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Bildung |
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erstellt am
19. 03. 09
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Kaltenegger:
Zurück an den Verhandlungstisch!
Bildungsministerin Schmied sollte mit den Lehrern direkt verhandeln, fordert Generalsekretär
Fritz Kaltenegger im Gespräch mit dem Ö1-Morgenjournal.
Wien (övp-pd) - Das Hin und Her zwischen Bildungsministerin Schmied (SPÖ) und den Vertretern
der Lehrer um eine Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung um 10% ohne Gegenleistung hat medial breiten Raum
eingenommen - für Verhandlungen hat die Ministerin bis jetzt aber anscheinend kaum Zeit gefunden.
Fritz Kaltenegger ist davon wenig begeistert, wie er im Ö1-Morgenjournal erläutert: „Ich denke, die Vorgehensweise
war falsch. Sie hat wahrscheinlich fast 50 Stunden lang Interviews gegeben und nur ein, zwei Stunden mit den Betroffenen,
mit den Vertretern der Lehrerinnen und Lehrer verhandelt. Ein umgekehrtes Verhältnis wäre besser gewesen.
50 Stunden verhandeln und dann zwei Stunden lang ein Ergebnis präsentieren: Das wäre der richtige Weg
gewesen.“
Für die Motivation und das Engagement der Lehrer war das wohl auch nicht gerade förderlich sein: „Ich
denke die Frau Bildungsministerin Schmied hat eine Reihe von guten Ideen präsentiert in der Vergangenheit
und hat jetzt zu überhastet agiert und hat dadurch letztendlich einen Konflikt provoziert, der leider zum
Negativen die Motivation der Lehrer und Lehrerinnen beeinträchtigt. Und das muss sie wieder korrigieren.“
Bildungsbudget steigt um eine Milliarde Euro
Auch das Argument, die Budgetzahlen würden eben noch fehlen, lässt Kaltenegger nicht gelten. Es ist wohldokumentiert,
dass das Bildungsbudget über die nächsten Jahre um eine Milliarde Euro steigt: „Und ich denke, dass man
auch erklären wird müssen, was mit diesem Geld passieren soll und ich denke, da gibt es Möglichkeiten,
dass sie innerhalb der Vereinbarung mit dem Finanzminister auch den Vertretern der Lehrern und Lehrerinnen erklären
kann, was sie für Prioritäten setzen will.“
Statt medialer Sparrings tut es jetzt not, in ernsthafte Verhandlungen zu treten, wie Kaltenegger betont: „Ich
denke doch, dass es intensive, langwierige Verhandlungen gibt und ich würde empfehlen, dass es sinnvoll wäre,
nicht alles über die Medien zu betreiben sondern jetzt einmal an den Verhandlungstisch zurückzukehren.“
Denn: „Minister und Ministerinnen sind an Lösungen zu messen, an Ergebnissen zu messen, gerade in schwierigen
Zeiten. Da braucht es eine ruhige Hand, da braucht es auch vielleicht einmal einen Schritt zurück und ich
denke doch, dass es auch das Interesse der Bildungsministerin sein wird“, ist Kaltenegger im Interview überzeugt. |
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Mayer: Kein Schritt zurück bei Bildungsreform
Die geplanten Projekte müssen fortgesetzt werden
Wien (sk) - "Bei der Bildungsreform darf kein Schritt zurück gemacht werden. Die von Bildungsministerin
Schmied auf den Weg gebrachten Reformen sind unverzichtbar für eine gute Ausbildung unserer Kinder",
stellte SPÖ-Bildungssprecher Elmar Mayer zu Aussagen von ÖVP-Generalsekretär Kaltenegger fest. Ganz
im Gegenteil sollen Innovationen an den Schulen weiter ausgebaut werden. Dies ist auch im Regierungsprogramm festgeschrieben,
wo die Bildungsreform einen Schwerpunkt darstellt. "Dort ist nichts von einem Schritt zurück zu lesen",
so der SPÖ-Bildungssprecher.
Die geplanten Projekte, wie Ausbau der Ganztagsbetreuung, kleinere Klassen, Kleingruppenunterricht bei Fremdsprachen
oder die Neue Mittelschule müssen fortgesetzt werden. "All diese Maßnahmen erfordern einen erhöhten
Personaleinsatz. Daher ist es notwendig, dass entweder das Budget erhöht oder langfristig wirksame Strukturmaßnahmen
gesetzt werden. Hier muss es zu einer Lösung kommen. Klar ist: Es dürfen keinesfalls die Kinder die Leidtragenden
sein", so Mayer abschließend. |
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Walser: ÖVP muss raus aus dem bildungspolitischen Schmollwinkel
"Wir verlangen einen Bildungsgipfel mit allen Beteiligten"
Wien (grüne) - "Was aus der ÖVP in den letzten Tagen an Reformvorschlägen gekommen ist,
weist samt und sonders in die bildungspolitische Steinzeit", so der Bildungssprecher der Grünen, Harald
Walser. "Die ÖVP sitzt im bildungspolitischen Schmollwinkel und sucht offenkundig schon jetzt eine Schuldige
für das sich abzeichnende Scheitern der Verhandlungen zwischen Bildungsministerin Schmied und der ÖVP-dominierten
Gewerkschaft". Anders seien die verbalen Rundumschläge der letzten Tage nicht zu verstehen, so Walser.
Der Bildungssprecher der Grünen verweist dabei auf ÖVP-Lehrergewerkschafter Gerhard Riegler, der die
Ganztagsbetreuung zurückschrauben möchte, den Salzburger ÖVP-Bildungssprecher Josef Sampl, der wieder
Aufnahmeprüfungen in die AHS verlangt und die scharfe Attacken gegen Schmied durch ÖVP-Generalsekretär
Fritz Kaltenegger und Klubobmann Karlheinz Kopf (´diktatorische Vorgangsweise´).
"Wir verlangen einen Bildungsgipfel mit allen Beteiligten und dem Ziel, Bildungsziele festzulegen und geeignete
Maßnahmen zu ihrer Umsetzung zu finden", meint Walser. "Weder schwarze verbale Kraftmeierei noch
rote Ho-ruck-Aktionen sind dazu geeignet, uns aus dieser verfahrenen Situation zu führen", so Walser. |
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Moitzi: Schuldebatte wird auf Rücken der jungen Menschen ausgetragen!
Jugendvertretung: Augenmerk muss auf Qualität der Ausbildung und Investitionen im
Bildungsbereich liegen!
Wien (bjv) - "Die Bildungsdiskussion der vergangenen Wochen geht in die völlig falsche
Richtung", kritisiert Wolfgang Moitzi, Vorsitzender der Bundesjugendvertretung (BJV). Täglich kommen
neue besorgniserregende Vorschläge von Parteien und Schulbeteiligten, wie man die vorhandenen Angebote in
unserem Bildungssystem noch weiter kürzen und einschränken soll.
Schon seit Jahren fordert die BJV dringende Maßnahmen im Bildungsbereich, deren Umsetzung jetzt mehr als
notwendig ist: "Sieht man sich die dramatisch steigenden Zahlen der Jugendarbeitslosigkeit an, ist es absolut
unverständlich, wie hier agiert wird. 46 Prozent der Arbeitslosen verfügen höchstens über einen
Pflichtschulabschluss, das heißt, Bildung ist eine der wichtigsten Maßnahmen um der steigenden Arbeitslosigkeit
entgegen zu wirken," so Wolfgang Moitzi. Auch die aktuelle PIRLS Studie bestätige den dringenden Handlungsbedarf:
"Die Unterschiede beim Zugang zu Bildung sind in Österreich eklatant: 65% der Kinder von akademisch gebildeten
Eltern besuchen eine AHS, im Gegensatz zu lediglich 15% der Kinder, deren Eltern höchstens über einen
Pflichtschulabschluss verfügen. Der richtige Schritt kann hier nur heißen, die gemeinsame Schule der
10- bis 15-jährigen und die Ganztagsschule flächendeckend auszubauen, damit alle Kinder die gleichen
Chancen auf eine gute Ausbildung haben."
BJV-Vorsitzender Wolfgang Moitzi appelliert sowohl an Finanzminister Pröll, Unterrichtsministerin Schmied
und an die Lehrergewerkschaft, sich für die notwendigen Investitionen im Bildungsbereich einzusetzen. Diese
betreffen neben der Gemeinsamen Schule und der Ganztagsschule auch eine bessere Berufsorientierung und die Rahmenbedingungen
für SchülerInnen und LehrerInnen in den Schulen.
"Wenn jetzt anstatt zu handeln, bei der Bildung sogar noch eingespart werden soll, hätte das fatale Folgen.
Anstatt sich auf persönliche Eitelkeiten zu konzentrieren, muss darauf geschaut werden, wie man eine bestmögliche
Qualität im österreichischen Bildungssystem erreichen kann", so BJV-Vorsitzender Wolfgang Moitzi
abschließend. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen
Parteien –
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