Projekt "Module Close To"   

erstellt am
24. 03. 09

Erfahrungsberichte, die unter die Haut gehen – Bures, Pfeiffer und Hausherr präsentieren Projekt für Präventionsarbeit in der Fahrausbildung
Wien (bmvit) - Obwohl die Anzahl der verletzten und getöteten Fahranfänger im Jahr 2008 leicht zurückgegangen ist, besteht bei dieser Altersgruppe noch immer starker Handlungsbedarf hinsichtlich der Bewusstseinsbildung. "Gerade junge Menschen müssen sich bewusst werden, was es für sie, ihr Leben und das anderer Menschen bedeuten kann, sich unter Alkoholeinfluss hinter das Lenkrad zu setzen", stellt Verkehrsministerin Doris Bures anlässlich einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Rita Pfeiffer, Projektleiterin der Forschungsgesellschaft Mobilität, und Norbert Hausherr, Obmann des Fachverbandes der Fahrschulen in der Wirtschaftskammer Österreich, fest.

Mit dem Ansatz des Projektes "Module Close To", unter Einbindung von authentischen Erfahrungsberichten gleichaltriger Verkehrsstraftäter das Bewusstsein für ein verantwortungsvolles Handeln künftiger Fahrzeuglenker zu schärfen, wird das Problem zweifelhafter Fahrtmotive direkt bekämpft. "Wir unterstützen dieses Projekt deshalb, weil wir überzeugt sind, dass mit Prävention und Bewusstseinsbildung, die sprichwörtlich unter die Haut geht, bei Fahranfängerinnen und Fahranfängern die größten Erfolge erzielt werden können", so Bures.

Wie geht es einem jungen Fahrer, der den Tod eines Menschen verschuldet hat? Warum hat er sich unter Alkoholeinfluss ans Steuer seines Fahrzeuges gesetzt? Das und vieles mehr beschreiben junge Unfall-Lenker in einer Unterrichtseinheit im Rahmen des Theoriekurses in Fahrschulen, die gerade eine Haftstrafe absitzen. "Die unmittelbare räumliche Nähe und das ähnliche Alter des Verkehrsstraftäters erschwert den Fahrschülern, sich nach dem Motto "Unfälle passieren, aber mir nicht" von den erzählten Ereignissen zu distanzieren", ist Pfeiffer vom Effekt der Lehrmethode überzeugt.

Außer einem zusätzlichen Freigang für die wertvolle Präventionsarbeit in Fahrschulen stellen die Unfallfahrer selbst fest, dass ihnen die Vortragsarbeit auch bei der eigenen Bewältigung des Unfalles hilft. Sie werden in eigenen Seminaren auf ihren Besuch in den Fahrschulen speziell vorbereitet. "Die Unfallfahrer sind froh, durch ihr Engagement beitragen zu können, dass anderen nicht das gleiche passiert", weist Pfeiffer auf den beidseitigen positiven Effekt hin.

Die österreichischen Fahrschulen unterstützen das Projekt mit großem Einsatz, weil "Module Close To" genau dort ansetzt, wo es notwendig ist. Die Fahrzeugbedienung und der Umgang mit schwierigen Fahraufgaben werden von den Fahranfängern durch die Ausbildung in der Fahrschule beherrscht, problematisch sind die Fahrtmotive und die persönliche Einstellung zum Straßenverkehr. "Die Erfahrung zeigt, dass der Besuch der Peer Mentoren in den Fahrschulen wirkt und "unter die Haut" geht, die Fahrschüler nehmen an der Diskussion mit dem Unfall-Lenker intensiv teil. Die Rückmeldungen von den "Close To"-Einheiten sind sehr gut und bestätigen die positiven Effekte dieses Projektes", so Hausherr.

"36 Fahrschulen in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Steiermark sind am Projekt beteiligt. Bisher konnten insgesamt 3000 angehende Fahrzeuglenker mit "Module Close To" konfrontiert werden, 14 Peer-Mentoren sind derzeit im Einsatz", berichtet Hausherr.
     
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