Fundierte Auseinandersetzung unerlässlich
Wien (grüne) - Als ein wichtiges und vernünftiges Signal erachtet der Wissenschafts- und Gesundheitssprecher
der Grünen, Kurt Grünewald, die von einer großen Mehrheit der Bioethikkommission getragene Entscheidung
zur Forschung an embryonalen Stammzellen.
"Politischen Entscheidungen muss eine breite, offene und kritische Diskussion vorausgehen und diese Bedingungen
sehe ich erfüllt. Dieser Diskurs wurde bereits vor mehr als vier Jahren von den Grünen zusammen mit unterschiedlichsten
ExpertInnen geführt. Grundlage dieser Debatte war Aufklärung und die Überwindung von Vorurteilen
durch mehr Wissen", erläutert Grünewald.
"Daher haben wir bereits vor Jahren als einzige der im Parlament vertretenen Parteien jene liberale Position
bezogen, zu der nun die Bioethikkommission gekommen ist. Voraussetzug für ethische Entscheidungen muss ein
breiter Diskurs sein, Wegschauen und Vogel Strauß-Politik führen wie ein unreflektiertes Verschanzen
hinter Dogmen zu keinem Ergebnis", glaubt Grünewald.
"Um diese Gesprächskultur der Aufklärung zu ermöglichen sollte sich das Parlament und seine
Ausschüsse viel mehr der Expertise der Bioethikkommission vergewissern. Die Grünen fordern seit Langem
und nach Vorbild des Deutschen Bundestages eine institutionalisierte Kooperation mit einer Technologiefolgenabschätzungskommission,
wie sie an der österreichischen Akademie der Wissenschaften existiert. Parlamentarische Entscheidungen von
großer Tragweite im Bereich Forschung und Gesundheit bedürfen einer gründlicheren Auseinandersetzung
und sollten nicht bloß aufgrund oft dürrer weltanschaulicher Argumente getroffen werden. Daher fordere
ich vehement die bessere Vernetzung parlamentarischer Ausschüsse mit existierenden ExpertInnengremien im
Sinne einer Problemlösungskompetenz die auf Emanzipation und Aufklärung von Abgeordneten beruht",
schließt Grünewald. |