Sportunion-Präsident Haubner: Justizministerin bestätigt
Anti-Doping-Linie
Aufklären statt Verunsichern ÖVP-Sportsprecher gegen strafrechtliche Verfolgung
von Sportlern – Das Beispiel Hütthaler die Effizienz der geltenden Regeln
Wien (sportunion) - Der Sport ist in eine Schieflage gekommen. Die "schwarzen Schafe" haben
es geschafft, den Sport aus den positiven Schlagzeilen zu verdrängen. Ein großer Reinigungsprozess ist
im Gange, der beweisen wird, dass es sich nicht auszahlt mit unlauteren Mitteln Spitzenleistungen zu erzielen.
"Ehrlich währt am längsten, hat im Sport noch immer seine Gültigkeit," so Sportunion-Präsident
Peter Haubner
Am Beispiel der Triathletin Lisa Hütthaler wird deutlich, dass das Anti-Doping-Gesetz in seiner jetzigen
Fassung ein ausreichendes Mittel im Kampf gegen den "Sportfeind Nummer 1" ist, so Peter Haubner in einer
umfassenden Stellungnahme zum Kampf gegen Doping.
Das vor der Rechtskommission der NADA abgelegte Geständnis der jungen Sportlerin werde helfen, Licht ins
Dunkel des Doping-Sumpfs zu bringen und Hintermänner aufzudecken. Haubner weiter: "Das Geständnis
entschuldigt natürlich nicht die Tat. Doping ist und bleibt Betrug an sich selbst und vor allem an denen,
die mit ehrlichen Mitteln erfolgreich sein wollen. Hütthaler dürfte aber durch die sinnvollen Neuregelungen
des Anti-Doping-Gesetzes ermutigt worden sein, alle Informationen preiszugeben. "
Darabos-Forderung würde bedeuten: Hütthaler hinter Gittern
Wenn es nach Bundesminister Darabos ginge, dann müsste Hütthaler hinter Gitter. Der von Darabos
angestrebte Strafrahmen von sechs Monate bis 5 Jahre, ist immerhin vergleichbar mit der "Entführung minderjähriger
Personen zum sexuellen Missbrauch" oder "Schwerer Nötigung" (bei diesen Vergehen gilt das gleiche
Strafmaß). Dieses Vorhaben wird von keiner der im Parlament vertretenen Parteien unterstützt.
Die Einrichtung der NADA hat sich bewährt. Sie leistet im Rahmen ihrer Möglichkeiten gute Arbeit.
Umfassende, intelligente Kontrollen, genaue Dokumentation und rasche Handlungsfähigkeit stellen sich als wirkungsvolles
Mittel im Kampf für sauberen Sport heraus. "Die Aufklärungsarbeit muss aber massiv verstärkt
werden", so Haubner, "Dabei wollen wir nicht verunsichern und Panik machen, sondern aufklären und
informieren. Das sind wir allen Sportlerinnen und Sportlern, Trainerinnen und Trainern und den Eltern der Kinder
in unseren tausenden Vereinen schuldig."
Die NADA habe Hütthalers Geständnis anerkannt und ihre Sperre um ein halbes Jahr auf 18 Monate reduziert.
Aus dem Nationalrat werde die NADA weitere Unterstützung in Form einer Aktualisierung und Adaptierung der
Anti-Doping-Bestimmungen bekommen. So werde z.B. die im aktualisierten Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA)
festgeschriebene Kronzeugenregelung eingeführt. Haubner präzisiert: "Ein eigener Unterausschuss
des parlamentarischen Sportausschusses wird sich ab nächster Woche mit der Umsetzung des neuen, internationalen
Regelwerks befassen."
Haubner: "Dieser Unterausschuss zielt nicht auf plakative, strafrechtliche Verfolgung der Sportler ab,
wie es manche Sportpolitiker fordern, sondern auf eine nachhaltige Lösung im Sinne des Sports." Als Beispiel
zieht Haubner nochmals Lisa Hütthalers Fall heran - sie würde bei einer Kriminalisierung der Sportler
im Gefängnis landen. Strafrechtliche Verfahren und Haftandrohungen gegen junge Sportler würden vor allem
auf Eltern abschreckend wirken und den Kindern, dem Vereinsport und dem Gesundheitsbewusstsein massiv schaden.
Sanktionenpaket garantiert harte Strafen
"Die Summe der Strafen, die sich aus dem Anti-Doping-Gesetz, dem Strafgesetzbuch und der Sportgerichtsbarkeit
ergeben, sind ein starkes Paket im Kampf geben Doping.
- bis zu vier Jahre Sperre sind gleichbedeutend mit Karriereende
- Sponsorverträge beinhalten Klauseln, dass bei Dopingvergehen die Sponsorengelder an den Sponsor zurück
zu leisten sind (zivilrechtlicher Anspruch
- Daraus mögliche Klage wegen Betrugs (§ 146 StGB)
- die Sportverbände können geleistete Förderungen vom Sportler zurück verlangen
"Kampf gegen Doping ist seit Jahren gemeinsame Sache"
"Alle Sportverbände und Parteien kämpfen gemeinsam für einen sauberen Sport",
so der Präsident der Sportunion. Das zeigt sich eindrucksvoll an der Arbeit der letzten fünf Jahre.
Insgesamt wurden 861 Stunden von Abgeordneten im Parlament für die Erarbeitung aufgewendet. Darüber
hinaus wurde ein Vielfaches von den Abgeordneten in Recherche, Information und Aufklärungsarbeit investiert.
Dazu kommen noch weit über 1000 Arbeitsstunden, die von Experten in den Dach-und Fachverbänden aufgewendet
wurden. "Es gab im Sport bisher keine Materie, in die annähernd ein so hoher Zeitaufwand investiert wurde.
Aber all dieser Aufwand war richtig und wichtig, wie die aktuellen Ermittlungserfolge zeigen", ist Haubner
überzeugt.
Haubner zollt abschließend der Arbeit der Soko Doping höchsten Respekt: "Die Ermittler des Innenministeriums
leisten auf Grundlage des geltenden Anti-Doping-Gesetzes hervorragende Arbeit und ermöglichen so lückenlose
Aufklärung im Sinne des Sports. Dabei bedanke ich mich auch bei BM Maria Fekter für ihre Unterstützung."
Haubner zeigt sich erfreut über die Erkenntnis, dass das aktuelle Dopingrecht im Kampf für sauberen Sport
ausreichend ist: "Die Sanktionsmöglichkeiten sind gut ausgebaut - langjährige Sperren kommen geradezu
einem Berufsverbot gleich." Es gehe um Aufklärung, nicht um Verunsicherung oder gar Kriminalisierung
von Sportlerinnen und Sportlern.
Haubner weiter:" Auch die Justizministerin bestätigt die Linie der Sportsprecher der Parlamentsparteien,
dass es zu keiner strafrechtlichen Verfolgung von Sportlerinnen und Sportlern kommen solle." Eine Kriminalisierung
hätte nur zu Folge, dass das Bekenntnis der Bevölkerung zu Bewegung und Sport gestört würde
und Eltern ihre Kinder nicht mehr in diesem Ausmaß in Sportvereinen Bewegung machen ließen. "Der
Entstehungsprozess der Anti-Doping-Regeln auf Gesetzesebene ist maßgeblich durch engagierte Parlamentarier
erfolgt und zeigt nun volle Wirkung. Die aktuellen Verhaftungen und Geständnisse sind der beste Beweis für
die Effizienz der geltenden Regelungen. Eine enge Zusammenarbeit der Sportverbände mit der NADA ist in jedem
Fall zu unterstützen", so Haubner.
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