Innsbruck (tirol.at) - Nach wie vor bewegt sich die Tourismusbilanz der bisherigen Wintersaison auf Erfolgskurs:
Im Vergleich zum bisher besten Winter in der Tiroler Geschichte im Vorjahr (Rekordsaison mit über 25,6 Mio.
Nächtigungen) wurden im Zeitraum zwischen November 2008 bis Februar 2009 sowohl bei Ankünften (+ 3,8%),
als auch bei den Nächtigungen (+ 1,9%) und bei den Umsätzen laut Tiroler Tourismusbarometer (+ 5,8%)
weitere Zuwächse erzielt. Die erwarteten Rückgänge bei Ankünften und Nächtigungen im Februar
2009 sind insbesondere auf einen fehlenden Februar-Tag im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen.
Die drei wichtigsten Herkunftsländer steigen.
Insgesamt wurden zwischen November und Februar 129.737 zusätzliche Ankünfte und 337.789 zusätzliche
Gästenächtigungen registriert. Ein Nächtigungsplus wurden dabei aus den drei wichtigsten Herkunftsländern
gezählt: Deutschland (+ 2,2%), Niederlande (+ 3,2%) und Österreich (+ 2%). Deutliche Nächtigungssteigerungen
gab es zudem bei Gästen aus Dänemark (+ 6,8%), Polen (+ 28,7%), Russland (+ 6%), sowie der Tschechischen
Republik (+ 19,5%). Rückgänge bei Gästenächtigungen wurden hingegen bisher auf den Märkten
Großbritannien (- 8%), Schweiz (- 0,7%) und Italien (- 5,8%) gezählt. Umgelegt auf die Unterkunftsarten
gewinnen die 4/5-Stern-Hotellerie (+ 2,5%) bzw. die privaten Ferienwohnungen (+ 7%) am stärksten dazu.
Februar 2009 – drittbestes Ergebnis der Tiroler Tourismusgeschichte.
Auch das vorliegende Februar-Ergebnis, das erstmals in diesem Winter Rückgänge bei Ankünften
(- 7,1%) und bei Nächtigungen (- 4,2%) aufweist, ist in der Tiroler Tourismusgeschichte historisch richtig
einzuordnen. Trotz Einbussen im Vergleich zum Rekordmonat Februar des Vorjahres (heuer fehlte ein Februar-Tag;
zudem waren auch die Witterungsverhältnisse nicht immer optimal) stellen die Februar-Zahlen 2009 das drittbeste
Februar-Ergebnis aller Zeiten dar. Insbesondere die Rückgänge im Nächtigungsaufkommen bei französischen
(- 29,9%) als auch bei britischen Gästen (- 18 %) ist im heurigen Februar auffallend. Neben den spürbaren
Auswirkungen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise sind dabei insbesondere auf dem britischen Markt zwei weitere
Faktoren verantwortlich für das vorliegende Ergebnis: Einerseits die aktuelle Pfundschwäche gegenüber
dem Euro, andererseits die Tatsache, dass im Vergleich zu den letzten Jahren die britischen „Half-Term“-Ferien
im ganzen Land in nur einer Woche stattgefunden haben. Dieser Umstand bewirkte Höchstpreise in dieser Woche,
sowie Kapazitätsengpässe (speziell beim Angebot an Charterflügen) und animierte viele Familien auf
einen Ostertermin auszuweichen.
Winterergebnis liegt über den Erwartungen.
Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Gesamtsituation freut sich Josef Margreiter, GF der Tirol Werbung,
über die erzielten Ergebnisse der bisherigen Wintersaison: „Die verstärkten Marketing- und Werbebemühungen,
die Investitionen in das Angebot und der grenzenlose Einsatz aller im Tourismus Tätigen haben das bisherige
Ergebnis ermöglicht. Die aktuellen Ergebnisse liegen angesichts der schwierigen Umfeldbedingungen über
den Erwartungen, die Einbussen im Februar sind erklärbar.“ Nach einem guten Winterstart und einem zufriedenstellenden
Saisonverlauf bis Ende Februar würde es jetzt darum gehen, den späten Ostertermin, der sich heuer in
den April verschiebt, bestmöglich zu nützen: „Aufgrund der späten Osterferien ist ein Minus in der
Märzstatistik bereits vorprogrammiert, das Saisonfinale März/April 2009 kann nur gemeinsam bewertet werden!“
Die Anstrengungen der Tiroler Touristiker für ein positives Saisonfinale seien enorm, damit liege auch ein
Abschluss auf ähnlich hohem Niveau wie im Vorjahr in Reichweite.
Der Druck auf den Tiroler Ferientourismus steigt.
Trotz der aktuellen Zuwächse bei den Umsätzen laut Tiroler Tourismusbarometer (dabei werden die
Umsätze für Übernachtung/Frühstück aufgrund einer repräsentativen Preiserhebung in
ca. 8500 Beherbergungsbetrieben ausgewertet) rechnet Margreiter dennoch mit Umsatzeinbussen im Winter 2008/2009.
Denn der Trend bei den Nebenausgaben zu sparen, werde auch künftig das Gästeverhalten prägen. Margreiter:
„Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zeigen sich bereits deutlich im Städtetourismus aber auch in Segmenten
wir dem Tagungs- und Kongressgeschäft. Mit einiger Verzögerung werden die Auswirkungen auch im Ferientourismus
zu spüren sein.“ Der Tiroler Tourismus müsse sich darauf einstellen, dass der Druck steigt, dass Nachfrageturbulenzen
zunehmen. „Dennoch“, so ist Margreiter überzeugt, „ist gerade jetzt Optimismus mit fundiertem Realitätssinn
anstatt Schwarzmalerei angebracht. Der heimische Tourismus entpuppt sich derzeit so deutlich wie nie zuvor als
die zentrale Leitbranche Tirols. Die angemessen weiterzuführenden Investitionen in die internationale Wettbewerbsfähigkeit,
die Innovationskraft bei der Produktentwicklung und der Bewerbung des führenden Urlaubslandes der Alpen sowie
der Fleiß der Branche sind eine gute Basis für einen erfolgreichen Tiroler Weg – auch angesichts angespannter
internationaler Wirtschaftsentwicklungen.“ |