Unfallursachenstudie für Motorräder zeigt Handlungsbedarf - Bures präsentiert neue
Fahrsicherheitstrainings und Verkehrssicherheitsmaßnahmen für Motorräder
Wien (sk) - Verkehrsministerin Doris Bures präsentierte am 09.04. in einer Pressekonferenz in
der Bundesanstalt für Verkehr die Ergebnisse der Unfallursachenstudie für Motorräder. Bures betonte,
dass sie "das Thema Verkehrssicherheit zu einem ihrer Schwerpunkte gemacht habe". Viele Motorradfahrten
enden leider oft tragisch, was die Zahlen der Unfallstatistiken verdeutlichen. Insgesamt gab es im Jahr 2008 3.394
Verletzte und 92 getötete MotorradfahrerInnen zu beklagen. Um die Ursachen für die hohe Anzahl an Verkehrsunfällen
herauszufinden, wurde vom BMVIT gemeinsam mit der ARGE 2 Rad eine Studie in Auftrag gegeben und vom Institut "Alles-Führerschein"
durchgeführt. Diese Studie zeigt deutlich, dass fast jeder dritte fremdverschuldete Motorradunfall durch richtiges
Bremsen hätte vermieden werden können.
"Diese Erkenntnisse sind Grund genug, um aktiv zu werden", so Bures, die drei Maßnahmen vorstellte,
die so schnell wie möglich umgesetzt werden müssen. Die erste Maßnahme sieht maßgeschneiderte
Fahrsicherheitstrainings zum Üben der richtigen Bremstechnik vor. Viele Fahrschulen und Fahrsicherheitszentren
haben sich bereits dieser Initiative angeschlossen. Das BMVIT wird den ersten 200 Personen, die sich auf der BMVIT-Homepage
anmelden, einen Gutschein im Wert von 50 Euro für ein Motorrad-Fahrsicherheitstraining zur Verfügung
stellen. Die zweite Maßnahme mündet in die Aktion "Trainieren.Fahren.Sparen" - wer sein Motorrad
neu anmeldet und ein Fahrsicherheitstraining absolviert, kann sich zwei Monatsprämien der Versicherung sparen.
Hier wurden die Allianz, Wiener Städtische und Uniqua als Kooperationspartner gefunden, die diese Initiative
unterstützen.
Als dritte Maßnahme strebt Bures Änderungen in der Führerscheinausbildung an. So sollen künftig
nicht nur FahrlehrerInnen intensiver im Bereich der Bremstechniken geschult werden, sondern auch die Ausbildungsinhalte
entsprechend angepasst werden. Das bedeutet, dass dem Bereich und dem Trainieren der richtigen Bremstechniken in
Zukunft ein höherer Stellenwert eingeräumt werden soll.
Verbesserungspotenzial sieht Bures ebenfalls beim Mopedführerschein. Denn "eine geringe Fahrpraxis stellt
eine häufige Unfallursache dar", so Bures. In Zukunft soll es deshalb einen einheitlichen Mopedführerschein
geben, der für alle gleichermaßen zu absolvieren ist, wobei die Schwerpunkte auch im Bereich der Fahr-
und Bremstechnik gesetzt werden. Des Weiteren sollen die Theorie- und Praxisstunden gesetzlich so verteilt werden,
dass es ein Mehr an Praxisstunden gibt.
Die Maßnahmen werden von Bures "als ein Mosaikstein einer großen Vision" bezeichnet. Mit
der Vision Zero wird das Ziel angestrebt, "dass niemand mehr sein Leben im Straßenverkehr verliert",
so Bures abschließend. |