Entwicklung der inländischen Investmentfonds 2008   

erstellt am
27. 03. 09

Veranlagtes Kapital in Investmentfonds geht auf das Niveau vom September 2004 zurück
Wien (oenb) - Die schwierige Situation auf den internationalen Finanzmärkten 2008 hinterließ tiefe Spuren im Investmentfondsgeschäft. Kursverluste von 19,5 Mrd EUR und ein sehr vorsichtiges und zurückhaltendes Anlegerverhalten – verdeutlicht durch einen Nettokapitalabfluß in Höhe von 11,7 Mrd EUR – führten zu einer Abnahme des veranlagten Kapitals (exklusive „Fonds in Fonds“-Veranlagungen) um 31,2 Mrd EUR bzw. 22,7%. Ende Dezember 2008 betrug das netto in Investmentfonds veranlagte Kapital 105,9 Mrd EUR und fiel damit auf einen Stand vom September 2004 zurück.

Im Jahr 2008 errechnete sich eine kapitalgewichtete durchschnittliche Gesamtperformance aller österreichischen Investmentfonds (Publikumsfonds und Spezialfonds) von -13,4%. Aktienfonds mussten Kursverluste von 61,2%, Gemischte Fonds von 14,6% und Rentenfonds von 0,15% hinnehmen.

2008 erhöhte sich die Anzahl der österreichischen Anbieter von Investmentfonds um eine Gesellschaft, die Erste Immobilien KAG. Insgesamt reduzierten die österreichischen KAGs ihre Angebotpalette 2008 um 21 Fonds. Per Dezember 2008 verwalteten somit 29 Kapitalanlagegesellschaften mit 2.308 aufgelegten Investmentfonds einen Vermögensbestand (inkl. „Fonds in Fonds“-Veranlagungen) von 127,4 Mrd EUR. Der Vermögensbestand der Investmentfonds verringerte sich 2008 um 38,3 Mrd. EUR. Verantwortlich dafür waren vor allem Aktien und Beteiligungspapiere mit einem Minus von 17,3 Mrd EUR, gefolgt von Investmentzertifikaten mit -11,3 Mrd EUR und Rentenwerten mit -10,7 Mrd EUR. Cash-Bestände wurden um knapp eine Milliarde EUR aufgebaut.

Die bereits in den ersten neun Monaten 2008 verzeichneten hohen Kursverlusten von knapp unter 13 Mrd EUR beschleunigten sich im vierten Quartal (-6,6 Mrd EUR) weiter, sodaß im Jahr 2008 Kursverluste in Höhe von 19,5 Mrd EUR entstanden sind.

Turbulente Finanzmärkte, Rezessionsängste und negative Unternehmensnachrichten stimmten die Anleger in ihren Veranlagungsentscheidungen sehr vorsichtig, sodass sich insgesamt ein Nettokapitalabfluss von 11,7 Mrd EUR (Nettomittelabfluss von 8,7 Mrd EUR und Ausschüttungen von 3,0 Mrd EUR) ergab. Das netto in Investmentfonds veranlagte Kapital (exklusive „Fonds in Fonds“-Veranlagungen) reduzierte sich somit im Jahr 2008 um 31,2 Mrd EUR bzw. 22,7% und betrug Ende Dezember 2008 105,9 Mrd EUR. Rund 37% oder 11,5 Mrd EUR des Rückganges gingen dabei alleine auf das 4. Quartal zurück. Das veranlagte Volumen entsprach damit Ende 2008 nur mehr in etwa dem Niveau vom September 2004.

Da neben den stark fallenden Aktienmärkte im Jahr 2008 auch die Rentenfonds ins Minus rutschten errechnete sich eine negative kapitalgewichtete durchschnittliche Gesamtperformance aller österreichischen Investmentfonds (Publikumsfonds und Spezialfonds) für das Jahr 2008 von -13,4%. Bis zum September hatte diese noch – 8,4% betragen. Am schlimmsten waren die Aktienfonds betroffen, die Kursverluste von 61,2% hinnehmen mußten. Der Rückgang bei den gemischten Fonds betrug 14,5% und selbst die Geldmarktfonds (-3,4%) und die Rentenfonds (-0,15%) rutschten ins Minus. Einzig die Immobilienfonds wiesen mit 3,6% eine positive Performance auf.

Mit einem Anteil von 66,8% (70,7 Mrd EUR) wird die Struktur des veranlagten Kapitals von Rentenwerten dominiert. Da die Aktienfonds am stärksten von der Finanzmarktkrise betroffen waren, fielen sie hinter die ausländischen Investmentzertifikate zurück. Letztere machten mit 10,8 Mrd EUR rund 10,2% der Veranlagungen aus, während die reinen Aktienveranlagungen mit 10,3 Mrd EUR erstmals weniger als 10% ausmachten.

In Immobilien- und Sachanlagenvermögen war per Ende September 2008 ein Volumen von 2 Mrd EUR (1,9%) investiert.
     
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