Sensibilisierungsmaßnahmen zur Erkennung von Gewaltsituationen sind auch wichtig
Wien (grüne) - "Es ist positiv, dass es nun endlich, wie von den Grünen bereits lange gefordert,
eine wissenschaftliche Studie zum Thema Gewalt gegen ältere Menschen gibt. Die Ergebnisse zeigen deutlich
auf, dass Gewalt gegen ältere Menschen weit verbreitet ist. Maßnahmen zur Prävention von Gewalt
und zum Schutz älterer Menschen sollten nun rasch gesetzt werden. Denn eine Sensibilisierung der Bevölkerung
allein ist zu wenig", so Karl Öllinger, Sozialsprecher der Grünen, in Reaktion auf eine heute veröffentlichte
Studie zum Thema Gewalt gegen ältere Menschen vom BMASK. Vor allem im privaten Nahbereich von Familie und
Nachbarschaft komme es oft zu Gewaltproblemen.
Entlastung der Pflegenden notwendig
"Die Überforderung in der häuslichen Pflege, ob in der 24-Stunden Betreuung oder durch Angehörige,
birgt Gewaltpotential in sich. Gerade ältere Menschen, die außer ihrer Betreuungsperson keine weiteren
sozialen Kontakte mehr haben, können einer Gewaltsituation dann ausgeliefert sein. Die Entlastung der Pflegenden
ist somit eine der wirksamsten Präventionsmaßnahmen gegen Gewalt an älteren Menschen", meint
Öllinger. So sollten Angehörige regelmäßig die Möglichkeit haben, eine Auszeit von der
Pflege zu nehmen um. Auch für die 24-Stunden BetreuerInnen sind bessere Arbeitsbedingungen dringend nötig.
Anlaufstelle für Opfer und Angehörige etablieren
Sensibilisierungsmaßnahmen zur Erkennung von Gewaltsituationen sind auch wichtig, denn vor allem subtile
Formen der Gewaltanwendung sind nicht immer auf der ersten Blick ersichtlich. Doch selbst wenn Gewalt gegen ältere
Menschen erkannt und entdeckt werde, wüssten Menschen derzeit oft nicht, wohin sie sich wenden sollten. "Eine
Anlaufstelle für Opfer und Angehörige von älteren Gewaltopfern ist daher dringend nötig. Das
könnte eine Einrichtung wie zum Beispiel die Pflegeanwaltschaft sein", so Öllinger. |