Bilanz 2008: 119 internationale Unternehmen schaffen über 900 neue Arbeitsplätze -
125 Mio. Euro am Standort Wien investiert
Wien (rk) - Die Attraktivität Wiens als Wirtschaftsstandort bleibt ungebrochen. Nach dem Rekordjahr
2007 verzeichnen ABA - Invest in Austria und der Wiener Wirtschaftsförderungs- fonds (WWFF) eine neuerliche
Steigerung bei internationalen Betriebsansiedlungen am Standort Wien. "Noch nie zuvor konnten WWFF und ABA
so viele internationale Betriebe in Wien ansiedeln wie 2008. 119 Unternehmen waren es im Vorjahr, die bei der Ansiedlung
in Wien unterstützt wurden. In Summe wurde damit ein Investitionsvolumen von 125 Millionen Euro am Standort
ausgelöst und mehr als 900 neue Arbeitsplätze geschaffen", erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadträtin
Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner am 31.03. im Rahmen des Mediengesprächs des Bürgermeisters.
Das bisherige Rekordergebnis des Jahres 2007 (115 Unternehmen) konnte damit noch einmal übertroffen werden.
"Das aktuelle Ergebnis zeigt, dass der Standort Wien auch in wirtschaftlich unruhigen Zeiten für internationale
Unternehmen attraktiv und leistungsstark ist. Jedes zweite Unternehmen, das sich im vergangenen Jahr in Österreich
neu ansiedelte, hat sich für Wien als Standort entschieden" so Brauner weiter.
Insgesamt haben WWFF und ABA seit 2004 rund 440 internationale Unternehmen in Wien angesiedelt. Dadurch entstanden
über 4.300 Arbeitsplätze und ausgelöste Investitionen von 420 Millionen Euro.
Immer mehr Unternehmen aus CEE-Ländern
Markant ist das zunehmende Interesse von Investoren aus dem CEE-Raum: insgesamt 29 Unternehmen aus Mittel-
und Osteuropa (2007: 19) setzen den spürbaren Aufwärtstrend der letzten Jahre fort . Stärkster Investor
aus CEE ist Russland mit neun Ansiedlungen, gefolgt von der Ukraine (8) und Ungarn (5). Stark vertreten waren 2008
auch die Schweiz (10) und die USA (9). Wichtigstes Land für internationale Betriebsansiedlungen blieb auch
2008 Deutschland mit 36 Projekten.
Betrachtet man die einzelnen Branchen, so stammen auch 2008 wieder die meisten Ansiedlungen aus dem Bereich der
Dienstleistungen (71 Unternehmen), ebenfalls stark vertreten sind auch die technologieorientierten Bereiche IKT/Neue
Medien (20 Unternehmen) sowie Life Sciences mit acht angesiedelten Unternehmen.
Auch 2008 haben sich wieder knapp die Hälfte der bei der Ansiedlung in Österreich betreuten Unternehmen
für Wien als Standort entschieden. Österreichweit konnte ABA-Invest in Austria im Vorjahr 256 internationale
Investoren bei der Ansiedlung in Österreich betreuen und erreichte damit das absolute Spitzenjahr in der Unternehmensgeschichte.
Wien als Headquarter-Standort bestätigt
"Neuerlich bestätigt wurde der Status Wiens als Drehscheibe für internationale Konzernzentralen.
Von den 19 im Jahr 2008 in Österreich angesiedelten Headquarters haben sich 15 für Wien als Standort
entschieden", so Vizebürgermeisterin Brauner. Zentrales Motiv in diesem Zusammenhang ist die in Wien
stark ausgeprägte Osteuropa-Kompetenz und die engen Beziehungen zu den Märkten Mittel- und Südosteuropas.
"In den letzten Jahren erkennen und nutzen aber auch zunehmend Unternehmen aus Osteuropa Wien als Brückenkopf
für den Eintritt in die etablierten EU-Märkte", so ABA-Geschäftsführer Siegl. Das ist
aus der Ansiedlungsstatistik der letzten drei bis fünf Jahre deutlich abzulesen. Zu Wiens Standortvorteilen
zählt neben der geographischen Nähe zu den CEE-Ländern ein engmaschiges Netz an Finanzinstitutionen,
AnwältInnen, SteuerexpertInnen und ConsulterInnen, gekoppelt mit einem ausgeprägten Verständnis
für Sprachen, Kultur und Geschäftspraktiken in Osteuropa. Die hohe Verfügbarkeit qualifizierter
Arbeitskräfte, eine ausgezeichnete Gesundheitsversorgung, ein breites Angebot an internationalen Ausbildungsstätten
und die herausragende Lebensqualität sind für internationale Betriebe wichtige Faktoren bei der Standortentscheidung.
WWFF - Kostenloses Service für internationale Investoren
Der WWFF steht Unternehmen, die sich am Standort Wien ansiedeln wollen, mit einem umfassenden und kostenlosen
Serviceangebot zur Verfügung. Die Unterstützung reicht dabei von der Erstberatung über die Vermittlung
passender Büros und Betriebsgrundstücke bzw. MitarbeiterInnen bis hin zur Hilfe bei rechtlichen und behördlichen
Angelegenheiten und Informationen zu Fördermöglichkeiten.
Kontakt zu internationalen Unternehmen wird auch im Rahmen von aktivem Standortmarketing und regelmäßigen
Wirtschaftspräsentationen im Ausland hergestellt. In den letzten Jahren wurde der Wirtschaftsstandort Wien
unter anderem in Berlin, Zürich, New York und Odessa präsentiert. 2009 sind Auftritte in Köln, Budapest
und Tokyo geplant.
Beispiele für internationale Betriebsansiedlungen im Jahr 2008
Mit "GDF SUEZ" hat im Sommer 2008 einer der weltweit wichtigsten Energieversorger seine CEE-Zentrale
in Wien aufgebaut. Aktuell steuern 20 MitarbeiterInnen von hier aus die Geschäfte in Ungarn, Polen, Rumänien,
Russland, Griechenland, der Slowakei und der Türkei. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit
innovativen Energielösungen Versorgungssicherheit zu gewährleisten und den Verbrauch von Ressourcen zu
optimieren. "GDF SUEZ" ist weiters im direkten Gasverkauf an Industriekunden sowie im Dienstleistungsbereich
(Facility Management) aktiv. Weltweit beschäftigt die Gruppe rund 200.000 MitarbeiterInnen und erwirtschaftete
2008 einen Umsatz von 83,1 Mrd. Euro. Der WWFF steht mit "GDF SUEZ" seit Beginn der unternehmerischen
Aktivitäten in Wien in Kontakt und hat durch seine Beratungsleistungen maßgeblich zur Standortentscheidung
des Unternehmens beigetragen. Umfassende Hilfestellung wurde in weiterer Folge bei der Suche nach geeigneten Büroräumlichkeiten
sowie in Form von zahlreichen Netzwerkkontakten geboten.
Für Wien als Headquarter-Standort hat sich 2008 auch die Hyundai Mobile Europe GmbH entschieden. Mit derzeit
20 MitarbeiterInnen koordiniert das Unternehmen von der Bundeshauptstadt aus seine Aktivitäten in insgesamt
23 Ländern West- und Osteuropas und damit einen Gesamtmarkt von knapp 500 Millionen EinwohnerInnen. Der Fokus
am Standort liegt auf dem europaweiten Vertrieb der Produkte, weitere Schwerpunkte des Headquarters sind Marketing,
Produktmanagement, Forschung & Entwicklung und Logistik. Neben der geographisch günstigen Lage Wiens waren
für Hyundai Mobile Europe vor allem die politische Stabilität, das steuerliche Umfeld und die niedrigen
Mieten ausschlaggebend für die Standortentscheidung.
Aus dem Bereich der Creative Industries konnte 2008 unter anderem Phoenix Music Media nach Wien geholt werden.
Das ursprünglich aus Deutschland stammende Unternehmen konzentriert sich in Wien auf die Herstellung und die
weltweite Vermarktung hochwertiger Produktionen klassischer Musik mit internationalen und nationalen KünstlerInnen.
Gemeinsam mit dem ebenfalls 2008 nach Wien gezogenen, deutschen Traditionslabel CAPRICCIO konnte sich Phoenix Music
Media als größtes unabhängiges Klassiklabel in Österreich etablieren und beschäftigt
aktuell neun MitarbeiterInnen am Standort Wien. Der WWFF unterstützte Phoenix in der Ansiedlung unter anderem
durch maßgeschneiderte Beratung zu Fördermöglichkeiten sowie der Kontaktherstellung und Begleitung
zu ExpertInnen und Institutionen.
Ein Beispiel für eine internationale Ansiedlung aus dem Sektor Life Science ist das kanadische Start-up "PDC
Biotech GmbH", das sich am Standort Wien auf Frauengesundheit spezialisiert hat. Das Unternehmen ist in der
präklinischen Forschung tätig, der Fokus liegt auf der Entwicklung neuer Arzneien gegen vorzeitige Geburtswehen
und schmerzhafte Gebärmutterkontraktionen während der Menstruation. Derzeit beschäftigt PDC zehn
MitarbeiterInnen am Standort.
WWFF und ABA unterstützten PDC durch umfassende Beratung in den Belangen Recht, Steuern sowie Niederlassungs-
und Aufenthaltsbewilligung. Der WWFF half weiters bei der Suche nach einem geeigneten Betriebsgrundstück als
auch bei behördlichen und genehmigungsrechtlichen Angelegenheiten. Ausschlaggebend für die Standortwahl
des Unternehmens war nicht zuletzt die umfangreiche Forschungsförderung in Wien. |