas- und Stromleitungen in den kommenden Jahren kann Österreich
bei der Nabucco-Pipeline sowie bei einer Verbesserung der Stromleitungen zwischen Österreich und Ungarn EU-Gelder
abholen, die wesentlich zur Konjunkturbelebung und zur Sicherung unserer Energieversorgung auswirken werden",
so Karas. "Österreich hat damit seine Anliegen durchgesetzt und gemeinsam mit unseren europäischen
Partnern konkrete Fortschritte erzielt."
Als Chefverhandler des Europäischen Parlaments zur EU- Bankenrichtlinie erneuerte Karas jedoch seine Aufforderung
an den Rat, engagiert dazu beizutragen, die noch offenen Gesetzesvorhaben zur Überwindung der Finanz- und
Wirtschaftskrise vor dem Sommer abzuschließen. "Die Positionen des Europaparlaments zu den Ratingagenturen,
zu Solvency II und vor allem auch zur Bankenrichtlinie liegen auf dem Tisch. In allen Fragen ist der Rat in der
Mitentscheidung gefordert - und muss sich bewegen. Wir können eine Einigung schaffen - und im Hinblick auf
eine weltweite Führungsrolle Europas in diesen Fragen ist das auch dringend notwendig", so Karas abschließend. |
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Lunacek: EU droht hinter die USA zurückzufallen
Österreichische Regierung lässt mutiges Vorgehen vermissen
Wien (grüne) - Als "Absage an einen großen gemeinsamen europäischen Wurf und
halbherziges Vorgehen" bezeichnet Ulrike Lunacek, Vorsitzende der Europäischen Grünpartei und Spitzenkandidatin
der österreichischen Grünen, die Ergebnisse des EU-Frühlings-Gipfels. Durch fehlendes politisches
Leadership drohe Europa nun tatsächlich in Sachen grüner Konjunkturmaßnahmen als Beschäftigungsmotor
gegenüber den USA, aber auch gegenüber China, ins Hintertreffen zu geraten, so Lunacek. "Mutiges
Vorgehen zur Erlangung einer Führungsrolle Europas bei der Lösung der Finanz- und Wirtschaftskrise sieht
anders aus. Den Staats- und Regierungschefs gelingt es nicht wirtschaftliche, ökologische und klimapolitische
Strategien zu verbinden und klare Maßnahmen zur Trockenlegung von Steueroasen zu setzen. Vielmehr verharren
sie in ihrer Politik der nationalen, protektionistischen Rettungspakete," kritisiert Lunacek. Selbst das beschlossene
europaweite Konjunkturprogramm komme über die Förderung einzelstaatlicher Projekte nicht hinaus.
Zusätzlich verfestige die österreichische Bundesregierung mit der Förderung der Gas-Pipeline Nabucco
eine zweifache Abhängigkeit: Nämlich jene von fossilen Energien, aber auch jene von autoritären
Regimen wie dem Iran, aus dem über diese Pipeline bekanntlich das Gas eingespeist werden soll. Während
Obama gerade in der Krise echtes Engagement im Kampf gegen den Klimawandel und in Investitionen in Energieeffizienz
und erneuerbare Energie zeigt, erscheint die EU einmal mehr als zögerlich und unentschlossen." |
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Leitl: "Handlungsfähigkeit der Europäischen Union ist gefragt!"
EU muss Zahlungsbilanzhilfe für notleidende Staaten in Osteuropa rasch aufstocken
und Signal gegen Protektionismus setzen
Wien (pwk) - "Besonders im Hinblick auf den G-20-Gipfel am 2. April in London ist ein klares
Bekenntnis der Staats- und Regierungschefs zu einem ehrgeizigen Programm für Wachstum und Beschäftigung
das Gebot der Stunde. Die EU kann nur dann eine Vorreiterrolle bei der Bewältigung der Weltwirtschaftskrise
übernehmen, wenn sie mit einer Stimme spricht", erklärte Christoph Leitl als Präsident der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und in seinen europäischen Funktionen im Vorfeld des EU-Gipfels
am 19./20. März in Brüssel. "Wenn die EU solidarisch und gemeinsam handelt, hat sie die Chance,
gestärkt aus der Krise hervorzugehen."
Gemeinsame Positionen - "und zwar besser gestern als heute" - seien etwa im Hinblick auf Maßnahmen
zur Wiederbelebung der Wirtschaft, eine bessere Finanzmarktregulierung und die gezielte Unterstützung für
notleidende Staaten in Osteuropa notwendig. Zudem dürfe es die EU nicht zulassen, dass die aktuelle Wachstumsschwäche
durch die prozyklischen Effekte von Regulierungen wie Basel II noch verstärkt werde. "Das hieße
das Kind mit dem Bade auszuschütten und das können wir uns schlicht nicht leisten".
Leitl zeigte sich daher sehr erfreut über den gemeinsamen Vorstoß von Deutschlands Kanzlerin Angela
Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy, sofort gegen die krisenverschärfenden Wirkungen von Basel II
vorzugehen: "Gut, dass nun auf höchster politischer Ebene der Ernst der Lage erkannt wurde. Was bisher
auf G20- und EU-Ebene am Tisch liegt, kommt nämlich für die Bewältigung der jetzigen Krise zu spät",
so Leitl, der dieses Thema als erster hochrangiger Vertreter der Wirtschaft bereits Anfang Dezember 2008 auf europäischer
Ebene zur Sprache gebracht hatte.
"Absolut richtig liegen Merkel und Sarkozy auch, wenn sie sich beim EU-Gipfel wie angekündigt für
ein gemeinsames Signal aller EU-Chefs gegen Protektionismus und maßlose Überschuldung einsetzen wollen",
so Leitl. "Protektionismus kann in der EU keine Lösung sein. Wir sind in einem gemeinsamen Markt. Wer
jetzt auf Abschottung setzt, trägt zur Vertiefung der Krise bei und bewirkt damit genau das Gegenteil dessen,
was notwendig ist."
Im Hinblick auf die von Österreich und anderen EU-Ländern angeregten Stabilisierungsmaßnahmen für
jene osteuropäischen Länder, die derzeit mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, begrüßt
Leitl Pläne, die EU-Zahlungsbilanzhilfen für Länder außerhalb der Eurozone auszuweiten: "Das
wäre eine konkrete und gezielte Unterstützung für jene, die es brauchen. Von den bis dato verfügbaren
Geldern von 25 Mrd. Euro sind schon 10 Mrd. aufgebraucht. Der Kreditrahmen muss rasch aufgestockt werden, um im
Notfall reagieren zu können." Außerdem sollten auch Kandidatenländer sowie sogenannte Nachbarschaftsländer
EU-Zahlungsbilanzhilfe bekommen können.
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten blieben die Staaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas nicht nur für
Österreich, sondern für die gesamte Europäische Union mittel- und langfristig Wachstumsmärkte
von enormer Bedeutung, so der WKÖ-Chef abschließend. |
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Beyrer: Industrie begrüßt Verdoppelung der Krisenhilfe für Oststaaten
Aufstockung des EU-Fonds zur Unterstützung von Nicht-Euro Ländern auf 50 Mrd.
Euro richtig - Industrie begrüßt Dotierung der Nabucco-Pipeline mit 200 Mio. Euro
Wien (iv) - "Die Industrie begrüßt den Beschluss des EU-Rates zur Verdoppelung der
Mittel zur Unterstützung von EU-Ländern mit Zahlungsbilanzschwierigkeiten aus dem Nicht-Euro-Raum auf
50 Mrd. Euro", betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Markus Beyrer. Gemeinsam
mit dem Europäischen Arbeitgeberverband BUSINESSEUROPE unterstützt die IV bereits seit Dezember vergangenen
Jahres die Position Österreichs, die Mittel- und Osteuropäischen Staaten in der globalen Finanz- und
Wirtschaftskrise nicht alleine zu lassen. Diese Position wurde durch BUSINESSEUROPE auch offensiv gegenüber
der Europäischen Kommission vertreten. "Wir anerkennen hier aber auch absolut die Überzeugungsarbeit
der österreichischen Bundesregierung, welche die erste war, die sich für die Aufstockung des EU-Fonds
eingesetzt hat", so Beyrer.
Die Unterstützung für die Staaten Mittel- und Osteuropas ist zudem, so Beyrer, ein wichtiger Beitrag
der gelebten gesamteuropäischen Verantwortung. "Das hilft, die irrationale Spirale der Berichterstattung
sowie Analyse einzelner Medien und Rating Agenturen über die wirtschaftliche Lage in Mittel- und Osteuropa
zu stoppen", betonte Beyrer.
Weiters werde die explizite Nennung und Dotierung mit 200 Mio. Euro für die Nabucco-Pipeline im EU-Recovery-Plan
von der IV ausdrücklich begrüßt. "Die Nabucco-Pipeline ist zur Verbesserung der österreichischen
wie europäischen Energieversorgungssicherheit ein prioritäres Projekt und muss entsprechend vorangetrieben
werden", erklärte Beyrer. Erfreulich sei, dass nun zusätzlich auch die Starkstromverbindung Wien-Györ
mit 20 Mio. veranschlagt sei. Beyrer betonte, sowohl auf europäischer, wie auf nationaler Ebene sei der nachdrückliche
Ausbau der Infrastruktur und entsprechende Investitionen "ein Gebot der Stunde". Generell habe die österreichische
Bundesregierung bei mehreren für Österreich wesentlichen Punkten sowohl im Vorfeld wie auch beim Gipfel
selbst hervorragend gearbeitet und die österreichischen Interessen im europäischen Sinne erfolgreich
vertreten. |
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