Spindelegger: "Dialog über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg notwendiger denn je"   

erstellt am
06. 04. 09

Außenminister lädt Allianz der Zivilisationen nach Wien ein
Istanbul (bmeia) - "Der Dialog über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Der Umgang mit der Vielfalt ist in unseren immer stärker globalisierten und vernetzten Gesellschaften lebensnotwendig. Dialog ist und bleibt dabei das wirksamste Mittel für Konfliktmanagement, Versöhnung und nachhaltige Friedenspolitik", erklärte Außenminister Michael Spindelegger am 06.04. bei der 2. Jahreskonferenz der Allianz der Zivilisationen in Istanbul. An dieser Konferenz nehmen rund 40 Staaten teil, darunter die spanischen und türkischen Regierungschefs, Premierminister Jose Luiz Zapatero und Recep Tayyip Erdogan, UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon sowie zahlreiche Außenminister insbesondere aus der arabischen Welt und der EU.

"Österreich kann auf eine lange Dialogtradition verweisen und hat einen anerkannten und bewährten Ruf als Ort der Begegnung, gerade auch mit der muslimisch geprägten Welt. Ich will diese Tradition fortsetzen und Wien als Ort des Dialogs und der Begegnung weiter ausbauen", betonte Spindelegger. "Ich habe daher die Partner in der Allianz der Zivilisationen eingeladen, ihr Jahrestreffen im Jahr 2012 in Wien abzuhalten." Bereits Ende Juni wird das Außenministerium gemeinsam mit der Allianz der Zivilisationen ein Symposium in Wien zum Thema "Identität und Partizipation: Transkulturelle und muslimische Jugend in Europa" veranstalten, an dem unter anderem der portugiesische Ex-Präsident Jorge Sampaio als Hoher Vertreter der UNO für die Allianz der Zivilisationen teilnehmen wird. Darüber hinaus plant Österreich im Rahmen seiner Mitgliedschaft im UNO-Sicherheitsrat für 2010 ein internationales Treffen zum Dialog der Zivilisationen und seiner Funktion in der internationalen Friedenspolitik.

Die Allianz der Zivilisationen, die 2005 von Spanien und Türkei unter der Schirmherrschaft der UNO gegründet wurde, fasst derzeit 83 Staaten und 17 Internationale Organisationen zusammen. "Die Allianz bietet eine wertvolle multilaterale Dialogplattform und sorgt dafür, dass das Thema weiter auf der globalen Agenda bleibt", so Spindelegger. Es seien aber weitere Anstrengungen notwendig, um diese Dialogplattform zu verbreitern und zu vertiefen: "Wir müssen über den Fokus auf die muslimische Welt hinaus auch Asien, Afrika, Zentralasien und den Kaukasus stärker in die Dialog-Aktivitäten einbeziehen. Darin sehe ich die zukünftige Herausforderung für das Forum. Auch muss es uns gelingen, den Dialog von der diplomatischen Ebene dorthin zu bringen, wo er am meisten Not tut - auf der Ebene der Gemeinden. Dort, wo die Menschen Tag für Tag mit den konkreten Problemen konfrontiert sind, etwa am Arbeitsplatz oder in der Schule, brauchen wir den unmittelbaren Dialog mit den Betroffenen."

Außenminister Spindelegger nützte die Konferenz für zahlreiche bilaterale Treffen, unter anderem mit dem UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon, dem türkischen Außenminister Ali Babacan, dem türkischen EU-Chefverhandler Egemen Bagis, dem Generalsekretär der Arabischen Liga Amr Moussa sowie seinen montenegrinischen und mazedonischen Amtskollegen. Der Außenminister nahm zudem an einer Round Table Diskussion zum Thema "Public diplomacy - winning minds and hearts" teil.
     
Informationen: http://www.bmeia.gv.at    
     
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