Arbeitsmarktzahlen  

erstellt am
02. 04. 09

 Hundstorfer: Seit Februar über 30.000 Arbeitslose weniger
Maßnahmen der Regierung greifen – Bessere Qualifikation bedeutet bessere Chancen am Arbeitsmarkt - Größte Jugendbeschäftigungsoffensive aller Zeiten
Wien (sk) - "Es scheint, als gebe es am Arbeitsmarkt eine Art Frühlingserwachen. Die Zahl der Arbeitslosen in Österreich ist seit Februar um 30.568 zurückgegangen und liegt nun bei 271.127", unterstrich Sozialminister Rudolf Hundstorfer. Gemeinsam mit AMS-Vorstand Johannes Kopf präsentierte Hundstorfer am 01.04. die Arbeitsmarktdaten für den Monat März. Österreich gehört, so Hundstorfer, zu den wenigen Ländern in Europa, in denen die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat gesunken sei. Dies zeige, dass die Maßnahmen der Regierung greifen, betonte Hundstorfer, fügte aber hinzu, dass noch kein Ende der Krise in Sicht sei und sich die wirtschaftliche Situation auch negativ auf die Arbeitsmarktchancen von Jugendlichen auswirken würde. Die Bundesregierung setzt daher, so Hundstorfer, die größte jemals beschlossene Jugendbeschäftigungsoffensive um und stellt dafür das Rekordbudget von 500 Millionen Euro zur Verfügung.

"Unser Hauptaugenmerk liegt aktuell auf der Beschäftigungsoffensive für Jugendliche", betonte Hundstorfer und führte weiter aus, dass sich die Offensive auf zwei Säulen stützen würde: Nämlich auf die Ausbildungsgarantie für alle Jugendlichen bis 18 Jahre und auf die "Aktion Zukunft Jugend" - einer Arbeitsplatz- und Ausbildungsgarantie für Jugendliche zwischen 19 und 24 Jahren. Die gemeinsam mit dem AMS entwickelte "Aktion Zukunft Jugend" garantiere jedem Jugendlichen innerhalb von sechs Monaten eine Arbeit, eine Ausbildung oder einen Platz in einer Umschulung. "Seit dem Startschuss des Programms Ende Februar konnten bereits 13.285 Jugendliche in Beschäftigung gebracht werden und 7.604 haben eine Aus- oder Weiterbildung begonnen. Diese ersten Erfolge zeigen, dass die Maßnahme greift", zeigte sich der Sozialminister erfreut.

Als besonders wichtig hob Hundstorfer die berufliche Ausbildung von Jugendlichen hervor, da bessere Qualifikationen bessere Chancen am Arbeitsmarkt bedeuten würden. Aus diesem Grunde habe die Bundesregierung auch das finanzielle Volumen für Lehrstellenförderung um 23,4 Mio. Euro auf insgesamt 357,1 Mio. Euro aufgestockt. Lehrlinge, die aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage keine Ausbildung in einem Betrieb finden konnten, würden in überbetrieblichen Lehrwerkstätten ausgebildet werden, so Hundstorfer. Der Öffentliche Dienst würde im Bereich der Jugendbeschäftigung mit gutem Beispiel vorangehen. Beispielsweise würden in Wien 2.500 neue KindergartenpädagogInnen benötigt, die Polizei würde 1.000 neue PolizistInnen aufnehmen und das AMS bildet 2.000 Arbeitslose zu Pflegekräften aus, denen nach erfolgreicher Ausbildung ein Arbeitsplatz garantiert werde.

AMS-Vorstand Johannes Kopf begrüßte die erfolgreichen Budgetverhandlungen zwischen Sozialminister Hundstorfer und Finanzminister Pröll. Durch die höheren zur Verfügung stehenden Mittel hätte das AMS mehr Menschen in Ausbildungen bringen können. Kopf rief dazu auf die Arbeitsmarktdaten nicht noch "zusätzlich schlechtzureden" und machte darauf aufmerksam, dass die Arbeitslosenzahlen zwar über dem März des Vorjahres, aber unter den März-Werten von 2004, 2005 und 2006 liegen würden. Kopf und Hundstorfer betonten unisono, dass man die tatsächliche Lage des Arbeitsmarktes erst Ende April wirklich erfassen könne, da die Baubranche aufgrund des Schnees noch nicht überall in Österreich mit den Arbeiten beginnen hätte können. "Die aktuellen Zahlen zeigen im Vergleich mit anderen europäischen Ländern, dass die bisherigen Arbeitsmarktprogramme gegriffen haben - und es werden weitere Programme greifen", schloss der Sozialminister.

 

 Pröll: 30.000 Arbeitslose weniger
Finanzminister Josef Pröll freut sich, dass es im März im Vergleich zum Februar 30.000 Arbeitslose weniger in der Bauwirtschaft geben wird.
Wien (övp-pd) - Pröll freut sich: "Der Bau springt wieder an!". Zwar ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum März des Vorjahres gestiegen. Doch die Investitionen, die die Bundesregierung in die Infrastruktur plant, sorgen für Erfolge im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit.

Im Ministerrat ist der Rahmenplan für Infrastruktprojekte von 2009 bis 2014 beschlossen worden. Für ÖBB- und ASFINAG-Bauprojekte werden 22,5 Milliarden Euro investiert, 60% davon gehen in den Bahnausbau. Dadurch werden 50.000 Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft gesichert, ein wichtiger Impuls zur Wirtschaftsbelebung im Kampf gegen die Krise.

 

 Kickl: Unfassbare Jubelmeldungen Hundstorfers zu rekordverdächtiger Arbeitslosen
Aktuell festgestellte 29-prozentige Steigerung der März-Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr
Wien (fpd) -
"Sozialminister Hundstorfer erdreistet sich heute allen Ernstes, eine Jubelmeldung zur österreichischen Arbeitsmarktsituation herauszugeben, während durch die aktuell festgestellte 29-prozentige Steigerung der März-Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr eigentlich Katastrophenstimmung in seinem Ressort herrschen sollte, kommentiert FPÖ-Sozialsprecher NAbg. Herbert Kickl die überschwänglichen Darstellungen Hundstorfers in einer Presseaussendung.

Ja, es habe im März rund 30.000 Arbeitslose weniger als im Februar gegeben, was zum Großteil auch mit dem saisonalen Start in der Bauwirtschaft zusammenhänge, so Kickl. Aber es verwundere einfach, dass der Sozialminister offenbar bewusst mit Scheuklappen seine Wahrnehmung beeinflusse, denn dass von einem Sozialminister kein konkretes Wort zu diesem rekordverdächtigen Anstieg der Arbeitslosenquote komme, lasse ihn in einem mehr als schiefen Licht erscheinen. Das, was von ihm komme, seien jedenfalls nicht die Kommentare und Antworten, die sich die - zahlreichen arbeitslosen - Österreicher in Krisenzeiten von ihrem Sozialminister erwarteten, zeigt sich Kickl sichtlich fassungslos. Es werde immer deutlicher, dass Hundstorfer sein eigenes Renommee offenbar mehr am Herzen liege, als endlich ein Konzept gegen die Massenarbeitslosigkeit vorzulegen.

 

 Tadler: Regierung fehlt Mut zu großen Maßnahmen
"Unter Landeshauptfrau Burgstaller werden keine Arbeitsplätze geschaffen"
Wien (bzö) - Einen besorgniserregenden Trend am Arbeitsmarkt in Salzburg ortet der Salzburger BZÖ-Abgeordnete Erich Tadler. "Im Vergleich zu den anderen Bundesländern hat Salzburg mit 60,5 Prozent mehr Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat die größte Steigerung. "Jetzt haben wir es leider Weiß auf Schwarz: Unter Landeshauptfrau Burgstaller werden keine Arbeitsplätze geschaffen, obwohl sie im Wahlkampf versprochen hat, um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen," kritisierte Tadler.

Tadler kritisierte in diesem Zusammenhang auch die Große Koalition, der er fehlenden Mut zu großen Maßnahmen vorwarf. "Die Explosion der Arbeitslosenzahlen als Folge der Wirtschaftskrise zeigt, wie dringend nötig geeignete Maßnahmen schon gewesen wären. Die Regierung muss endlich Geld in die Hand nehmen, um Arbeitsplätze zu schaffen", forderte Tadler.

 

 Schatz: Regierung in der Krise planlos
Grüne fordern Anhebung des Arbeitslosengeldes, zukunftsorientierte Ausbildung und Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen
Wien (grüne) - "Die Arbeitslosenzahlen werden immer alarmierender. Die Regierung muss das endlich als dringenden Handlungsauftrag erkennen, denn bisher ist sie viel zu planlos mit der Krise umgegangen", kritisiert Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen, die noch nicht im geringsten wirksamen Konjunktur- und Maßnahmenpakete der Regierung. Wesentlich seien vor allem drei Handlungsfelder. "Wir müssen verhindern, dass tausende neue Arbeitslose mit ihren Familien in die Armut abrutschen. Mit dem von einem aufs andere Monat massiv geschrumpften Einkommen können oft nicht einmal mehr die laufenden Kosten beglichen werden. Und wenn Schulden für Miete, Strom oder kleinere Anschaffungen gemacht werden müssen, geht die Spirale nach unten rasch weiter. Nur eine deutliche Anhebung der Nettoersatzrate und damit des Arbeitslosengeldes kann Abhilfe schaffen. Jeder Euro der hier investiert wird, fließt unmittelbar über den Konsum der Haushalte in die Wirtschaft. Eine sinnvollere Investition gibt es nicht", erläutert Schatz.

Weiters sei es notwendig, diese Phase des Erwerbsarbeitsmangels für intensive Bildungs- und Schulungsmaßnahmen zu nützen. "Ich spreche hier nicht davon, dass jemand monate- oft jahrelang lernen soll sich zu bewerben, was leider noch immer das Regelangebot des AMS darstellt. Wir brauchen Kurse, die wirklich beruflich qualifizieren für Branchen, die Zukunft haben. Vor allem junge Menschen brauchen dringend sinnvolle Kurse und das rasch. Wir können es uns nicht leisten noch mehr Zeit zu vergeuden", erläutert Schatz und weiter: Es müsse alles daran gesetzt werden Arbeitsplätze zu erhalten und wieder neue zu schaffen. "Es scheint, als sei die Regierung zumindest auf diesem Auge nicht ganz blind. Allerdings funktioniert das, was wir im Parlament schon längst beschlossen haben, offenbar noch immer nicht. Viele Klein- und Mittelbetriebe, die ja die größten Arbeitgeber in Österreich sind, bekommen noch immer keine Kredite von ihren Banken, selbst wenn es sich um kleine Summen handelt. Der Dilettantismus in der Umsetzung ist inakzeptabel, da er weitere Arbeitsplätze kostet", so Schatz.

 

Arbeitsmarkt bleibt für OÖ enorme Herausforderung
Leichte Verbesserung gegenüber Februar – OÖ hat mit 5,2 % niedrigste Arbeitslosenquote aller Bundesländer, knapp 590.000 Menschen in Beschäftigung
Linz (lk) - Oberösterreich verfügt im März gemeinsam mit Salzburg mit 5,2 % über die niedrigste Arbeitslosenquote aller Bundesländer. Der Österreich-Durchschnitt liegt bei 7,5 %. Mit Ende März waren 589.648 Personen in Beschäftigung. Die Wirtschaftskrise schlägt, das zeigen die aktuellen Arbeitsmarktdaten, deutlich auf den Arbeitsmarkt in Oberösterreich durch. Dennoch: Gegenüber dem Februar dieses Jahres ist die Zahl der Arbeitslosen um mehr als 5.000 Personen auf nunmehr 32.590 gesunken. Oberösterreich liege damit nun im Bereich der März-Monate von 2005 und 2006. Auch im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit der 15- bis 24-Jährigen ist gegenüber dem Februar eine ganz leichte Entspannung da, ist die Zahl um rund 800 gesunken. "Das ist ein kleines positives Signal. Aber wir müssen uns auch in den nächsten Wochen und Monaten enorm anstrengen, weiter um jeden Arbeitsplatz in OÖ kämpfen", machen Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl unmissverständlich klar, dass das Land OÖ weiter massiv in aktive Arbeitsmarktpolitik investiert.

Die enorm hohen Anstiege gegenüber dem März des Vorjahres seien natürlich gravierend, weil eine absolute Hochkonjunktur mit Fachkräftemangel damals einer massiven Wirtschaftskrise derzeit gegenüber steht. "Wir müssen daher auf die schwierige Situation jetzt reagieren. Und da zeigt sich, wie wichtig es war, dass das Land OÖ bereits vor Wochen mit dem Pakt für Arbeit und Qualifizierung gemeinsam mit AMS, den Sozialpartnern und allen Parteien ein 160 Millionen starkes Maßnahmenpaket für den Arbeitsmarkt geschnürt hat, um gezielt helfen und unterstützen zu können", betonen Pühringer und Sigl. Dazu kämen viele zusätzliche Maßnahmen aus dem Konjunkturpaket, die beschäftigungswirksam sind und werden.

"Wir haben hier keinen Platz für Parteipolitik. Wenn es um Arbeit für die Menschen im Land geht, müssen wir gemeinsam alle Kräfte bündeln und alle Anstrengungen unternehmen, um Menschen in Beschäftigung halten oder ihnen bei Jobverlust mit einem starken Netz helfen zu können", so Landeshauptmann Pühringer. Bildungskarenz plus, Kurzarbeit, Insolvenzstiftung neu, Implacement- und Outplacementstiftungen oder Startjobs-Förderung seien nur einige der Maßnahmen, die hier greifen. "Wir werden im April bereits wieder ganz konkret schauen, welche jungen Menschen noch keine Lehrstelle haben und sie ab Mai mit dem Projekt "Perspektive Job - Jugend hat Vorrang" mit unseren JobCoaches wieder gezielt betreuen und begleiten", kündigt Wirtschafts-Landesrat Sigl an.
 
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