Frauen im Generalstab des Heeres? - Nur noch eine Frage der Zeit!   

erstellt am
03. 04. 09

Minister Darabos berichtet über Leistungen von Soldatinnen
Wien (pk) - Elf Jahre nach der historischen Öffnung des Bundesheeres für Frauen zieht Verteidigungsminister Norbert Darabos eine positive Bilanz über den Einsatz von Soldatinnen im Bundesheer: Frauen sind innerhalb eines Jahrzehnts zu einem unverzichtbaren Teil des Österreichischen Bundesheeres geworden, haben gleiche Laufbahnmöglichkeiten wie ihre männlichen Kollegen, sind in vielen unterschiedlichen Einheiten und Funktionen tätig und tragen vielfach Führungsverantwortung. Die Wahl einer Soldatin zum "Soldier of the Year 2008" zeigt, dass Frauen in ihrer Vorbildwirkung ihren Kameraden um nichts nachstehen, schreibt Norbert Darabos.

Der kürzlich vorgelegte Ressortbericht über Frauen beim Bundesheer in den Jahren 2007 und 2008 ( III-54 d.B.) dokumentiert, dass die Zahl der Soldatinnen im Österreichischen Bundesheer bis Ende 2008 um 10 % auf 331 anstieg. Das Punktesystem, das seit 2005 bei der Überprüfung der körperlichen Leistungsfähigkeit von Frauen angewendet wird, hat deren Erfolgsquote beim Zugang zum Ausbildungsdienst um 15 % verbessert. Die Zahl der weiblichen Offiziere stieg auf 21, jene der weiblichen Unteroffiziere auf 94. 2009 werden erstmals auch weibliche Offiziere die Möglichkeit haben, am Auswahlverfahren zur Generalstabsdienst-Ausbildung teilzunehmen. 87 Freiwilligenmeldungen für den Einsatz bei internationalen Operationen stammen von Frauen, 22 von ihnen haben bereits einen Arbeitsplatz in einer KIOP-KPE (Kräfte für internationale Operationen - Kaderpräsenzeinheiten). Im Monatsdurchschnitt der letzten Jahre waren 15 Bundesheer-Soldatinnen im Auslandseinsatz, um 50 % mehr als in den Jahren 2005/06. Das Österreichische Bundesheer bekennt sich zur Umsetzung der UNO-Resolution 1325, die eine stärkere Beteiligung von Frauen bei Prävention, Bewältigung und Beilegung von Konflikten sowie die Beachtung der spezifischen Bedürfnisse von Frauen in Konflikten, insbesondere von Flüchtlingen, verlangt, teilt Minister Darabos mit.

Frauen beim Bundesheer - ihre Erfolgsgeschichte in Zahlen
Dem statistischen Teil des Berichts über Frauen beim Heer 2007 und 2008 sind folgende Daten zu entnehmen:

2007 haben 77 Soldatinnen, davon 15 Leistungssportlerinnen, 26 Offiziersbewerberinnen, eine Pilotenanwärterin, eine Psychologin, drei Ärztinnen, eine Militärmusikerin, drei Bewerberinnen für Kaderpräsenzeinheiten (KPE) und 27 Berufsunteroffiziersanwärterinnen den Ausbildungsdienst beim Bundesheer angetreten.

31 Soldatinnen, darunter acht Leistungssportlerinnen, eine Ärztin, eine Militärmusikerin und drei Soldatinnen für Kaderpräsenzeinheiten wurden entweder in ein Dienstverhältnis als Militärperson auf Zeit oder als Vertragsbedienstete des Bundes mit Sondervertrag für eine militärische Verwendung (Militär-VB) aufgenommen. Bei 36 Frauen wurde der Ausbildungsdienst verlängert.

2008 haben 74 Soldatinnen, davon 12 Leistungssportlerinnen, 21 Offiziersbewerberinnen, vier Ärztinnen, eine Militärmusikerin, fünf Bewerberinnen für Kaderpräsenzeinheiten (KPE) und 31 Berufsunteroffiziersanwärterinnen den Ausbildungsdienst beim Heer angetreten.

38 Soldatinnen, darunter sechs Leistungssportlerinnen, zwei Ärztinnen und sieben Soldatinnen für Kaderpräsenzeinheiten wurden entweder als Militärperson auf Zeit oder als Vertragsbedienstete aufgenommen. Bei 32 Frauen wurde der Ausbildungsdienst verlängert.

Mit Stichtag 31. Dezember 2008 versahen 331 Soldatinnen Dienst im Österreichischen Bundesheer: 63 Soldatinnen, darunter 12 Leistungssportlerinnen, zwei Ärztinnen, eine Militärmusikerin und 13 weibliche Einjährigfreiwillige leisteten Ausbildungsdienst.

168 Soldatinnen, darunter 44 Leistungssportlerinnen, drei Veterinärinnen, zwei Ärztinnen und zwei Militärpiloten-Anwärterinnen leisteten Dienst als Militärperson auf Zeit. 17 Soldatinnen, darunter zwei Militärpilotinnen und vier Ärztinnen waren Vertragsbedienstete.

77 Soldatinnen, darunter zehn Ärztinnen, eine Veterinärin, eine Militärseelsorgerin und elf weibliche Truppenoffiziere leisteten ihren Dienst als Berufsmilitärpersonen.

259 Frauen zählten Ende 2008 zur Personalreserve. Sie können auf freiwilliger Basis ihre militärische Karriere im Rahmen von Miliztätigkeiten und Auslandseinsatzpräsenzdiensten fortsetzen.

21 weibliche Offiziere standen 2008 im militärmedizinischen Dienst (vier Veterinärinnen, eine Apothekerin). Ein weiblicher Offizier versah höheren militärtechnischen Dienst, dazu kamen eine Militärseelsorgerin im Offiziersrang und 15 weibliche Truppenoffiziere. Zwei weibliche Offiziere wurden an der Militärakademie zum Leutnant ausgemustert.

Das Bundesheer verfügte Ende 2008 über 94 weibliche Unteroffiziere. 25 Soldatinnen wurden 2007/08 an der Heeresunteroffiziersakademie in Enns zum Wachtmeister ausgemustert. 13 Soldatinnen absolvierten dort den Stabsunteroffizierslehrgang. 87 Soldatinnen meldeten sich freiwillig für den Einsatz bei internationalen Operationen, 22 Soldatinnen haben bereits einen Arbeitsplatz in einer KIOP-KPE (Kräfte für internationale Operationen - Kaderpräsenzeinheiten). 15 Soldatinnen befanden sich im Monatsdurchschnitt der letzten beiden Jahre im Auslandseinsatz.
     
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