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Firmenkredite |
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erstellt am
03. 04. 09
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Finanzminister
Pröll will Banken in die Pflicht nehmen
Absage an Staatshaftungen für Industrieanleihen, aber Liquiditätssicherung für
gesunde Betriebe - Banken müssen Kredite vergeben, Bund haftet gemeinsam mit den Banken
Wien (bmf) - "Wir müssen neue Wege für die Sicherstellung der Finanzierung der heimischen
Wirtschaft gehen. Dabei ist es notwendig, gezielt auch Industrieunternehmen als regionale Arbeitgeber und Leitbetriebe
in ihrer Liquidität zu sichern", so Finanzminister Josef Pröll. Im Spannungsfeld zwischen Bonität
des Bundes, der Finanzwirtschaft und der Realwirtschaft sei es vorrangiges Ziel, einen fairen Ausgleich zu finden.
"Hier will ich die Banken stärker in die Pflicht nehmen", so Pröll.
"Mit den bisherigen Maßnahmen wie einem Bankenpaket in Höhe von 100 Milliarden Euro, zwei Konjunkturpaketen
und einer Steuerreform im Ausmaß von sechs Milliarden Euro schaffen wir nicht nur Vertrauen für die
vielen Sparer, sondern gewährleisten Kreditvergaben an unsere Unternehmen und stimulieren damit den so wichtigen
privaten Konsum." Mit den österreichischen Banken stehe man im Finale der Verhandlungen betreffend die
Umsetzung des Bankenpaketes. Für Pröll sind jedoch die hohen Kreditkonditionen der Banken für Unternehmen
auf Grund der derzeitigen Finanzmarktentwicklung nicht zufrieden stellend. Daher gebe es derzeit mehrere Überlegungen.
Dazu der Finanzminister: "Dem Wunsch der Industrie Anleihen mit staatlichen Garantien zu versehen, muss ich
eine klare Absage erteilen. Stattdessen will ich bei Krediten 10 Milliarden Euro aus dem Haftungsschirm der Banken
bereitstellen." Dabei werde man jedenfalls die Banken mit in die Pflicht nehmen, denn diese müssten Marktkonformität
sicherstellen und das Risiko mittragen.
Der Finanzminister werde in den nächsten Wochen ein entsprechendes Konzept vorlegen, welches die Liquiditätsversorgung
und den Kreditfluss für gesunde Unternehmen zu marktkonformen sowie realistischen Konditionen ermöglichen
soll. "Gemeinsam werden wir die Krise meistern, wenn jeder bereit ist, seinen Beitrag zu leisten - wir jedenfalls
sind es", schloss Pröll. |
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Krainer begrüßt Prölls Einsicht, gegen die Kreditklemme vorzugehen
Unterstützung für Schieder-Forderung nach rascherer Abwicklung
Wien (sk) - Als "begrüßenswert" bezeichnete SPÖ-Finanzsprecher Kai Jan
Krainer, das Vorhaben von Finanzminister Pröll gegen die Kreditklemme vorzugehen. "Es freut mich, wenn
der Finanzminister nun auch zur Einsicht kommt, dass es eine Kreditklemme für UnternehmerInnen gibt",
so Krainer am 02.04. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Gleichzeitig unterstützte Krainer den Vorschlag
von Finanzstaatssekretär Schieder nach dem Prinzip "je schneller desto besser" hinsichtlich der
Vergabe von Krediten vorzugehen. "Wer schnell hilft, hilft doppelt", so Krainer.
Der SPÖ-Finanzsprecher appellierte in dem Zusammenhang auch an die ÖVP, endlich der Erhöhung des
Arbeitslosengeldes zu zustimmen. "So wie die heimischen UnternehmerInnen nicht schuld an der Krise sind, sind
es auch die heimischen ArbeitnehmerInnen nicht, daher ist es notwendig, die Hilfe für jene auszubauen, die
in der Krise besonders drauf angewiesen sind". Krainer erwartet sich auch die Unterstützung der Industriellenvereinigung
zu diesem Vorschlag. "Ohne Zweifel sind die Damen und Herren der Industriellenvereinigung auch der Meinung,
dass ihre fleißigen und verlässlichen ehemaligen MitarbeiterInnen, die nun arbeitslos sind, auch Anspruch
auf Unterstützung haben", schloss Krainer. |
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Strache: Banken kassieren, alle anderen verlieren!
Es sei wirklich interessant was Pröll unter "in die Pflicht nehmen" verstehe
Wien (fpd) - Scharfe Kritik an den neuen Plänen von Finanzminister Pröll übt FPÖ-Bundesparteiobmann
HC Strache. "Die Banken kassieren, alle anderen verlieren - so schaut die innovative Finanzpolitik Prölls
aus."
Es sei wirklich interessant was Pröll unter "in die Pflicht nehmen" verstehe, so Strache. "Er
gibt den Banken weitere 10 Milliarden Euro Garantien, damit sie weiter zocken können." Die FPÖ fordere,
dass durch Änderungen im Bankwesengesetz die heimischen Banken verpflichtet würden, heimischen Unternehmen,
unter entsprechenden Bedingungen, Kredite zur Verfügung zu stellen. Weiters müssten Banken, die Geld
der Steuerzahler in Anspruch nähmen, verpflichtet werden, die Managerbezüge zu begrenzen. Weiters müsse
eine Bestandsaufnahme durch den Rechnungshof erfolgen.
Pröll sei eine völlige Fehlbesetzung als Finanzminister, so Strache weiter. Den Banken mache er Milliardengeschenke,
die österreichische Bevölkerung verhöhne er hingegen mit einer Minimundus-Steuerreform. |
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Bucher: Der Finanzminister hat rasch meine Anregungen aufgegriffen
Jetzt warten wir gespannt, wie die konkreten Ausformulierungen dazu aussehen werden
Wien (bzö) - "BZÖ-Klubobmann Abg. Josef Bucher zeigte sich erfreut darüber,
dass der private Gedankenaustausch zwischen ihm und dem Finanzminister vom letzten Freitag "über die
Bewältigung der Wirtschaftskrise" so schnell auf fruchtbarem Boden gestoßen ist. "Der Vizekanzler
hat rasch meine Anregungen aufgegriffen und nimmt nun endlich die Banken in die Ziehung", so Bucher weiter.
"Jetzt warten wir gespannt, wie die konkreten Ausformulierungen dazu - die Pröll dem Parlament vorlegen
wird - aussehen werden", sagte der BZÖ-Klubobmann. |
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Kogler: Anpassung von Banken-Hilfspaket ist naheliegend
Ausformulierung im Detail wird entscheidend sein
Wien (grüne) - "Prinzipiell sind die Vorschläge von Finanzminister Pröll naheliegend,
der die Banken bei der Kreditvergabe an die Unternehmen stärker in die Pflicht nehmen will und dazu eine 10
Mrd. Euro-Haftung des Bundes in Aussicht stellt. Begrüßenswert ist auch, dass Pröll selbst einbekennt,
dass das Bankenpaket für die Realwirtschaft und die Kreditvergabe nicht die gewünscht Wirkung entfaltet
hat", reagiert Werner Kogler, Budget- und Finanzsprecher der Grünen, auf entsprechende Ankündigungen
des Finanzminister.
"Die Kunst und Notwendigkeit wird aber sein, diese vorgeschlagene Lösung möglichst unbürokratisch,
jedenfalls aber transparent und damit ohne Günstlingswirtschaft über eine entsprechende Stelle umzusetzen",
fordert Kogler. Die Grünen gehen davon aus, dass die Vorschläge rasch dem Parlament übermittelt
und Verhandlungen aufgenommen werden, denn entscheidend wird die Ausformulierung im Detail sein. |
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Schäfer: Automotive Zulieferindustrie begrüßt Liquiditätsspritze aus dem
Banken-Hilfspaket
Unternehmen wird finanzieller Bewegungsspielraum ermöglicht
Wien (pwk) - Die am 02.04. von Finanzminister Josef Pröll gefallene Ankündigung, den heimischen
Unternehmen aus dem Banken-Hilfspaket Haftungen für Kredite in Höhe von 10 Mrd. Euro zur Verfügung
zu stellen, wird von der automotiven Zulieferindustrie begrüßt. "Die automotiven Zulieferer zählen
zu der am meisten betroffenen Branche durch die Krise. Bei uns ist aber auch der Bedarf an Kapital sehr hoch, um
mit Innovationen und Investitionen am Puls der Zeit zu bleiben und um die laufende Betriebsmittelfinanzierung abdecken
zu können", betonte der Vorsitzende der Arge Automotive Zulieferindustrie, Dietmar Schäfer. Jenen
Unternehmen, die durch die Finanzkrise und in weiterer Folge durch die Absatzprobleme der Automobilhersteller unverschuldet
in Liquiditätsengpässe gekommen sind, werde nun zu "hoffentlich betriebswirtschaftlich räsonablen
Konditionen finanzieller Bewegungsspielraum" ermöglicht, wenn möglicherweise herkömmliche Finanzierungen
zur Zeit nicht durchführbar sind.
Damit werde von der Bundesregierung ein Schritt gesetzt, den der Obmann der Bundesparte Industrie, Wolfgang Welser,
bereits seit geraumer Zeit eingemahnt hat. Der Bedarf, der von der Zulieferindustrie im Zusammenhang mit der Forderung
nach einer Übernahme von Garantien und Bürgschaften zur Sicherstellung von Unternehmensfinanzierungen
im Ausmaß des KÖSt-Aufkommens der letzten drei Jahre genannt wurde, wird mit dem nun angekündigten
Paket in einem "guten und vernünftigen Rahmen" abgedeckt, so Schäfer, der es auch den automotiven
Zulieferbetrieben ermöglichen werde, zu partizipieren. Gemeinsam mit den über die aws verfügbaren
Mitteln hoffe die automotive Zulieferindustrie nun "auf eine tragfähige Finanzierung in Zeiten extremer
und unverschuldeter Umsatzeinbrüche, die gesunde und überlebenswürdige Unternehmen aus der Krisenstimmung
führt und damit der Vernichtung von volkswirtschaftlichem Vermögen vorzubeugen hilft", unterstrich
Schäfer. |
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Industrie begrüßt neues Modell zur Liquiditätsstärkung in Unternehmen
IV-Präsident Sorger und IV-GS Beyrer: "Sieg der standortpolitischen Vernunft
- Finanzminister durchschlägt gordischen Knoten"
Wien (PdI) - "Das heute von Finanzminister DI Josef Pröll angekündigte Modell zur
Stärkung der Liquidität in Unternehmen ist ein Meilenstein auf dem Weg, die dramatische Wirtschaftskrise
mit vereinten Kräften zu meistern", betonte der Präsident der Industriellenvereinigung Dr. Veit
Sorger. Die Industriellenvereinigung (IV) habe bereits seit längerem auf das Problem der sich rein krisenbedingt
verschärfender Liquiditätsengpässe in gesunden, zukunftsnotwendigen österreichischen Unternehmen
hingewiesen. Die Frage nach dem "Wie", daher nach dem Instrument, steht dabei nicht im Vordergrund. Entscheidend
sei, dass das Problem nunmehr in der vollen Dimension erkannt und die Problemlösung vom Finanzminister in
professioneller Weise angegangen wird. Die volle Unterstützung der österreichischen Unternehmen sei dem
Finanzminister sicher.
Der Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Mag. Markus Beyrer, verwies angesichts dessen, dass unsere
deutschen Nachbarn ein ähnliches Modell mit 100 Mrd. Euro für Kreditgarantien und Bürgschaften über
die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bereits praktisch fertig hätten, auf die Dringlichkeit der Maßnahme.
Der vom Finanzminister in Aussicht gestellte Rahmen von 10 Mrd. Euro sei angesichts der Dimension des deutschen
Pakets und des Größenverhältnisses zwischen Deutschland und Österreich genau richtig gewählt.
"Es geht jetzt darum zu verhindern, dass gesunde Unternehmen unverschuldet auf Grund von durch die Tiefe der
Krise verursachten Liquiditätsengpässen in Probleme kommen oder gar Schlimmeres. Das in Aussicht gestellte
Paket zur Sicherung der Liquidität in mittleren und größeren Unternehmen ist ein entscheidender
Schritt zur Absicherung von hoch qualifizierten Arbeitsplätzen, um die wir jetzt alle kämpfen müssen",
betonte der IV-Generalsekretär. Der Weg über etablierte Instrumente unter Einbindung der österreichischen
Banken, die sich auch in der Krise als gute Partner erwiesen hätten, sei genau der richtige. Die IV werde
sich wie bisher mit voller Kraft und in konstruktivster Art und Weise in den weiteren Diskussionsprozess einbringen.
Dies sei zweifellos ein Sieg der standortpolitischen Vernunft. "Der Finanzminister hat mit diesem Schritt
den gordischen Knoten durchschlagen", zollte IV-Präsident Sorger der heutigen Ankündigung von Josef
Pröll höchsten Respekt. "Unserem Bestreben, die Finanzierung der Unternehmen längerfristig
sicherzustellen, wird mit diesem klugen Konzept entscheidend entgegengekommen." |
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Paierl: Rund 53 Prozent der Manager unterstützen Pröll-Vorschlag
zur Staatshaftung
management club-Präsident Paierl sieht Haftung und Garantie der Republik als wichtigen
Schritt zur Sicherstellung der Finanzierung gesunder Unternehmen
Wien (management club) - "Bereits in einer Anfang März gestarteten mc-Umfrage befürworteten
53 Prozent unserer Mitglieder staatlich garantiertes Fremdkapital für mittelgroße Unternehmen",
so mc-Präsident DI Herbert Paierl. Die geforderte staatliche Haftungsübernahme eröffne gesunden
Unternehmen auf einem eingeschlafenen Kapitalmarkt die Möglichkeit der Zwischenfinanzierung bestehender Engpässe.
Es sei zu begrüßen, dass Finanzminister Josef Pröll die Banken bei der Kreditvergabe an Unternehmen
nun stärker in die Pflicht nehmen wolle.
"Jetzt kann der Staat als Arche Noah auf Zeit aktiv werden und den Unternehmern mit marktgerechten Lösungen
unter die Arme greifen", so Paierl. Kurzfristige Liquiditätsprobleme gesunder Unternehmen können
mit Prölls zehn Milliarden Euro Haftung für Kredite abgefedert werden.
Das richtige Management der Krise ist seit nunmehr einem halben Jahr auch Hauptthema in der Task Force des management
club, in der Herbert Paierl mit rund 15 Vorständen aus allen Wirtschaftsbereichen marktkonforme Lösungsansätze
für einen prosperierenden Wirtschaftsstandort Österreich und die Wiederbelebung des Kapitalmarktes erarbeitet.
"Unsere Task Force sprach sich von Beginn an für staatliche Haftungsübernahmen aus, Prölls
Vorschlag bestätigt unseren Kurs", freut sich Paierl. |
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