Bozen (lpa) - Lob von kompetenter Stelle gab’s am 02.04. für Südtirols Einsatz der EU-Strukturfonds-Gelder.
"Wir sind sehr zufrieden mit den Programmen, die dieses Land vorgelegt hat, weil sie den Fokus auf Bereiche
richten, die die EU für besonders wichtig erachtet, etwa Innovation, Energie und Umwelt", so EU-Regionalkommissarin
Danuta Hübner nach einem Treffen mit Landeshauptmann Luis Durnwalder.
Hübner weilt derzeit auf Einladung des Landeshauptmanns in Südtirol, um sich ein Bild vom Einsatz der
EU-Strukturfonds im Land zu machen. "Diese Fonds sind für die Entwicklung eines Gebiets wie Südtirol
von größter Bedeutung", unterstrich Durnwalder heute und lieferte auch gleich die Daten für
die Jahre bis 2013: 312 Millionen Euro für die regionale Entwicklung, 160 Millionen vom Europäischen
Sozialfonds, 75 Millionen für die ländliche Infrastruktur, 170 Millionen für die Zusammenarbeit
über die Grenzen hinweg und 15 Millionen für das Leader-Programm. "Es sind rund 100 Millionen Euro
jährlich, die über diese Fonds nach Südtirol fließen, doch ihre Bedeutung reicht weit über
die rein finanzielle hinaus: Wir können mit diesen Programmen sehr viel bewegen", so der Landeshauptmann.
Durnwalder betonte, dass es richtig sei, wenn sich die Kommissarin ein Bild vom Einsatz der Gelder mache, zeigte
sich aber auch erfreut darüber, dass der Besuch Hübners über die reine Kontrolle hinausgehe: "Das
Interesse der Kommissarin an unserer Entwicklung zeigt, dass die EU diese begleiten und uns unterstützen will,
denn letztendlich sitzen wir alle im selben Boot", so der Landeshauptmann.
Hübner ihrerseits lobte Südtirol zunächst für den Abschluss der EU-Programme im abgelaufenen
Planungszeitraum, betonte aber auch, dass man in Brüssel sehr zufrieden mit den neuen Strukturfonds-Programmen
sei, die das Land vorgelegt habe. Sie legten die Schwerpunkte auf strategisch wichtige Bereiche, etwa Innovation,
Forschung und Entwicklung, aber auch auf Energieeffizienz, Umwelt und den Schutz vor Naturgefahren.
Interessant sei ihr Besuch in Südtirol auch deshalb, weil sie das Südtiroler Entwicklungsmodell studieren
wolle. "Es gibt in Europa sehr viele ähnliche Gebiete, die allerdings mit einer starken Entvölkerung
zu kämpfen haben", so die Kommissarin. Am Beispiel Südtirols könne man analysieren, welche
Strategien dagegen zum Einsatz kommen könnten. Sie habe feststellen könne, dass die Entwicklung in Südtirol
auf Nachhaltigkeit und den Abbau von Ungleichgewichten im Land ausgerichtet sei. "Hier wird sehr viel dafür
getan, das Land durch Forschung und Entwicklung voranzubringen und es für junge, gut ausgebildete Menschen
attraktiv zu halten", so Hübner.
Zur Sprache gekommen sind heute auch die Maßnahmen, die die Landesregierung zum Abfedern der Folgen der weltweiten
Wirtschaftskrise setzt. "Ich habe dem Landeshauptmann versichert, dass die EU alle Krisen-Anstrengungen des
Landes unterstützen wird, um die Folgen der Krise auf die Bevölkerung abzumildern", so die Kommissarin.
Die EU setze bereits heute auf Verfahrensvereinfachungen und ausgedehnte Vorab-Zahlungen an die Regionen. "Dies
ist ein geeignetes Instrumentarium, um der Krise zu begegnen, letztlich geht es uns aber darum, private Investitionen
anzukurbeln", so Hübner. |