Währing: Jubiläumsausstellung "150 Jahre Schlaraffia"   

erstellt am
25. 03. 09

Wien (rk) - Vor 150 Jahren wurde die Vereinigung "Schlaraffia" ins Leben gerufen. Die seit 1859 bestehende Gemeinschaft wurde 1880 durch die Gruppierung "Vindobona" erweitert, die seit 1923 in Währing ansässig ist. Betrachtet man die Gewandungen, Titel und Rituale der "Schlaraffen" denkt man unwillkürlich an einen Ritter-Bund. Es handelt sich aber um einen Geselligkeitsverein, der sich zur Devise "Freundschaft, Kunst, Humor" bekennt. Die "Schlaraffen" haben Freude am geselligen Beisammensein, an der Pflege der Kunst, an geistvollen, humorigen Beiträgen zum regen Vereinsleben, an originellen Ausdrücken ("Schlaraffen-Latein"), an Titulaturen wie "Marschall" oder "Junker" und nicht zuletzt am sozialen Engagement. In einer großen "Jubiläumsausstellung" im Bezirksmuseum Währing (18., Währinger Straße 124) sind von Freitag, 27. März, bis Montag, 4. Mai, vielerlei Fotografien, Gewänder, Urkunden, Orden und sonstige Exponate zu bestaunen. Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 27. März, um 19 Uhr, durch den Bezirksvorsteher des 18. Bezirkes, Karl Homole. Das Museum ist Sonntag (10 bis 12 Uhr), Donnerstag (18 bis 20 Uhr) und Montag (9.30 bis 11.30 Uhr) offen. Der Eintritt ist frei.

"Profane" entdecken das "Schlaraffenland des Geistes"
Mit dieser Präsentation gewähren die ehrwürdigen "Ritter" jedem wissensdurstigen "Profanen" tiefe Einblicke in das so gar nicht mysteriöse Tun der "Schlaraffen". Anlässlich der Eröffnung der Schau spricht Dr. Erich Kaessmayer einleitende Worte. Während der "Oster-Tage" (9. bis 13. April) bleibt das Museum gesperrt. Ein Rundgang durch die Ausstellung kommt einer Exkursion durch ein "Schlaraffenland des Geistes" gleich. Hemmungslose Völlerei ist dem aufrechten "Schlaraffen" fremd, doch freudigen Herzens tritt er bei Treffen in Lokalitäten mit der Bezeichnung "Burg" für die Bewahrung der essentiellen Werte Freundschaft, Kunst und Humor ein.

Prominente Mitglieder. Eigenwilliger Ausruf: "Lulu".
Mitglieder des "Deutschen Theaters" in Prag waren im Jahre 1859 die Gründerväter der "Schlaraffia". Im Jahre 1880 begab sich in Wien die Installierung eines "Reyches" mit den Farben Rot-Weiß und dem Namen "Vindobona". Einst wirkten Persönlichkeiten wie Franz Lehar, Paul Hörbiger, Peter Wehle und Fritz Grünbaum bei den "Schlaraffen" mit. Weltweit haben sich exakt 261 "Reyche" etabliert, in denen etwa 10.500 Mitglieder in den Beifallsruf "Lulu" einstimmen. Wegen der Bedeutung dieser doch ein wenig ungewöhnlichen Gutheißung gibt es mehrere Theorien, für viele "Schlaraffen" ist "Lulu" ganz einfach die Kurzform von "Lustig, lustig!". Über insgesamt 57 "Reyche" wacht ein Österreichischer Landesverband. In Wien sind dzt. 100 "Schlaraffen" aktiv. Zwar dominieren die Herren, bei manchen Veranstaltungen lassen aber auch "Liebreizende Burgfrauen" ihren Charme spielen. Symbol des Vereins ist der Uhu, der als Quelle aller Inspiration angesehen wird.
     
Informationen: http://www.schlaraffiavindobona.at    
     
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