Diese behördenähnliche Organisation sei am besten als weisungsfreie, unabhängige
Kontrollorganisation innerhalb des Rechnungshofs angesiedelt
Wien (fpd) - Um die Überprüfung der Rechnungslegungsbestimmungen von börsennotierten
Unternehmen zu optimieren und die diesbezügliche EU-Transparenzrichtlinie umzusetzen, sieht FPÖ-NAbg.
Dr. Martin Graf die unbedingte Notwendigkeit der Einführung einer "Bilanzpolizei" in Österreich.
Österreich sie das einzige Land in Europa, das diese Transparenzrichtlinie noch nicht umgesetzt habe.
Durch 8 bis 10 stichprobenartige Überprüfungen von Bilanzen pro Jahr sei jedenfalls eine präventive
Wirkung gegeben, erklärt Graf. "Die Unternehmen werden angehalten, nicht mehr exzessiv zum Wohle der
Aktionäre zu bilanzieren. Das Wohl des Börseplatzes Österreich würde wieder in den Mittelpunkt
der Bewertungen rücken."
Diese rund 8 Personen starke behördenähnliche Organisation sei nach den Vorstellungen Grafs am besten
als weisungsfreie, unabhängige Kontrollorganisation innerhalb des Rechnungshofs angesiedelt. "Hier agieren
schon heute gut ausgebildete, unabhängige Bilanzprüfer. Zudem würde damit die Umsetzung der Einführung
einer Bilanzpolizei am schnellsten funktionieren." Zur Finanzierung schlägt Graf ein Modell vor, wonach
50% von den börsennotierten Unternehmen und 50% von der öffentlichen Hand getragen werden sollten.
Graf kritisierte in diesem Zusammenhang heute auch die geplanten Personaleinsparungen im Justizressort. Gerade
bei der Staatsanwaltschaft fehle es im Bereich der Wirtschaftskriminalität heute schon an Personal. Um die
Fülle der Fälle bearbeiten zu können, wäre es notwendig, 10 Staatsanwälte in diesem
Bereich zu beschäftigen. Ein Sparen an dieser Stelle sei ein Fehler. |