Landertshammer: "Unternehmen sind der größte Aus- und Weiterbildner in Österreich"   

erstellt am
19. 03. 09

86 Prozent der Betriebe bieten Aus- und Weiterbildung an – Arbeitgeber und Beschäftigte profitieren von Aus- und Weiterbildung
Wien (pwk) - „Ja, Weiterbildung hat einen großen Wert und Nutzen, und zwar sowohl für Betriebe als auch für Arbeitnehmer“, unterstreicht Michael Landertshammer, Leiter der Abteilung Bildungspolitik der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Landertshammer weist im Bildungszusammenhang aber die einseitige Interpretation einer Studie zum Thema „Betriebliche Weiterbildung“ durch die Arbeiterkammer zurück: „Wir verwahren uns dagegen, dass die beachtlichen Leistungen der Unternehmen in Österreich in den Bereichen Aus- und Weiterbildung schlechtgemacht werden. 81 Prozent der Unternehmen bieten für ihre Mitarbeiter Weiterbildungen an. Zählt man die Lehrlingsausbildung dazu, kommt man sogar auf einen Wert von 86 Prozent. Damit liegt unser Land im europaweiten Vergleich im Spitzenfeld. Nur Großbritannien, Norwegen sowie Dänemark sind in diesem Ranking vor Österreich. Damit sind die heimischen Betriebe der größte Aus- und Weiterbildner in Österreich.“

„Bei der Interpretation der Daten der Studie der Universität Linz sind der AK die Pferde wohl etwas durchgegangen“, sagt Landertshammer weiter vor dem Hintergrund der Aussage von AK-Präsident Tumpel, wonach jeder Euro, der in Weiterbildung investiert wird, 13 Euro für das Unternehmen bringe: „Das wäre eine Rendite von 1300 Prozent. Und eine solche auf Investitionen in Weiterbildung ist wohl illusorisch – oder ein Rechenfehler.“

Gezielte und strategisch gesetzte Weiterbildungsinvestitionen in jene Mitarbeiter und jene Bereiche, wo der Bedarf an Kompetenzverbesserungen am höchsten ist, tragen ohne Zweifel Renditen, die mit Sachinvestitionen vergleichbar sind. „Eine wundersame Geldvermehrungsmaschine ist Weiterbildung aber nicht“, unterstreicht der Bildungsexperte.

„Die Forderung auf ein Recht des Arbeitnehmers auf eine einwöchige Weiterbildung während der Arbeitszeit, die vom Unternehmen bezahlt wird - unabhängig vom konkreten Bedarf und den Anforderungen des Unternehmens –, werden von der Wirtschaftskammer abgelehnt. Hier wärmt die Arbeiterkammer für ihren Wahlkampf nur die alte Forderung nach dem von den Betrieben bezahlten Bildungsurlaub wieder auf“, verwehrt sich Landertshammer gegen zusätzliche verpflichtende Belastungen für die österreichischen Betriebe.
     
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