Faymann beeindruckt vom wirtschaftlichen Erfolg Südtirols   

erstellt am
18. 03. 09

Wien (bpd) - Beim Antrittsbesuch des Südtiroler Landeshauptmannes Luis Durnwalder bei Bundeskanzler Werner Faymann standen die traditionell freundschaftlichen Beziehungen zwischen Südtirol und Österreich im Vordergrund.

Bundeskanzler Faymann betonte die starke Bindung, die zwischen den beiden Nachbarn bestehe und erinnerte an die engen Wirtschaftsbeziehungen. So betrugen 2008 die Exporte von Österreich nach Südtirol insgesamt 1,1 Mrd. Euro. Südtirol nehme circa 10 % des österreichischen Exports nach Italien ab und habe damit ein Exportvolumen, das gleich groß wie jenes von Japan sei, so der Bundeskanzler.

Landeshauptmann Durnwalder machte klar, dass für Südtirol die Autonomie auch wirtschaftlich ein Erfolg sei. Trotz der herrschenden Wirtschaftskrise habe Südtirol derzeit eine Arbeitslosenrate von nur 2,6% und rechne trotz schwieriger Rahmenbedingungen für 2009 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,4%.

Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt war der Brenner Basistunnel. Landeshauptmann Durnwalder bedankte sich bei Infrastrukturministerin Doris Bures ausdrücklich für ihren jüngsten Besuch in Italien und betonte, dass es nun entscheidend sei, die Finanzierung zu konkretisieren, um das Projekt umzusetzen. Auch Bundeskanzler Faymann bestätigte, dass der Brenner Basistunnel im gleichen Maß für Österreich und für Südtirol Priorität habe und er an einer raschen Verwirklichung sehr interessiert sei.

Abschließend begrüßten Bundeskanzler Faymann und Landeshauptmann Durnwalder die jüngsten Entwicklungen bei der Alpenkonvention. Nach Österreich habe nun auch der italienische Ministerrat die Ratifikation beschlossen und damit die Voraussetzung für eine weitere Verbesserung der regionalen Zusammenarbeit geschaffen.

Alpenkonvention, Studientitel
(lpa) - Kanzler (und Ex-Verkehrsminister) Faymann brachte es nach dem Treffen auf den Punkt: "Das Thema Ausbau der Brennerbahn beschäftigt uns bereits seit langem, wird uns noch lange beschäftigen und eint uns." Jetzt endlich sei das Projekt auf Schiene gebracht. "Österreich hat in dieser Angelegenheit glücklicherweise so etwas wie eine Führungsrolle übernommen und auch bereits mit den zuständigen italienischen Stellen über konkrete Finanzierungsvorschläge verhandelt", ergänzte der Landeshauptmann, der den Brennerbasistunnel (BBT) heute als Herzstück der gesamten Nord-Süd-Verbindung zwischen Stockholm und Palermo bezeichnet hat.

Neben dem BBT ging es heute auch um das gemeinsame Interesse Alpenkonvention. "Dieses Thema ist schon deshalb ein gemeinsames, weil ein Sitz in Innsbruck angesiedelt ist und ein zweiter in Bozen", so Durnwalder. Gemeinsam wolle man die Alpenkonvention voranbringen, ein wichtiger Schritt sei nun die von der italienischen Regierung endlich auf den Weg gebrachte Ratifizierung der Alpenkonventions-Protokolle gewesen.

Ein weiteres zentrales Thema der heutigen Aussprache war die Anerkennung österreichischer Studientitel in Italien. "Wir wollen, dass auch weiterhin viele junge Südtiroler in Österreich studieren, deshalb muss dafür gesorgt werden, dass deren Studientitel in Italien auch die nötige Anerkennung finden", so der Landeshauptmann nach dem Treffen. Gerade die Studienreform habe die Angelegenheit der Anerkennung verkompliziert, es müssten zahlreiche Aspekte zwischen Italien und Österreich neu verhandelt werden. "Wir hoffen natürlich auf eine möglichst baldige Lösung", erklärte Durnwalder.

Kanzler Faymann erinnerte nach dem Treffen auch an die wirtschaftliche Bedeutung der Beziehungen zwischen Südtirol und Österreich. "Immerhin erreichen unsere Exporte nach Südtirol einen Umfang von 1,1 Milliarden Euro. Wir exportieren also mehr nach Südtirol als nach Japan", so Faymann. Durnwalder dagegen hob am Ende des Treffens die Herzlichkeit hervor, mit der er empfangen worden sei. "Ganz unabhängig von politischer Couleur und unabhängig von der jeweiligen Person des Kanzlers werden wir hier immer herzlich und freundschaftlich empfangen und alle Regierungen haben eine außergewöhnliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit an den Tag gelegt", so der Landeshauptmann.
     
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