Strache: Studie belegt: 89% der Exekutivbeamten sind mit Burn-Out konfrontiert!   

erstellt am
27. 03. 09

Für FPÖ erschreckendes Alarmsignal - Exekutive muss endlich ausreichend entlastet und unterstützt werden, Innenministerin und Bundesregierung dazu entweder unfähig oder unwillig
Wien (fpd) - Die extreme Belastung der Polizei und das Fehlen von 1.500 Exekutivbeamten in Wien seien ein klares Anzeichen dafür, dass unser Sicherheitssystem vor dem Kollaps stehe, so FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache in einer gemeinsamen Presskonferenz mit Vertretern der AUF/ Exekutive. Was sich natürlich auch auf jeden einzelnen Polizisten auswirke, und zwar auch in psychischer Hinsicht. "Immer mehr Beamte leiden unter einem Burn-out-Syndrom. Das bestätigt eine Befragung, die von der AUF-Exekutive durchgeführt wurde", so Strache.

Studienautor Bernhard Mayerhofer, Sozialwissenschaftler und selbst Exekutivbeamter, erklärte, dass die Studie aufgrund von Daten einer anonymen Internetbefragung im Zeitraum von 12.2.2008 bis zum 20.3.2008 erstellt worden sei. Insgesamt seien 2.411 vollständig ausgefüllte Fragebögen Basis der Auswertung gewesen. Mayerhofer erwähnte zudem, dass die anfänglich vom damaligen Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Erik Buxbaum sehr ernst genommene Studie Anlass dafür gewesen sei, dass er massiven Polizei-internen Repressalien - bis hin zur Androhung eines Disziplinarverfahrens - ausgesetzt gewesen sei. Strache wertet die persönlichen Übergriffe des Landespolizeikommandos Tirol gegen Mayerhofer nahezu als Mobbing.

Strache: "Die Auswertung des Burnout Scores ergab, dass der Großteil der Polizisten bereits Burnout Symptomatik aufweisen (55,5%). 32,1 % der Befragten leiden bereits deutlich unter Burnout und 2,3% aller Polizisten sind sogar schon stark ausgebrannt. Lediglich nur 10,1% der Polizisten sind nicht davon betroffen." Es seien also rund 89% der Polizisten mit Burn-Out konfrontiert. Gewalt spiele dabei aufgrund der Ursachenforschung allerdings nur eine untergeordnete Rolle, ergänzte Mayerhofer. Die Probleme seien hauptsächlich in einem unqualifizierten Führungsstil oder der politischen Besetzung freier Posten begründet. Die Probleme seien hausgemacht und es seie in Zukunft mit vermehrten Austritten zu rechnen.

Bei der österreichischen Polizei habe es in den letzten Jahren vermehrt Selbstmorde von Polizeibeamten gegeben, sagte Strache. "Eine parlamentarische Anfrage der FPÖ hat ergeben, dass es österreichweit seit dem Jahr 2000 gesamt 60 Suizide in der Sicherheitsexekutive gegeben hat." Das alles seien erschreckende Alarmsignale. Deshalb müsse unsere Exekutive endlich entlastet und unterstützt werden. Aber die Innenministerin und die Bundesregierung seien dazu entweder unfähig oder unwillig.

Aufgrund der explodierenden Kriminalität in Wien kritisierte Strache massiv, dass "der Wiener Bürgermeister Häupl und Innenministerin Fekter offenbar keinen Handlungsbedarf sehe. Das ist untragbar. Häupl wird als Unsicherheitsbürgermeister in die Geschichte der Stadt eingehen. Von der FPÖ wird die Exekutive jedenfalls jede Unterstützung erhalten, die uns möglich ist. Wir lassen unsere Freunde und Helfer nicht im Stich."

Albert Schmiedt, stellvertretender Bundesvorsitzender der AUF/ Exekutive betonte, dass sich die Polizei in der Situation befinde, die Kriminalität nicht mehr bekämpfen zu können. Sie könne lediglich nur mehr verwaltet werden. Er fordert auch eine Personalaufstockung, vor allem im Aufklärungsbereich sei dies dringend notwendig.
     
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